Oberhausen. Die Gasometer-Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ war ein voller Erfolg. Zum Ende zieht der Gasometer Bilanz – und das durchaus witzig.
Die Lichter sind aus; der Gasometer Oberhausen hat für die nächsten vier Monate seine Türen geschlossen. Die Erdkugel verschwindet vom Firmament der Riesentonne, um schon bald durch eine gewaltige „Welle“ ersetzt zu werden. Mit rund 1,35 Millionen Gästen endete am Sonntag, 26. November, die Erfolgsausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ nach 787 Tagen.
In den gut 112 Wochen seit der Eröffnung am 1. Oktober 2021 ist einiges passiert. Besucher erlebten insgesamt 5234 Führungen in den rund 7000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. In der mit 117,5 Metern höchsten Ausstellungshalle Europas wurde sogar exklusiv gezeltet, zelebrierte die ARD den ökumenischen Silvestergottesdienst und wurde an etlichen gut besuchten Vortragsabenden nach Wegen aus der Klimakrise gesucht. Die 17. Ausstellung seit dem Ausstellungs-Debüt mit „Feuer und Flamme“ im Jahr 1994 bringt die Gesamtzahl der Gasometer-Besucherinnen und Besucher in 29 Jahren auf über zehn Millionen.
In ganz besonderer Erinnerung bleibt „Das zerbrechliche Paradies“ sicherlich aufgrund der animierten Erdkugel mit einem Durchmesser von 20 Metern, einem Gewicht von rund 400 Kilogramm sowie einem Volumen von 4200 Kubikmetern. Bespielt wurde sie von 13 Projektoren, in einer Auflösung von 72 Millionen Pixeln. Dafür hat das Earth Observation Center des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) fleißig Satellitendaten gesammelt, von Wolken, Flugzeug- und Schiffsbewegungen, Meeresoberflächen und -tiefen. Kein einzelner Satellit wäre in der Lage, eine solche Rundum-Sicht zu liefern, wie sie im Gasometer zu bestaunen war.
Unverzichbar im Ungeheizten: 273.000 Portionen Kaffee
Zu den Highlights der Ausstellung gehörten auch die abendlichen Vorträge unter der schimmernden Erdkugel. So berichtete Astronaut Alexander Gerst über seine Mission an Bord der Raumstation ISS, erklärte Eckart von Hirschhausen den Zusammenhang von Klimakrise und menschlicher Gesundheit, teilte der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar seine sehr persönlichen Gedanken über die Zukunft und erzählten drei Forscherinnen von ihrer Arktisexpedition auf der „Polarstern“. Insgesamt lauschten 4589 Gäste den Berichten und Debatten im vom „blauen Planeten“ beschienenen Amphitheater .
Von Schottland, über Kanada bis in den Regenwald ging es bei den Lesungen für Schulklassen. Der Vortrags-Artist Rainer Rudloff erzählte vor mehr als 4000 Kindern und Jugendlichen lebendig und mitreißend aus Werken von Astrid Lindgren, Cornelia Funke oder Katja Brandis. Ein äußerst exklusives und einmaliges Erlebnis bot sich der Gewinner-Familie der WDR-Aktion „Das Zelt“: Gasometer und Radiowelle ermöglichten eine „Nacht allein im Museum“.
Bis zum letzten Ausstellungstag hat das Gasometer-Team genau nachgezählt: So braute man von Oktober 2021 bis November 2023 im kleinen Café mehr als 273.000 koffeinhaltige Heißgetränke, verbrauchten die Besucher im Toilettenhäuschen vor der Riesentonne exakt 14.868 Rollen Toilettenpapier - den Zusammenhang zum Kaffeekonsum mag jeder selbst kalkulieren.
Bedrucktes Papier, das bleibt, war jedenfalls noch gefragter: 89.376 der schön gestalteten Kataloge „Das zerbrechliche Paradies“ verkaufte der Kiosk als besonderes Souvenir – davon immerhin 1268 in englischer Sprache. 107.136 Besucher nutzten die Audioguides - das ist knapp jede und jeder Zwölfte derjenigen, die sich zur Arenastraße aufmachten.
Karten-Vorverkauf für „Planet Ozean“ ist schon eröffnet
Kaum hat die 17. Ausstellung geschlossen, beginnen auch schon die Arbeiten an der Augenweide Nr. 18: Denn schon am 15. März 2024 soll „Planet Ozean“ einen so noch nie gesehenen Blick in die kaum bekannten Tiefen der Weltmeere präsentieren. Bereits jetzt lassen sich Tickets auf der Website gasometer.de reservieren.