Oberhausen. Nur zwei Tage nach der Öffnung macht die Stadt Oberhausen eine Kehrtwende: Teile des Ruhrparks werden wieder geschlossen. Das ist der Grund.
Nur zwei Tage nach der Öffnung muss die Stadt Oberhausen Teile des Ruhrparks wieder schließen. Nach Angaben von Mittwochnachmittag (10. Januar) sind die Zugänge zum Ruhrparkdeich sowie der Ruhrtalradweg abgesperrt. Betroffen sind außerdem Wege im Park, die noch nicht repariert sind sowie ein Teilstück des Ruhrparks, das direkt an den Deich angrenzt.
Die Absperrung erfolgt auf unbestimmte Zeit. Nach Einschätzung der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) gilt dies voraussichtlich so lange, bis die Grasnarbe wieder angewachsen ist. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung erläutert, soll verhindert werden, dass Spaziergänger den zuvor aufgeweichten Deich und die Grasnarbe betreten.
Nach dem Hochwasser an Weihnachten war der Ruhrpark gesperrt worden. Am Montagmorgen hatten Experten der WBO und der Servicebetriebe Oberhausen die Situation vor Ort begutachteten und anschließend die Parkanlage wieder freigegeben. Nun also die Kehrtwende.
Inzwischen sind Sandsäcke und andere Materialien zur Sicherung wieder abtransportiert worden. Stellen im Park, die vom Dauerregen in Mitleidenschaft gezogen wurden, sollen wieder hergerichtet werden. Die gefällten Bäume werden noch weggeräumt. Das Vlies und die Sandsäcke, die den durchgeweichten Deich stabilsierten, sollen noch bis voraussichtlich April liegen bleiben. Den genauen Termin will die Stadt mit der Bezirksvertretung Düsseldorf absprechen.
>>> Das war die Lage am Ruhrdeich in Oberhausen-Alstaden am 8. Januar
Spaziergänger und Radfahrer dürfen ab sofort wieder den Ruhrpark in Alstaden nutzen. Das teilte die Pressestelle der Stadt dieser Redaktion mit. Aufgrund der Hochwasserlage war der Zutritt des Erholungsgebiets an der Ruhr verboten worden. Am Montagmorgen (8. Januar 2024) begutachteten Experten der Stadt Oberhausen die Lage vor Ort und gaben grünes Licht: Der Ruhrpark kann wieder geöffnet werden, auch der Radweg ist wieder befahrbar.
Nach der bedrohlichen Lage über Weihnachten waren in der vergangenen Woche die Pegelstände gesunken. Am Wochenende blieb die Parkanlage noch geschlossen. Montagmorgen fuhren Fachleute der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen und der Servicebetriebe Oberhausen nach Alstaden und prüften die Lage vor Ort. Etwaige Schäden sollen kurzfristig behoben werden.
Am Montagvormittag hatten Nutzer der Warn-App Nina bereits eine Entwarnung auf ihrem Telefon erhalten. Es bestehe wegen des Hochwassers keine Gefahr mehr. Der für Oberhausen entscheidende Pegelstand in Hattingen an der Ruhr lag am Montag um 13 Uhr bei 4,22 Meter. Der Wert für ein mittleres Hochwasser liegt bei 5,25 Meter.
An Weihnachten hatten hunderte Freiwillige und Helfer den aufgeweichten Deich in Alstaden mit Sandsäcken und Vlies stabilisieren müssen. Im Umfeld liefen etliche Keller voll.
Das war die Lage am Ruhrdeich in Oberhausen-Alstaden am 5. Januar
Der Ruhrpegel beträgt am Freitag, 5. Januar, um 10 Uhr am für Oberhausen entscheidenden Standort in Hattingen: 5,70 Meter. Tendenz: fallend. Der Wert für ein mittleres Hochwasser liegt bei 5,25 Meter. Die Meteorologen gehen davon aus, dass die Tage der Dauerniederschläge vorbei sind. Dafür sind jetzt sinkende Temperaturen angekündigt. Die Stadt Oberhausen will am kommenden Montag, 8. Januar, entscheiden, wann der Ruhrpark wieder geöffnet werden kann. An diesem Wochenende bleibt die Parkanlage also auf jeden Fall noch gesperrt.
