Oberhausen. Menschen in Oberhausen fühlen sich bisweilen sehr unsicher. Andere fürchten einen Rechtsruck. Was sagt NRW-Innenminister Herbert Reul dazu?
„Coffee with a Cop“ (frei übersetzt: Auf einen Kaffee mit einem Polizisten) am Centro Oberhausen mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und starker Polizeipräsenz: Hier sollen die Bürgerinnen und Bürger mit der Polizei Oberhausen bei einem Kaffee ins Gespräch kommen. Und genau diese Chance will die Oberhausenerin Karin Grolleau an diesem Feitagmittag, 19. Januar, auf dem Luise-Albertz-Platz direkt vor der Centro-Oase nutzen.
Sie fühle sich oft unsicher, wenn sie auf der Marktstraße in Alt-Oberhausen, speziell auf der unteren Marktstraße und auf der Friedrich-Karl-Straße, in den Abendstunden als Frau und Passantin unterwegs sei, berichtet Karin Grolleau im Gespräch mit der Redaktion. Woran das genau liegt, kann sie nicht genau sagen. Die Stadt habe sich verändert, sei einfach nicht mehr so wie in früheren Jahren. Über dieses subjektive Sicherheitsgefühl, besser gesagt: Unsicherheitsgefühl, will sie mit den Beamten sprechen. Die Polizei hört ihr aufmerksam zu, weist zum Beispiel auf die objektive Sicherheitslage in der Großstadt Oberhausen hin, die laut Kriminalitätsstatistik vergleichsweise gut ist. Die Bürgerin aus Oberhausen bleibt gleichwohl skeptisch, findet kurz darauf aber auch ein großes Lob für die Ordnungshüter: „Ich finde es auf jeden Fall sehr gut, dass es ein solches Gesprächsangebot gibt.“
Viele Uniformierte, wenige Bürgerinnen und Bürger vor der Centro-Oase
Polizeiliche Ansprechpartner gibt es an diesem Mittag vor der Centro-Oase tatsächlich in großer Zahl. Viele Uniformierte, aber nur vergleichsweise wenige Bürgerinnen und Bürger haben sich bei bitterkalten Wintertemperaturen mittags auf dem Luise-Albertz-Platz eingefunden. Karin Grolleau ist eigens zum Centro gekommen, um den Kontakt zur Polizei bei „Coffee with a Cop“ zu nutzen. Das gilt auch für Christian Wening (30) aus Oberhausen. Der Vater einer anderthalbjährigen Tochter sucht hier die Unterhaltung mit dem prominentesten Gast: NRW-Innenminister Reul hat sich gerade mit einem Kaffee gestärkt und ist für ein Gespräch bereit.
Der Familienvater berichtet der Redaktion später, dass er mit dem NRW-Innenminister vor allem über die aktuelle politische Situation im Land diskutiert habe, über das Erstarken des Rechtspopulismus‘ etwa, das ihm große Sorgen bereite. Minutenlang sieht man den Oberhausener im regen Austausch mit dem politischen Gast aus Düsseldorf. Der Oberhausener sagt kurz darauf: „Das war ein wirklich gutes Gespräch. Mit diesem Innenminister kann man auch als ganz normaler Bürger sehr gut reden.“
Das Projekt „Coffee with a Cop“ lebt allerdings nicht allein vom verbalen Austausch: Für die Kinder gibt es die Möglichkeit, ein echtes Polizeimotorrad aus der Nähe zu bestaunen oder sich in einen bereitgestellten Streifenwagen zu setzen. Da ist dann ausnahmsweise auch mal die polizeiliche Lautsprecherdurchsage „Hallo, Mama!“ erlaubt. Am silbern glänzenden Kaffeemobil gleich nebenan gibt es fortlaufend wärmende Heißgetränke.
Auch Opferschutzhund „Buddy“ ist mit seinem Frauchen, Polizeioberkommissarin Tamara Windelschmidt, zum Centro gekommen und wird natürlich dem NRW-Innenminister vorgestellt, inklusive Fototermin. Solche Opferschutzhunde, die zum Beispiel jungen Menschen nach einem Unfall neues Vertrauen einflößen, gab es längere Zeit in NRW nur in Essen/Mülheim, Gütersloh und Siegburg. Jetzt ist auch Oberhausen dabei und kann damit bei diesem Termin punkten.
Verkehrssicherheitsberater, Bezirksdienst und Kriminalprävention vor Ort
Bis in den Nachmittag hinein läuft die polizeiliche Infoaktion, bei der auch die neue Oberhausener Polizeipräsidentin Sylke Sackermann präsent ist. Verkehrssicherheitsberater, Bezirksdienstbeamte, Kriminalprävention und Opferschutz runden die pralle Präsenz der Ordnungshüter am Einkaufszentrum ab. Nicht zu vergessen: Plüschtier Ede, in Begleitung von Polizeioberkommissar Kai Schürings. Der Waschbär wird für die Verkehrserziehung genutzt.