Oberhausen. Eine schwere Körperverletzung samt schwerem Raub ist vor dem Schöffengericht angeklagt. Der Tatort: die Coca-Cola-Oase im Centro Oberhausen.

Eine folgenschwere Körperverletzung am Centro Oberhausen hat vor einem Jahr für viel Aufsehen in Oberhausen und darüber hinaus gesorgt. Jetzt sind zwei junge Männer, 19 und 21 Jahre alt, vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Oberhausen angeklagt. Der Tatvorwurf lautet: schwere Körperverletzung und schwerer Raub.

Zu der Tat ist es am Abend des 16. Novembers 2022 im Bereich der Coca-Cola-Oase im Centro gegen 19 Uhr gekommen. Die beiden Angeklagten sollen laut Staatsanwaltschaft zwei 18-Jährige angesprochen und dann körperlich heftig attackiert haben. Die Schläge waren dabei offenbar so hart, dass einer der Verletzten auf Dauer sein Augenlicht auf der rechten Seite verloren hat. Der zweite Verletzte erlitt Kopfverletzungen. Zudem sollen die Angeklagten ein i-Phone geraubt haben, das einem der attackierten 18-Jährigen aus der Tasche gefallen war. Die Polizei Oberhausen berichtete erst im Januar 2023 – rund zwei Monate nach der Tat – über den Fall, was damals für Irritationen in der Öffentlichkeit sorgte.

Der ältere der beiden Angeklagten ist libanesischer Staatsbürger, der jüngere ist deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund. Beide wohnen in Oberhausen.

Ärzte sind von Schweigepflicht entbunden – Gutachten wird erstellt

Direkt nach der Verlesung der Anklage im Saal 126 ist die Verhandlung am Montag, 20. November, vom Vorsitzenden Richter Thomas Hubert für ein längeres Rechtsgespräch unterbrochen worden. Als der Strafprozess dann fortgesetzt wurde, erklärte der Anwalt der Nebenklage, dass sein Mandant die ihn behandelnden Ärzte in diesem Fall von ihrer Schweigepflicht entbindet.

Nun soll von der Universitätsklinik in Essen ein medizinisches Gutachten erstellt werden, um zu prüfen, ob die massive und folgenschwere Verletzung des rechten Auges mit Verlust der Sehkraft durch Schläge der Angeklagten überhaupt verursacht werden konnte. Es ist laut Anklage als Folge der Attacke zu mehreren Brüchen der Augenhöhle gekommen, so dass die Ärzte das Augenlicht nicht mehr retten konnten.

Nach jetzigen Stand wird der Prozess nach Vorliegen dieses Gutachtens am 11. März 2024 um 9 Uhr in Saal 126 des Amtsgerichts fortgesetzt.