Der Ruhrverband zeigt sich in einer aktuellen Mitteilung zuversichtlich, dass das Hochwasser seinen Scheitelpunkt überschritten hat: „Da für die kommenden Tage nur noch geringe Niederschlagsmengen vorhergesagt sind, wird sich die Situation über das bevorstehende Wochenende entspannen. Es ist daher für die nächsten Tage mit weiter fallenden Pegelständen zu rechnen.“
Das war die Lage am Ruhrdeich in Oberhausen-Alstaden am 4. Januar
Die heftigen Niederschläge der letzten 24 Stunden zeigen Wirkung: Der Ruhr-Pegel am für Oberhausen entscheidenden Standort in Hattingen ist weiter gestiegen und beträgt am Donnerstag, 4. Januar, um 9 Uhr: 5,66 Meter. Der Wert für ein mittleres Hochwasser liegt bei 5,25 Meter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Warnung für Dauerregen für Teile von NRW bis Freitagmorgen, 5. Januar, verlängert.
Für alle Fälle liegen derzeit bei den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen noch 9000 weitere Sandsäcke sowie etliche Mengen an Schotter bereit, um bei Bedarf den Ruhrdeich weiter zu stabilisieren. Zu Weihnachten ist die Standfestigkeit des Ruhrdeichs bei Oberhausen-Alstaden bereits mit 15.000 Sandsäcken und Vliesmatten erhöht worden. An der Landseite ist zudem Kies aufgeschüttet worden.
Der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) hat am Donnerstag darauf hingewiesen, dass wegen der starken Regenfälle und Überflutungen zwei Radwegabschnitte in Oberhausen gesperrt sind: Die Jacobibahn, im Bereich zwischen Halde Haniel in Bottrop und Golfplatz Jacobi in Klosterhardt, ist überflutet und nicht nutzbar. Zudem steht derzeit der entsprechende Abschnitt des Ruhrtalradweges am Ruhrpark in Alstaden unter Wasser.
Das war die Lage am Ruhrdeich in Oberhausen-Alstaden am 3. Januar
Der Oberhausener Feuerwehrsprecher Jörg Preußner hat sich am Mittwoch, 3. Januar, bei einem Ortstermin im Stadtteil Alstaden überzeugt gezeigt, dass der dortige durchnässte Ruhrdeich dem aktuellen Hochwasser Stand halt. „Die Maßnahmen, die wir hier ergriffen haben, bewirken, dass der Deich stabil bleibt“, sagte Preussner im Interview am Ruhrufer.
Der Feuerwehrsprecher skizzierte die seit Ende Dezember getroffenen Maßnahmen, wies auf die in drei Lagen ausgebreiteten Vliesmatten und die 15.000 Sandsäcke hin, die seit Weihnachten den Deich stabilisieren. All das hatten viele freiwillige Helferinnen und Helfer sowie Hauptamtliche zu den Feiertagen bewerkstelligt.
Beim Ortstermin am Deich blinzelte zeitweise sogar die Sonne durch die Wolken, wenig später prasselte allerdings bereits wieder heftiger Regen auf das Ruhrufer und den Ruhrpark. Die Ruhr wirkt hier in diesen Tagen wie ein breiter Strom, aus dem Bäume, Zäune und Sträucher herausragen. Zahlreiche Bäume sind am Rande des Ruhrparks gefällt worden und weitere Fällungen sollen laut Stadtsprecher Frank Helling folgen, um den Deich zu stabilisieren. Es soll so verhindert werden, dass etwa umstürzende Bäume mit ihren Wurzeln den ohnehin völlig durchweichten Deich aufreißen. Auf dem Ruhrdeich bei Alstaden weht derzeit ein kräftiger Wind. „Fast wie an der Nordsee ist das hier“, meinte Jörg Preußner vor Ort, während sich auf der nahen Eisenbahnbrücke der Schnellzug RRX von Duisburg in Richtung Oberhausen seinen Weg bahnt.
Der Ruhrpegel ist nach dem starken Regen wieder angestiegen
Die heftigen Niederschläge in der Nacht vom 2. auf den 3. Januar haben den für Oberhausen entscheidenden Ruhrpegel in Hattingen wieder deutlich ansteigen lassen. Von 4,67 Meter am 2. Januar um 12 Uhr auf 5,27 Meter am Mittwoch, 3. Januar, um 8 Uhr. Tendenz: weiter steigend. Der Wert für ein mittleres Hochwasser liegt bei 5,25 Meter.
