Oberhausen. Der erste verkaufsoffene Sonntag lockt im Centro Oberhausen tausende Menschen an. Im Mitteldom lässt ein überraschender Act die Kunden tanzen.
Die Gabelstapler ruhen. Der Platz der Guten Hoffnung ist wieder komplett für Passanten geöffnet. Auch wenn noch Reste der Weihnachtsmarkt-Hütten von „Moser Alm“ und „Flachau-Rodelbahn“ die freie Sicht auf das Centro Oberhausen versperren. Tütenträger benötigen hier am Eingang sowieso keinen Kompass. Der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres lockt zur Shopping-Tour.
Zumindest zum Startschuss bleibt es am Sonntagmittag entspannt. Die Parkplatzsuche geht in Ordnung. Die Busse sind gut ausgelastet, aber nicht überfüllt. Auch die Gänge der Shopping Mall hat man zum Startschuss schon mal voller gesehen. Ein niederländisches Pärchen aus Arnheim kann es kaum glauben: „Alles entspannt hier. Das kennen wie aus der Weihnachtszeit ganz anders. Diesmal sind wir ausnahmsweise am Anfang des Jahres zum Einkaufen vorbeigekommen.“ Was wollen sie holen? „Kleidung, Schuhe - und was uns noch auffällt.“
Centro Oberhausen: Kunstschaffende malen in den Centro-Gängen
In den Turnschuh-Läden greifen tatsächlich verhältnismäßig viele Kunden in die Regale. Die Verkäufer bei „JD Sports“, „Snipes“ oder „Adidas“ stellen Sneaker um Sneaker den Kunden vor die Füße. Der Anprobe-Marathon läuft. Sogenannte Ugly Sneaker haben ihre Trend-Haltbarkeit offenbar noch nicht überschritten. Die klobrigen Monster-Schuhe mit dicken Sohlen bleiben angesagt.
Manche Modelle sind so bunt wie die Süßigkeiten, die beim Geschäft „House of Sweets“ in den Regalen liegen. Der recht frisch eröffnete Laden mit Kalorien-Bomben aus Australien oder Japan hat ebenfalls gut zu tun.
Doch nicht immer hat Buntes an diesem Sonntag etwas mit Konsum zu tun. Das Kunst- und Kulturfestival „Arts’n’Act“ begleitet wie schon am Samstag das Einkaufstütenrennen auf drei Bühnen. Künstlerinnen und Künstler haben ihre Ateliertische im Einkaufszentrum aufgebaut. Ein ungewohnter Kontrast: Kunst neben Kommerz.
Viele Teilnehmende stammen aus der Region: Der Buhrg-Chor aus dem Theater an der Niebuhrg singt "Don't look back in Anger" von Oasis. Ein Stückchen weiter schaut die Centro-Kundschaft dem Street-Magier Romuldo zu, der mit verblüffenden Schlüsseltricks hurtig Zugang zum Publikum findet.
Das Künstlerkollektiv „Einzigartig kunterbunt“ aus Sterkrade baut seine Staffelei kurz vor dem Modehaus Sinn auf. „Die Rückmeldungen sind überraschend positiv. Viele Besucherinnen und Besucher bleiben stehen oder nehmen einen Flyer mit“, sagt Mitbegründerin Urte Fürderer.
Centro Oberhausen: Nito Torres singt das Oberhausen-Lied
Interessierte können Acryl-Bilder malen und mitnehmen. Oder sich von Michaela Graeser einen Motto-Stein als Andenken oder Mutmacher bemalen lassen. „Wir können hier auf unsere Aktionen aufmerksam machen. Schließlich bieten wir von Lampen aus getrockneten Kürbissen bis Kunst aus Playmobil unterschiedliche Dinge an.“
Auf der Hauptbühne zupft Kabarett-Bekanntheit Nito Torres mit unschlagbar silberig-glitzernder Hosenträger-Hose („Sonderanfertigung aus einem Stahlwerk in Duisburg“) an den Gitarren-Saiten und stimmt im Mitteldom das Oberhausen-Lied von den Missfits an. Übrigens inklusive der durchaus kritischen Centro-Zeile „Die Neue Mitte der Stadt is ein Kaufparadies. Doch wat willse dir holen, mit so wenig Kies.“
Eine Centro-Premiere feiert auch das Theater Oberhausen mit den Tänzerinnen und Tänzern der „Urban Arts“-Sparte. In Wirbelwind-Geschwindigkeit fegt die Gruppe durch den Mitteldom und animiert zwischendurch mutige Freiwillige zum Mittanzen. „Das Konzept passt“, findet Theater-Sprecher Hannes Richter. „Da das Training von ‚Urban Arts‘ allen Interessierten an jedem Donnerstag ab 18 Uhr im Theater Oberhausen offen steht, schafft der Auftritt zusätzliche Aufmerksamkeit.“
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