Oberhausen. Die Temperaturen sinken. Das hat Folgen für den Energieverbrauch von Elektrowagen. Wie die Fahrer sich für den Winter wappnen können.
Wer einen Wagen mit Verbrennermotor fährt, weiß: Im Winter verbraucht man mehr Sprit. Und wie sieht es bei Elektroautos aus? Sie benötigen ebenfalls mehr Energie, was weitreichende Folgen nach sich zieht.
Nach Angaben des ADAC steigt der Verbrauch eines Stromers angesichts niedriger Temperaturen um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent. Das kann die Reichweite erheblich schmälern. In Tests hat der Club verschiedene E-Modelle auf kürzeren Strecken von 23 Kilometern bei Temperaturen zwischen minus 7 und plus 14 Grad Celsius verglichen. In einer anderen Testreihe lagen die Temperaturen zwischen 0 und 20 Grad plus, wobei es sich hier um eine Langstrecke von 100 Kilometer handelte.
Der höhere Energieverbrauch erklärt sich nach Worten des Kfz-Experten der Ergo-Versicherung Ergo, Peter Schnitzler, wie folgt: Die Innenraum-, Heck- und Frontscheibenheizung holen sich bei Kältegraden den Strom aus dem Akku. Wie hoch die Mengen jeweils sind, hängt von den eingestellten Temperaturen des Wagens ab. Zudem bestehe bei niedrigen Temperaturen auch das Risiko, dass sich der Akku schneller entlade als sonst. Ohnehin liegt die Akku-Wohlfühltemperatur eigentlich bei 20 bis 40 Grad, in dieser Spanne ist die Batterie am leistungsfähigsten.
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Tipps und Hinweise für die Fahrer von E-Autos
Um nun auf die kälteren Witterungsbedingungen zu reagieren, geben ADAC und Ergo den Autofahrern einige Tipps mit auf den Weg: Wer über eine Garage verfüge, solle sie gerade in den Wintertagen nutzen. Ferner sei es ratsam, das E-Fahrzeug rund 15 Minuten lang vorzuheizen, das lasse sich bei den meisten Wagen über eine App steuern. So erspart man sich auch das Eiskratzen.
Zudem sollte man auch noch mal alle Einstellungen der Heizung überprüfen und die Umluftfunktion einschalten. Betulicher fahren hilft ebenfalls, Energie einzusparen. Einschalten sollte der Fahrer den Eco-Modus, der dafür sorgt, dass der Motor weniger Kraft auf die Räder überträgt. Ein besonderes Augenmerk richtet der ADAC auf die Kurzstrecken. Hier haben die Tests ergeben, dass der durchschnittliche Strombedarf relativ pro Kilometer noch höher liegt als auf langen Strecken.
Verbrenner verbrauchen ebenfalls viel mehr Energie
Auf Bedenken, dass ein E-Auto-Fahrer Gefahr laufe, im Stau mit leerer Batterie stecken zu bleiben, hat der Club eine klare Antwort: Ein E-Auto verbrauche im Stand auch während des Winters relativ wenig Energie. Bei einer halbwegs aufgeladenen Batterie könne die Heizung noch stundenlang laufen.
Im Übrigen verbrauchen auch Verbrenner viel Energie im Winter: Ein Benziner benötigt laut ADAC 15 Prozent mehr Kraftstoff und ein Diesel sogar 24 Prozent. In Oberhausen sind (Stand Januar 2023) 113.678 Pkw zugelassen, darunter 1830 Elektro- und 4950 Hybridautos.