Oberhausen. Der Neubau des Discounter-Marktes beschäftigt Klosterhardt. Bürger fragen: Wann wird es losgehen? Das ist die Antwort des Discounters.
Etliche Monate gingen ins Land und es brauchte vier Bürgerbeteiligungen, bis die Pläne für den neuen Lidl in Klosterhardt in Form gegossen waren. Nun haben Rat und Bezirksvertretung schon vor einem halben Jahr grünes Licht für das außergewöhnliche Projekt gegeben. Doch wann der Discounter mit dem Abriss des jetzigen Gebäudes beginnen will und der neue doppelstöckige Trakt entstehen soll, dazu lässt sich das Unternehmen keine genauen Angaben entlocken.
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So viel allerdings steht nach der langen Zeit fest, in der immer wieder Änderungen am Konzept vorgenommen wurden: Die Verkaufsfläche an der Teutoburger Straße soll von 800 auf 1150 Quadratmeter wachsen. Den dazu notwendigen Bebauungsplan haben die politischen Gremien durchgewunken. Er bildet die entscheidende Grundlage, um den nächsten Schritt zu vollziehen.
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Unternehmen ist jetzt am Zuge
Jetzt ist es an dem Unternehmen, den Bauantrag zu stellen. Aus dem Rathaus heißt es, das Prozedere werde vorbereitet. Wann Lidl aber soweit ist und vor allem, auf welche Zeitschiene sich die Kunden einstellen können, lässt eine Sprecherin des Discounters auf Nachfrage der Redaktion offen. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man „keine weiteren Angaben zum Standort machen, da wir uns aktuell in der Planungsphase befinden“. Zu lesen sind in der Antwort dann auch allgemein gehaltene Sätze wie: „Auch in Oberhausen möchten wir unseren Kunden attraktive Einkaufsbedingungen bieten.“
Welche Folgen auf die Mitarbeiter zukommen, bleibt ebenso im Dunkeln, wenn es heißt: „Daher möchten wir auch die aktuelle und zukünftige Mitarbeiterzahl zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Lidl steht für sichere Jobs mit Perspektiven, abwechslungsreichen Aufgaben und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten“. Was mit den Stellen während der Bauzeit geschieht, falls der Standort derweil geschlossen wird, bleibt ebenfalls eher vage: „Bei Umbau- und Modernisierungsarbeiten in einer Filiale werden die betroffenen Kollegen in Nachbarfilialen im Umkreis eingesetzt.“
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Baukomplex mit bis zu zwölf Metern Höhe
Aus bisherigen Diskussionen ist bekannt, welche konkreten Ausmaße der Komplex haben soll. Am Geh- und Radweg der Teutoburger Straße hat der Neubau danach eine Fläche von 54 mal 38 Metern. Weitestgehend fällt er zweistöckig mit zehn Metern Höhe aus, in einem Bereich kommt er sogar auf zwölf Meter Höhe mit drei Etagen. Im Erdgeschoss sind 40 und draußen 37 weitere Parkplätze vorgesehen. Die Zufahrt soll gegenüber des Hauses Im Fuhlenbrock 1a erfolgen, bei der Ausfahrt besteht eine zweite Anbindung an die Teutoburger Straße.
Während sich nun Kunden auf einen größeren Bau mit neuer Optik und verbesserter Präsentation der Waren freuen, fragen sich aber auch Bürger, wie es mit dem nahe gelegenen Netto-Markt weitergehen soll. Ihm drohen nämlich Einbußen und Umsatzverluste in zweistelliger Höhe, wie es ein Gutachten ergeben hat. Ob das Unternehmen nachziehen und ebenfalls erweitern wird, dazu gab es aus der Firmenzentrale keine Antwort.
Nachbar Bottrop prüft Klageweg
Gegenwind kann das Projekt indes noch aus der Nachbarstadt Bottrop bekommen. Sie hatte sich in ihren Stellungnahmen gegen die beabsichtigte Größe des neuen Marktes gewandt, fürchtet erheblichen Kaufkraftverlust. Denn die Stadtgrenze liegt gleich nebenan, das Nebenzentrum Fuhlenbrock ist gerade mal 1,2 Kilometer entfernt. Bottrop hat große Sorge, die dortigen Geschäfte zu halten. Die Verantwortlichen im Rathaus prüfen derzeit noch, ob sie rechtliche Schritte unternehmen sollen. Gegen die geplante Decathlon-Ansiedlung in Oberhausen hat Bottrop bereits geklagt, das Verfahren zieht sich hin.