Feuerwehr, Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) sowie die Servicebetriebe Oberhausen (SBO) haben unterdessen am Mittwochvormittag den Ruhrdeich kontrolliert. Diese aktuelle Überprüfung hat folgendes Ergebnis: Der Ruhrpark bleibt mindestens bis Montagmorgen, 8. Januar, gesperrt. Teams der WBO kontrollieren den Deich weiterhin engmaschig. Die Feuerwehr beobachtet den Pegelstand.
Für alle Fälle liegen weitere 9000 Sandsäcke und viel Schotter bereit
Unterdessen lässt sich mancher Alstadener von der Ruhrpark-Sperrung nicht beeindrucken. Am Mittwoch gegen 13.45 Uhr spazierte ein Mann in aller Ruhe mit seinen zwei Hunden am Deich entlang. Dem Hinweis von Jörg Preußner, dass dieser Weg derzeit wegen des Hochwassers gesperrt sei, begegnete der Mann mit Kopfschütteln und Unverständnis – er setzte seinen Weg, ohne anzuhalten, fort.
Das war die Lage am Ruhrdeich in Oberhausen-Alstaden am 2. Januar
Die Stadt Oberhausen gibt noch keine Entwarnung zum Hochwasser am aufgeweichten und durchnässten Ruhrdeich in Alstaden. Der Ruhrpegel sinkt derzeit langsam, aber relativ stetig. Wie verlässlich dieser Trend ist, bleibt zum Jahresauftakt allerdings unklar. Denn: Die Meteorologen rechnen in dieser Woche mit weiteren, teils heftigen Regenschauern.
Stadt Oberhausen: Ruhrbogen und Deich werden weiterhin beobachtet
„Ruhrbogen und Deich werden weiterhin beobachtet“, bestätigte Stadtsprecher Frank Helling am Dienstag auf Anfrage der Redaktion. Die Lage am Alstadener Deich habe sich zwar etwas entspannt, weil die Pegel leicht gesunken seien. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) und der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) würden die Situation vor Ort allerdings weiter im Blick behalten. Das Technische Hilfswerk (THW) sei in Alstaden aktuell nicht mehr im Einsatz.
Am Dienstag, 2. Januar 2024, 12 Uhr, stand der Ruhrpegel am für Oberhausen entscheidenden Messpunkt in Hattingen bei 4,67 Meter. Ein mittleres Hochwasser liegt hier bei 5,25 Meter. Zu Weichnachten hatte der Pegel zeitweise sogar die Sechs-Meter-Marke berührt. Beim Jahrhunderthochwasser im Sommer 2021, als die Ruhr in Alstaden knapp unter der Deichkrone stand, lag der Pegel sogar bei 6,99 Meter.
Ruhrverband: Dauerregen erhöht die Abflüsse in die Gewässer
Der Füllstand der Talsperren lag nach Angaben des Ruhrverbandes am Dienstag, 2. Januar, um 7 Uhr bei 85,5 Prozent. Der Ruhrverband nutzt Regenpausen, um die Wasserabgaben aus den Talsperren zu erhöhen. In Phasen, in denen die Gewässerpegel stagnieren, können die Fluss-Manager so Freiraum in den Talsperren für eine mögliche nächste Hochwasserspitze schaffen.
Die Abflüsse in der Ruhr und ihren Nebenflüssen – also die Wassermenge, die in die Gewässer gelangt – würden derzeit vor allem wegen der in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar gefallenen Niederschläge meist eine steigende Tendenz aufweisen, heißt es. Aufgrund des vielfach auftretenden Dauerregens sei „mit weiter deutlich ansteigenden Abflüssen“ zu rechnen.
Ruhrdeich in Alstaden landesweit in den Blickpunkt gerückt
Das Weihnachtshochwasser hat den Zustand des Ruhrdeichs in Alstaden unterdessen landesweit in den Blickpunkt gerückt. Am ersten Weihnachtsfeiertag hat NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) den Deich im südlichen Oberhausen besucht; in einem digitalen landesweiten Pressegespräch am 29. Dezember erwähnte der Minister den maroden Deich in Alstaden, um auf den großen Handlungsbedarf bei der Deichsanierung in Nordrhein-Westfalen hinzuweisen. Zugleich lobte Krischer das große Engagement der Einsatzkräfte, die zu Weihnachten mit bis zu 1000 Helferinnen und Helfern in Alstaden präsent waren.