Oberhausen. Nach den Anschlagsplänen von zwei Jugendlichen wird wieder über die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten diskutiert. So ist die Lage am Centro.
Täglich pilgern Tausende Menschen in diesem Monat zum Westfield Centro Oberhausen. Angezogen werden sie nicht nur von den rund 250 Geschäften, sondern auch von dem großen Weihnachtsmarkt auf der Promenade. Die Menschen verbinden das Notwendige mit dem Angenehmen: Erst die Weihnachtsgeschenke kaufen, dann bei Bratwurst und Glühwein Pause machen.
Doch die Nachricht von der Festnahme zweier Jugendlicher, die einen Anschlag auf einen Leverkusener Weihnachtsmarkt geplant haben sollen, stört die vorweihnachtliche Stimmung. Wie sicher sind die Weihnachtsmärkte? Centro-Manager Andreas Ulmer reagiert am Telefon betont ruhig auf die jüngsten Ereignisse. „Wir stehen mit den Behörden im regelmäßigen Austausch.“
Mutmaßliche Islamisten sollen Anschlag in Leverkusen geplant haben
Die Polizei hat zwei mutmaßliche junge Islamisten festgenommen, die an diesem Freitag, 1. Dezember, einen Anschlag mit einem Lkw oder einem Brandsatz geplant haben sollen. Die Behörden reagierten auf einen Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes. Ein 15-jähriger Deutsch-Afghane aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis sitzt in Untersuchungshaft. Er soll sich mit einem 16-jährigen Tschetschenen aus Brandenburg über die Anschlagspläne über soziale Medien ausgetauscht haben.
Die Sicherheitsbehörden sind alarmiert. „Die Gefahr ist real und hoch wie lange nicht mehr“, warnt der Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang. Terrorgruppen wie „Al-Kaida“ und die Terrormiliz „Islamischer Staat“ wollen nach Beobachtungen des Verfassungsschutzes den Nahost-Konflikt für ihre Zwecke nutzen. Die Sorge ist groß, dass in der aufgeheizten Stimmung Einzeltäter „getriggert“ werden.
Centro-Weihnachtsmarkt: Poller versperren Zufahrten
Wie andere Weihnachtsmärkte hat der am Centro ein Sicherheitskonzept. Einblicke gewährt Andreas Ulmer nicht, um möglichen Tätern nicht in die Karten zu spielen. Kein Geheimnis ist, dass Poller die Zufahrten zum Centro-Weihnachtsmarkt versperren. Diese Maßnahme ist bekannt und mittlerweile Alltag geworden. Absperrungen dieser Art sind eine Reaktion auf den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016. Anis Amri war damals mit einem Lkw in die Menschenmenge gefahren - und tötete so 13 Menschen.
Bereits im vergangenen Jahr musste das Centro das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt nochmals anpassen. Zwei Messerattacken in kurzer Zeit hatten für große Verunsicherung unter den Besucherinnen und Besuchern gesorgt. Auch die Politik schaltete sich ein und forderte öffentlich ein Nachsteuern. Das Management setzte für die restliche Weihnachtszeit mehr Security ein.
Wie viel Personal auf dem Weihnachtsmarkt eingesetzt wird, gehört zu den Geheimnissen des Centros. So viel kann Andreas Ulmer allerdings mitteilen: „Wenn wir konkrete Hinweise bekommen, können wir jederzeit reagieren.“