Oberhausen. Rund 5000 Menschen haben in Oberhausen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit protestiert. Redner fanden deutliche und mutige Worte.

Rund 5000 Menschen haben am Mittwochabend in Oberhausen ein beeindruckendes Zeichen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit gesetzt. Auf dem Friedensplatz machten sie deutlich, dass sie hinter dem Motto der vom Oberhausener Bündnis für Toleranz und Demokratie organisierten Kundgebung stehen: „Oberhausen steht auf! Gegen die AfD – Nie wieder ist jetzt“. Sowohl auf dem Podium als auch in der Menge fanden die Menschen deutliche Worte.

„Rechtes Gedankengut ist ein Verbrechen“, rief Michael Schneider, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Oberhausen, den 5000 Menschen entgegen. „Vielfalt ist unsere Identität. Vielfalt ist unser Leben!“ Die AfD stehe für nichts anderes als „Abgrund für Deutschland“. Er machte aber auch deutlich: Die Demonstrationen, die seit rund zwei Wochen hunderttausende Menschen in ganz Deutschland auf die Straßen ziehen, dürfen nur der Anfang sein. „Wir müssen Haltung zeigen, das ist das Gebot der Stunde. Steht auf! Seid laut!“

Die AfD wird nicht einfach wieder verschwinden, sie ist mitten unter uns.
Nagihan Erdaş - Vorsitzende des Integrationsrates Oberhausen

Das machte auch Nagihan Erdaş, Vorsitzende des Oberhausener Integrationsrates, auf der Bühne deutlich. Leidenschaftlich und emotional sprach sie zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kundgebung. „Was nicht mehr geht, ist zu sagen: ,Wir haben verstanden, jetzt werden wir handeln.‘ Viel zu oft ist dies gesagt worden, zu selten ist gehandelt worden!“ Die AfD werde nicht einfach wieder verschwinden, wie mancher vielleicht immer noch meint. „Sie ist mitten unter uns.“

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Die AfD habe sich in den letzten Jahren immer mehr radikalisiert, „ist offen und deutlich noch extremer geworden und verbündet sich mit faschistischen Gruppen, Reichsbürgern, NPD-Anhängern und gewaltbereiten Rassisten“, sagte Erdaş. „Spätestens jetzt müssen wir feststellen, dass es der AfD um einen anderen Staat, um eine andere Gesellschaft geht. Rassistische, antisemitische Parolen bilden den inhaltlichen Kern dieser Partei: Er besteht aus Hass, Hetze und Menschenverachtung.“ Man dürfe deshalb die Wähler der AfD nicht als „Protest- oder Wutwähler“ bezeichnen, dies sei eine Verharmlosung. „Wir sollten die Wähler wie auch die Funktionäre sehr ernst nehmen, und das bedeutet, sie politisch und rechtlich zur Verantwortung zu ziehen. Mit ihrer Stimme unterstützen sie Demagogen und Demokratiefeinde.“

Rund 5000 Menschen, so die Schätzung der Polizei, protestierten am Mittwoch auf dem Friedensplatz in Oberhausen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.
Rund 5000 Menschen, so die Schätzung der Polizei, protestierten am Mittwoch auf dem Friedensplatz in Oberhausen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. © Oberhausen | Kerstin Bögeholz

„Wenn Vertreter unseres demokratischen Staates bedroht, beleidigt und angegriffen werden, wenn die freie Presse als ,Lügenpresse‘ diffamiert wird und Journalisten eingeschüchtert werden, ist die rote Linie überschritten“, rief Nagihan Erdaş immer lauter, um den Applaus noch zu übertönen. Die Demokratie müsse jetzt beweisen, dass sie wehrhaft ist.

