Oberhausen. Ein junger Essener fühlt sich vom Centro Oberhausen diskriminiert. Jetzt gab es ein Treffen zwischen ihm und Centro-Manager Andreas Ulmer.

Nach den Rassismus-Vorwürfen gegen das Westfield Centro Oberhausen hat es jetzt ein klärendes Gespräch gegeben. Wie der Anwalt des jungen Esseners, Günther Klose, berichtet, gab es am vergangenen Dienstag, 21. November 2023, ein persönliches Treffen zwischen Elvis Toulan Fioklou und Centro-Manager Andreas Ulmer. Das Hausverbot sei aufgehoben worden, Elvis Toulan Fioklou sei mit der Erklärung zufrieden gewesen, berichtet Klose. Andreas Ulmer bestätigt auf Nachfrage das Treffen und die Aufhebung des Hausverbots.

Was war passiert? Nach diversen Gewalt-Attacken im Umfeld des Oberhausener Einkaufszentrums hatte das Centro-Management die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Im Fokus standen Jugendgruppen, die sich in der Coca-Cola-Oase aufhielten. Am 11. Februar 2023 war dort auch der Gymnasial-Schüler Fioklou mit drei Freunden. Er traf damals nach seiner Darstellung in dem Imbissbereich zufällig vier weitere Bekannte. Nach kurzer Zeit wurde die Gruppe von den privaten Centro-Sicherheitskräften angesprochen und des Platzes verwiesen. Nach hitzigen Diskussionen kam die Polizei dazu. Die Jugendlichen mussten sich ans Polizei-Auto stellen, wurden durchsucht und bekamen ein unbefristetes Hausverbot. Sieben der acht Jugendlichen haben eine dunkle Hautfarbe, darunter auch Elvis Toulan Fioklou. Seine Mutter reagierte im Gespräch mit dieser Redaktion besorgt: „Sie sind erst 19 Jahre alt und stehen ganz am Anfang ihres Lebens und machen so eine Erfahrung.“

Fioklou und seine Mutter hatten nach dem Vorfall die Hilfe des Essener Anwalts Günter Klose gesucht. Sie fühlten sich diskriminiert, weil es aus ihrer Sicht keinen Anlass für die Kontrolle und das folgende Hausverbot im Centro gab.

Centro Oberhausen weist Rassismus-Vorwurf zurück

Kritik für das Vorgehen kam unter anderem von der Oberhausener Links-Partei. Centro-Manager Andreas Ulmer erklärte das Vorgehen mit der härteren Linie gegen Jugendgruppen - als Folge der Gewalttaten zuvor. Dabei bleibt er auch weiterhin. Den Rassismus-Vorwurf weist er in einer Stellungnahme an diese Redaktion abermals zurück: „Ein Ausschluss durch unsere Security-Mitarbeiter erfolgte zu keinem Zeitpunkt basierend auf Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Religion oder sonstigen Kriterien. Bei uns im Westfield Centro ist jede und jeder willkommen!“, verspricht Andreas Ulmer.

In der Coca-Cola-Oase im Westfield Centro Oberhausen kam es in der Vergangenheit häufiger zu Auseinandersetzungen.
In der Coca-Cola-Oase im Westfield Centro Oberhausen kam es in der Vergangenheit häufiger zu Auseinandersetzungen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Er bedanke sich bei dem Essener für das verständnisvolle Gespräch und freue sich, dass er und sein Anwalt der Einladung gefolgt seien. „Es war auch uns ein wichtiges Anliegen, um noch einmal erläutern zu können, warum wir seinerzeit das Sicherheitspersonal verstärken mussten. Das Thema Sicherheit hat für all unsere Gäste, Mitarbeiter und Dienstleister höchste Priorität. Wir möchten und müssen einen störungsfreien Betrieb und Einkauf in unserem Shopping-Center garantieren.“ Die Zwischenfälle hätten das Management seinerzeit zum Handeln gezwungen. „In diesem Zuge ist es zu verschiedenen Hausverboten gekommen. Wir bedauern, dass es unserer Security an dem besagten Tag nicht möglich war, den Beteiligten die genauen Hintergründe der Situationen, in denen es zu Platzverweisen und Hausverboten kam, entsprechend zu erläutern.“

Hausverbot im Centro aufgehoben

Der Essener kann jetzt wieder das Centro besuchen. In einem Punkt unterscheidet sich die Darstellung der beiden Parteien nach dem Gespräch allerdings. Zum einen betont der Essener Anwalt Klose, dass das Gespräch mehrmals verschoben wurde. Zum anderen interpretierte er den Inhalt des Gesprächs als Entschuldigung. Davon steht allerdings nichts in der Stellungnahme des Centro-Managers.