Oberhausen. Schon einmal hat der Reitverein Sterkrade mit Hilfe sozialer Netzwerke eine neue Anlage gefunden. Doch das Glück währte nicht lange.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Reitverein Sterkrade in den sozialen Medien in einem emotionalen Aufruf um Hilfe bittet. Vor zweieinhalb Jahren suchte der Verein dringend eine neue Bleibe und bat Internetnutzerinnen und -nutzer um Unterstützung. Was folgte, war eine Welle der Hilfsbereitschaft. Der Reitverein fand auf diesem Weg eine Anlage in Schermbeck. Doch das Glück währte nicht lange.
„Wir sind in größter Not“, schreiben die Vereinsvorsitzenden Mirjam Galgalewicz und Hans-Jürgen Fratzscher in ihrem Facebook-Aufruf. „In den letzten zweieinhalb Jahren ist viel passiert. Leider sind zuvor abgesprochene Dinge in keiner Weise eingehalten worden“, bleiben sie vage. Irgendwann seien sie dann auch noch gekündigt worden.
Der Reitverein Sterkrade möchte eine Anlage pachten
Seitdem suche der Verein, der sich 1924 in Oberhausen gegründet hat, nach einer neuen Bleibe – bisher ohne Erfolg. „Wenn wir etwas hätten, wir würden eher gestern statt heute gehen“, sagt Mirjam Galgalewicz. In der Nähe stünden zwar Anlagen zum Verkauf, da der Reitverein aber kein Eigenkapital vorweisen kann, kämen diese nicht in Betracht. „Somit beschränkt sich unsere Suche auf Pacht.“
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Der Reit- und Fahrverein Sterkrade 1924 e.V. sucht eine Unterkunft mit mindestens 14 Boxen, einer Stallgasse, einem Hof oder einer Reitanlage für seine 14 Pferde (sieben Großpferde, fünf Ponys und zwei Shettys). Auch eine Reithalle wäre schön, sagt Mirjam Galgalewicz – wegen des Wetters. Damit es die rund 50 Reitschülerinnen und -schüler nicht zu weit haben, würde der Verein gerne im Bereich Oberhausen, Wesel, Bottrop bleiben. Denkbar wären aber auch angrenzende Städte wie Duisburg, Mülheim, Gladbeck und Dorsten. Am besten wäre eine dauerhafte Unterkunft. „Aber wir sind auch offen für eine Übergangslösung“, ist im Facebook-Post zu lesen.
2024 will der Reitverein Sterkrade seinen 100. Geburtstag feiern
Hilfe bei Verbänden, Landessportbund und der Staatskanzlei in Düsseldorf hat der Reitverein Sterkrade bereits gesucht – vergeblich. „Wir sind sehr verzweifelt und machen uns Sorgen“, schreiben die Vorsitzenden bei Facebook. „Wir wollen nicht zulassen, dass unser Reitverein sich auflösen muss.“
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Die Vereinsvorsitzenden laufen auf dem Zahnfleisch. „Wir halten einfach nur noch durch“, sagt Mirjam Galgalewicz, die selbst 1986 in dem Verein, dessen Erste Vorsitzende sie heute ist, das Reiten gelernt hat. 2024 wird der Reit- und Fahrverein Sterkrade 1924 e.V. 100 Jahre alt. Und wenn Mirjam Galgalewicz sich etwas wünschen könnte, wäre es das: „Wir möchten gerne den 100. Geburtstag irgendwo auf einer Reitanlage feiern.“
Wer dem Reitverein helfen kann oder einen Tipp hat, kann sich bei Hans-Jürgen Fratzscher unter 0151 12487593 und bei Mirjam Galgalewicz unter 0173 2962938 melden. Der Verein ist auch per E-Mail erreichbar: info@reitverein-sterkrade.de.