Sie alle gehören zu uns, haben die gleichen Rechte, die gleiche Würde.
Mauno Gerritzen - Sprecher der AG Wohlfahrtspflege Oberhausen

Vor gut zwei Wochen hatte das Essener Recherche-Netzwerk „Correctiv“ ein Geheimtreffen mit hochrangigen AfD-Vertretern, bekannten Rechtsextremen, Mitgliedern der Werteunion und Unternehmern im November 2023 aufgedeckt. Diese debattierten dort einen Plan zur „Remigration“, zur Abschiebung mehrerer Millionen Zuwanderer auch mit deutscher Staatsangehörigkeit. Die Vertreibungsidee löste eine anhaltende Welle der Empörung aus. Auch bei Mauno Gerritzen, der für die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege in Oberhausen sprach. Er machte deutlich, wie viele Menschen in unserem direkten Umfeld von den „abscheulichen Gedanken und Ideologien der Demokratiefeinde“ betroffen sind. „Arme Menschen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen aus der queeren Szene und viele mehr. Sie alle gehören zu uns, haben die gleichen Rechte, die gleiche Würde.“

Mauno Gerritzen sprach bei der Oberhausener Kundgebung gegen rechts als Sprecher der AG Wohlfahrtspflege zu 5000 Menschen auf dem Friedensplatz.
Mauno Gerritzen sprach bei der Oberhausener Kundgebung gegen rechts als Sprecher der AG Wohlfahrtspflege zu 5000 Menschen auf dem Friedensplatz. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Die Würde des Menschen ist unantastbar. So steht es im Grundgesetz. Gerritzen: „Ich kann und will mir nicht vorstellen, in einem Land zu leben, in dem dieser Grundsatz in Frage gestellt wird. In dem Schicksal darüber entscheidet, ob ich als wertvoll für die Gesellschaft angesehen werde oder nicht.“ Immer mehr Menschen scheuen sich nach seiner Wahrnehmung nicht mehr, „ihre rechtsradikalen und rechtsextremen Gedanken offen zu äußern und diesen auch Taten folgen zu lassen“. Es sei an der Zeit, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben. „Es ist an der Zeit, dass Nächstenliebe und Menschlichkeit wieder unser Miteinander prägen!“

Es ist kalt in Deutschland, wenn wir um die Freiheit und die Demokratie fürchten müssen.
Thomas Gäng - Vorsitzender des Oberhausener Katholikenrats

Sachlich, aber nicht weniger deutlich, argumentierte Thomas Gäng auf der Bühne. Der Vorsitzende des Oberhausener Katholikenrats machte deutlich, warum die AfD unwählbar sei. „Es ist kalt in Deutschland, wenn wir um die Freiheit und die Demokratie in unserem Land fürchten müssen.“

„Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren“, machte bereits Oberbürgermeister Daniel Schranz als erster Redner des Abends deutlich. „Oberhausen steht auf gegen Rechtsextremismus, gegen Spaltung, für Toleranz.“ Mit starker Stimme strahlte er Standhaftigkeit und Entschlossenheit aus, Kompromisslosigkeit bei Fragen der Toleranz, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde. Entschlossen war auch die Reaktion der 5000 Zuhörerinnen und Zuhörer: Lauter Applaus für Schranz.

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Beeindruckend: Vielen der 5000 friedlich protestierenden Menschen merkte man an, keine regelmäßigen Demo-Gänger zu sein. „Aber irgendwann reicht es“, erklärte Lothar Gores, warum er nach weit mehr als 30 Jahren, damals lief er bei den Ostermärschen mit, wieder auf die Straße ging. Es sei wieder an der Zeit, Flagge zu zeigen.

Fotos von der Oberhausener Demo gegen Rechtsextremismus

Am Mittwochabend sind mehrere tausend Menschen auf dem Friedensplatz zusammengekommen, um gegen Rechtsextremismus und Faschismus ein Zeichen zu setzen.
Am Mittwochabend sind mehrere tausend Menschen auf dem Friedensplatz zusammengekommen, um gegen Rechtsextremismus und Faschismus ein Zeichen zu setzen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Einige Protestierende auf der Oberhausener Kundgebung hatten extra Schilder und Plakate mit Slogans angefertigt, die ihre Meinungen kurz auf den Punkt bringen. 
Einige Protestierende auf der Oberhausener Kundgebung hatten extra Schilder und Plakate mit Slogans angefertigt, die ihre Meinungen kurz auf den Punkt bringen.  © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Erhielt für ihre Rede auf der Kundgebung gegen Rechtsextremistisch viel Beifall zu ihrer Einschätzung, wie sich die AfD in den vergangenen Jahren entwickelt hat: Nagihan Erdas, Vorsitzende des Oberhausener Integrationsrates.
Erhielt für ihre Rede auf der Kundgebung gegen Rechtsextremistisch viel Beifall zu ihrer Einschätzung, wie sich die AfD in den vergangenen Jahren entwickelt hat: Nagihan Erdas, Vorsitzende des Oberhausener Integrationsrates. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Schon vor dem offiziellen Beginn der Oberhausener Kundgebung gegen Rechtsextremismus strömten viele Menschen auf den Friedensplatz in der Innenstadt. 
Schon vor dem offiziellen Beginn der Oberhausener Kundgebung gegen Rechtsextremismus strömten viele Menschen auf den Friedensplatz in der Innenstadt.  © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind in die Oberhausener Innenstadt  gekommen, um gegen rechtsextreme Politik, Faschismus und Menschenfeindlichkeit zu protestieren.
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind in die Oberhausener Innenstadt gekommen, um gegen rechtsextreme Politik, Faschismus und Menschenfeindlichkeit zu protestieren. Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
„Lieber Bund statt Braum“ - einige Demonstranten haben Plakate mit ihren Meinungen extra für die Kundgebung angefertigt.
„Lieber Bund statt Braum“ - einige Demonstranten haben Plakate mit ihren Meinungen extra für die Kundgebung angefertigt. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) auf der Kundgebung: „Wir stehen hier, weil wir uns einem weiteren Erstarken der Rechtspopulisten und Rechtsextremisten entgegenstellen müssen.“
Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) auf der Kundgebung: „Wir stehen hier, weil wir uns einem weiteren Erstarken der Rechtspopulisten und Rechtsextremisten entgegenstellen müssen.“ © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Unangekündigt mischte sich überraschend NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts) am Mittwochabend unter die Oberhausener Demonstranten, an seiner Seite zu sehen sind Superintendent Joachim Deterding, SPD-Landtagsabgeordneter Stefan Zimkeit und Oberbürgermeister Daniel Schranz (von links).
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
Unangekündigt mischte sich überraschend NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts) am Mittwochabend unter die Oberhausener Demonstranten, an seiner Seite zu sehen sind Superintendent Joachim Deterding, SPD-Landtagsabgeordneter Stefan Zimkeit und Oberbürgermeister Daniel Schranz (von links). Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind in Oberhausen zusammengekommen, um gegen Rechts zu protestieren, darunter auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), rechts im Bild.
5000 Menschen sind in Oberhausen zusammengekommen, um gegen Rechts zu protestieren, darunter auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), rechts im Bild. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Gut gefüllt war der Friedensplatz am Mittwochabend von den Demonstranten gegen Rechtsextremismus. Im Vordergrund des Bildes redet Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Ministerpräsident Hendrik Wüst.
Gut gefüllt war der Friedensplatz am Mittwochabend von den Demonstranten gegen Rechtsextremismus. Im Vordergrund des Bildes redet Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Ministerpräsident Hendrik Wüst. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind in Oberhausen zum Friedensplatz gekommen, um gegen Rechts zu protestieren.
5000 Menschen sind in Oberhausen zum Friedensplatz gekommen, um gegen Rechts zu protestieren. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Dirk Paasch, Mitorganisator der Kundgebung gegen Rechts auf dem Oberhausener Friedensplatz, zeigte sich begeistert über die vielen Demonstranten am Mittwochabend.
Dirk Paasch, Mitorganisator der Kundgebung gegen Rechts auf dem Oberhausener Friedensplatz, zeigte sich begeistert über die vielen Demonstranten am Mittwochabend. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Unangekündigt mischte sich überraschend NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts) am Mittwochabend unter die Oberhausener Demonstranten.
Unangekündigt mischte sich überraschend NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts) am Mittwochabend unter die Oberhausener Demonstranten. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Beeindruckendes Bild unserer Fotografin Kerstin Bögeholz aus der oberen Etage des Europahauses am Friedensplatz am Mittwochabend: Es zeigt die von der Polizei auf 5000 geschätzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oberhausener Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.
Beeindruckendes Bild unserer Fotografin Kerstin Bögeholz aus der oberen Etage des Europahauses am Friedensplatz am Mittwochabend: Es zeigt die von der Polizei auf 5000 geschätzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oberhausener Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren
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5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Man sieht den Menschen auf der Oberhausener Kundgebung an, wie ernst sie den Kampf gegen Rechtsextremismus in diesen Zeiten sehen, welche Gefahr sie hier für unsere Gesellschaft erblicken. 
Man sieht den Menschen auf der Oberhausener Kundgebung an, wie ernst sie den Kampf gegen Rechtsextremismus in diesen Zeiten sehen, welche Gefahr sie hier für unsere Gesellschaft erblicken.  © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Aufgerufen zur Oberhausener Demo gegen Rechts am Mittwoch hat das „Bündnis für Toleranz und Demokratie Oberhausen“, in dem 60 Organisationen versammelt sind.
Aufgerufen zur Oberhausener Demo gegen Rechts am Mittwoch hat das „Bündnis für Toleranz und Demokratie Oberhausen“, in dem 60 Organisationen versammelt sind. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Oberhausener Bürger auf der Kundgebung gegen Rechts am Mittwochabend zeigen ihre Meinung.
Oberhausener Bürger auf der Kundgebung gegen Rechts am Mittwochabend zeigen ihre Meinung. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren: Sie hörten den Rednern auf der Bühne aufmerksam zu.
Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices
5000 Menschen sind gekommen, um gegen Rechts zu protestieren: Sie hörten den Rednern auf der Bühne aufmerksam zu. Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
Der Oberhausener Oberbürgermeister Daniel Schranz in seiner Rede auf der Kundgebung: „Oberhausen steht auf für Toleranz und für die Menschenwürde! Oberhausen steht auf gegen die Spaltung unserer Gesellschaft.“
Der Oberhausener Oberbürgermeister Daniel Schranz in seiner Rede auf der Kundgebung: „Oberhausen steht auf für Toleranz und für die Menschenwürde! Oberhausen steht auf gegen die Spaltung unserer Gesellschaft.“ © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
5000 Menschen sind am Mittwochabend auf dem Friedensplatz in der Oberhausener Innenstadt zusammengekommen, um gegen Rechts zu protestieren.
5000 Menschen sind am Mittwochabend auf dem Friedensplatz in der Oberhausener Innenstadt zusammengekommen, um gegen Rechts zu protestieren. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz
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Für die zwölfjährige Mathilda war es die erste Protest-Aktion. Warum sie mit ihrer Mutter zum Friedensplatz gekommen ist? „Weil Nazis scheiße sind“, sagt sie. Mutter Marion runzelt kurz die Stirn, findet die Wortwahl ihrer Tochter dann aber doch angemessen. Sie selbst sei da, „um unsere demokratischen Werte zu verteidigen.“

Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts vorne, dunkler Mantel, grauer Schal) protestierte in Oberhausen mit gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.
Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (rechts vorne, dunkler Mantel, grauer Schal) protestierte in Oberhausen mit gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

„Haben Sie Kinder?“, antwortete eine andere Teilnehmerin auf die Frage nach den Gründen, warum sie heute an der Kundgebung teilnimmt. „Möchten Sie, dass Ihre Kinder in Frieden und Freiheit aufwachsen? Dann erübrigt sich die Frage.“ Auch sie will ihren Namen nicht nennen, nicht öffentlich in Erscheinung treten – wie mehrere andere Demonstranten, die wir befragen. Peter S. erklärt die Ursache dafür: „Ich traue den Rechten mittlerweile alles zu.“ Wenn die AfD trotz der Correctiv-Berichte bei künftigen Wahlen noch zweistellige Ergebnisse einfährt, „dann schäme ich mich für mein Land“.

Bilder der Anti-AfD-Demonstrationen in NRW

Anfang der Woche startete die erste Demonstration gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus in Essen.
Anfang der Woche startete die erste Demonstration gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus in Essen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Mehrere tausend Menschen demonstrierten am 15.01.2024 unter dem Motto „Essen stellt sich quer“.
Mehrere tausend Menschen demonstrierten am 15.01.2024 unter dem Motto „Essen stellt sich quer“. © DPA Images | David Young
In Rüttenscheid in Essen kamen Tausende Menschen, um gegen die AfD zu demonstrieren.
In Rüttenscheid in Essen kamen Tausende Menschen, um gegen die AfD zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ rief am Montag zu einer Kundgebung unter dem Motto „Gegen die AfD – Nie wieder ist jetzt“ am Rüttenscheider Stern auf.
Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ rief am Montag zu einer Kundgebung unter dem Motto „Gegen die AfD – Nie wieder ist jetzt“ am Rüttenscheider Stern auf. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Essener Demonstrierende mit dem Banner „Lasst Nazis nicht marschieren und auch nicht mitregieren!“.
Essener Demonstrierende mit dem Banner „Lasst Nazis nicht marschieren und auch nicht mitregieren!“. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
„Nazis bekämpfen!“, war eine der Forderung der Demonstranten und Demonstrantinnen.
„Nazis bekämpfen!“, war eine der Forderung der Demonstranten und Demonstrantinnen. © AFP | Ina Fassbender
Auch der Gründer von Deutschlands erster gemeinnütziger investigativer Nachrichtenredaktion „Correctiv“ nahm an der Demonstration in Essen teil.
Auch der Gründer von Deutschlands erster gemeinnütziger investigativer Nachrichtenredaktion „Correctiv“ nahm an der Demonstration in Essen teil. © AFP | Ina Fassbender
Am 16.01.2024 demonstrierten in Köln mehr als 30.000 Menschen gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus. Auf dem Bild hält eine Frau ein Plakat mit der Aufschrift „AFD-Verbot jetzt!“.
Am 16.01.2024 demonstrierten in Köln mehr als 30.000 Menschen gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus. Auf dem Bild hält eine Frau ein Plakat mit der Aufschrift „AFD-Verbot jetzt!“. © AFP | Ina Fassbender
Demonstrierende mit dem Schild „Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein“.
Demonstrierende mit dem Schild „Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein“. © AFP | Ina Fassbender
Am 16.01.2024 standen Demonstranten und Demonstrantinnen auf dem Kölner Heumarkt.
Am 16.01.2024 standen Demonstranten und Demonstrantinnen auf dem Kölner Heumarkt. © DPA Images | Oliver Berg
Mehr als 30.000 Menschen waren am Dienstagabend in Köln zu einer Demonstration des «Bündnisses gegen Rassismus» zusammengekommen.
Mehr als 30.000 Menschen waren am Dienstagabend in Köln zu einer Demonstration des «Bündnisses gegen Rassismus» zusammengekommen. © DPA Images | Oliver Berg
Auch in Bochum wurde am 19.01.2024 gegen die AfD und Rechtsextremismus demonstriert.
Auch in Bochum wurde am 19.01.2024 gegen die AfD und Rechtsextremismus demonstriert. © FUNKE Foto Services | André Hirtz
Ca. 13.000 Menschen demonstrierten am Freitagabend in Bochum gegen die AfD und Rechtsextremismus.
Ca. 13.000 Menschen demonstrierten am Freitagabend in Bochum gegen die AfD und Rechtsextremismus. © FUNKE Foto Services | André Hirtz
Demonstrantinnen und Demonstranten in Bochum trugen Schilder mit Forderungen und Stellungnahmen. Hier „FCK NZS“
Demonstrantinnen und Demonstranten in Bochum trugen Schilder mit Forderungen und Stellungnahmen. Hier „FCK NZS“ © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz
Die Stadt Bochum bezog ebenfalls Stellung, „Bochum ist bunt“.
Die Stadt Bochum bezog ebenfalls Stellung, „Bochum ist bunt“. © IMAGO | Markus Matzel
Am 19.01.2024 fand ebenfalls eine Demonstration gegen Neue Rechte in Minden statt: Bürgerinnen und Bürger protestierten gegen Rechtsextremismus.
Am 19.01.2024 fand ebenfalls eine Demonstration gegen Neue Rechte in Minden statt: Bürgerinnen und Bürger protestierten gegen Rechtsextremismus. © IMAGO | Noah Wedel
Das Bündnis Minden für Demokratie und Vielfalt rief am Freitag zur Protestaktion auf. Im Bild das Schild zu lesen „No AfD“.
Das Bündnis Minden für Demokratie und Vielfalt rief am Freitag zur Protestaktion auf. Im Bild das Schild zu lesen „No AfD“. © IMAGO | Noah Wedel
Im Bild: Mitglieder der Partei „Die Partei“, die Schilder, Plakate mit der Aufschrift „FCK AfD“ und „Nazis töten“ halten.
Im Bild: Mitglieder der Partei „Die Partei“, die Schilder, Plakate mit der Aufschrift „FCK AfD“ und „Nazis töten“ halten. © IMAGO | Noah Wedel
Ein Schild mit der Aufschrift „Hass ist keine Meinung“ war bei der Demonstration „Demokratie verteidigen“ in Bielefeld am 19.01.2024 zu sehen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Fridays For Future und weiterer Organisationen und richtete sich gegen die AfD und Rechtsextremismus.
Ein Schild mit der Aufschrift „Hass ist keine Meinung“ war bei der Demonstration „Demokratie verteidigen“ in Bielefeld am 19.01.2024 zu sehen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Fridays For Future und weiterer Organisationen und richtete sich gegen die AfD und Rechtsextremismus. © dpa | Friso Gentsch
In Münster haben über 20.000 Menschen am 19.01.2024 gegen Rechtsextremismus demonstriert. Sogar der große Domplatz war zu klein für die Menschenmassen.
In Münster haben über 20.000 Menschen am 19.01.2024 gegen Rechtsextremismus demonstriert. Sogar der große Domplatz war zu klein für die Menschenmassen. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme
Auch in Münster hielten viele Demonstranten und Demonstrantinnen Plakate mit der Aufschrift „AfD wählen ist so 1933“ hoch.
Auch in Münster hielten viele Demonstranten und Demonstrantinnen Plakate mit der Aufschrift „AfD wählen ist so 1933“ hoch. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme
Am 20.01.2024 kamen Hunderte von Menschen zur Demonstration gegen Rechtsextremismus in Gladbeck auf den Willy-Brandt-Platz.
Am 20.01.2024 kamen Hunderte von Menschen zur Demonstration gegen Rechtsextremismus in Gladbeck auf den Willy-Brandt-Platz. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann
Bürgermeisterin Bettina Weist, hatte zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus am Samstag aufgerufen.
Bürgermeisterin Bettina Weist, hatte zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus am Samstag aufgerufen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann
Bürgermeisterin Bettina Weist sprach zu den Menschen, die zur  Demonstration gegen Rechtsextremismus in Gladbeck zum Willy-Brandt-Platz kamen.
Bürgermeisterin Bettina Weist sprach zu den Menschen, die zur Demonstration gegen Rechtsextremismus in Gladbeck zum Willy-Brandt-Platz kamen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann
Auch in Dortmund wurde am 21.01.2024 protestiert. Zur Anti-AFD-Demo waren über 30.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gekommen.
Auch in Dortmund wurde am 21.01.2024 protestiert. Zur Anti-AFD-Demo waren über 30.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gekommen. © IMAGO | Anja Cord
Der Dortmunder Arbeitskreis rief gegen Rechtsextremismus zur Demo am Samstag auf. Gekommen waren über 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Darunter Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Der Dortmunder Arbeitskreis rief gegen Rechtsextremismus zur Demo am Samstag auf. Gekommen waren über 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Darunter Oberbürgermeister Thomas Westphal. © IMAGO | Markus Matzel
Vor dem Dortmunder Hauptbahnhof versammelten sich die Demonstrierenden mit der Meinung „Dortmund hat keinen Platz für Rechtsextremisten“.
Vor dem Dortmunder Hauptbahnhof versammelten sich die Demonstrierenden mit der Meinung „Dortmund hat keinen Platz für Rechtsextremisten“. © picture alliance / NurPhoto | Ying Tang
Am Samstag, 20.01.2024 demonstrierten 10.000 Menschen auch in Wuppertal gegen Rechtsextremismus und die AfD.
Am Samstag, 20.01.2024 demonstrierten 10.000 Menschen auch in Wuppertal gegen Rechtsextremismus und die AfD. © IMAGO | IMAGO/Tim Oelbermann
Eine Privatperson hatte für ein Aktionsbündnis die Versammlung am Samstag in der Elberfelder Innenstadt angemeldet. An der Versammlung unter dem Titel „Gemeinsam und solidarisch gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze“ nahmen in der Zeit von 13 Uhr bis 16 Uhr in der Spitze circa 10.000 Personen teil.
Eine Privatperson hatte für ein Aktionsbündnis die Versammlung am Samstag in der Elberfelder Innenstadt angemeldet. An der Versammlung unter dem Titel „Gemeinsam und solidarisch gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze“ nahmen in der Zeit von 13 Uhr bis 16 Uhr in der Spitze circa 10.000 Personen teil. © IMAGO | Tim Oelbermann
Erneut wurde am 21.01.2024 in Köln demonstriert.
Erneut wurde am 21.01.2024 in Köln demonstriert. © KNA | Nicola Trenz
Am Sonntag gingen in Köln laut Veranstalter etwa 70.000 Menschen unter dem Motto ‚Demokratie beschützen, AfD bekämpfen‘ in die Deutzer Werft, um bei einer Kundgebung ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und die Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu setzen.
Am Sonntag gingen in Köln laut Veranstalter etwa 70.000 Menschen unter dem Motto ‚Demokratie beschützen, AfD bekämpfen‘ in die Deutzer Werft, um bei einer Kundgebung ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und die Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu setzen. © action press | Christoph Hardt
Auch in Aachen fanden am 21.01.2024 Demonstrationen gegen die AfD mit mehreren tausend Teilnehmern in der Innenstadt statt. Die Gruppe „Omas gegen Rechts“ nehmen ebenfalls teil.
Auch in Aachen fanden am 21.01.2024 Demonstrationen gegen die AfD mit mehreren tausend Teilnehmern in der Innenstadt statt. Die Gruppe „Omas gegen Rechts“ nehmen ebenfalls teil. © IMAGO | IMAGO/Hans-Jürgen Serwe
Rund um den Aachener Hauptbahnhof sammelten sich am Samstag mehrere Tausend Menschen, um gegen die AfD zu protestieren.
Rund um den Aachener Hauptbahnhof sammelten sich am Samstag mehrere Tausend Menschen, um gegen die AfD zu protestieren. © IMAGO | IMAGO/Hans-Jürgen Serwe
Mehrere tausend Menschen nahmen am Sonntag, 21.01.2024, in Mülheim an der Ruhr an der Demonstration „Es reicht! Aufstehen für Vielfalt, Toleranz und Zusammenhalt“ teil.
Mehrere tausend Menschen nahmen am Sonntag, 21.01.2024, in Mülheim an der Ruhr an der Demonstration „Es reicht! Aufstehen für Vielfalt, Toleranz und Zusammenhalt“ teil. © FUNKE Foto Services | Martin Möller
Die Demonstration in Mülheim führte durch die Innenstadt und endet mit einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt.
Die Demonstration in Mülheim führte durch die Innenstadt und endet mit einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller
In Mülheim war folgende Stellungnahme auf einem Protestschild zu lesen „Nazis? Hatten wir schon. War kacke.“
In Mülheim war folgende Stellungnahme auf einem Protestschild zu lesen „Nazis? Hatten wir schon. War kacke.“ © FUNKE Foto Services | Martin Möller
Mehrere tausend Menschen zogen am 21.01.2024 durch die Klever Innenstadt.
Mehrere tausend Menschen zogen am 21.01.2024 durch die Klever Innenstadt. © IMAGO | Markus van Offern (mvo)
in Kleve waren Plakate mit der Aufschrift „Rote Karte gegen ´Rechts´“ oder „FCK NZS“ zu lesen.
in Kleve waren Plakate mit der Aufschrift „Rote Karte gegen ´Rechts´“ oder „FCK NZS“ zu lesen. © IMAGO | Markus van Offern (mvo)
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