Oberhausen. Das Sterkrader Gymnasium wurde in der Nacht zu Dienstag mit Anti-Israel-Parolen beschmiert. Die Schule hatte sich deutlich positioniert.
Unbekannte Täter haben das Sophie-Scholl-Gymnasium im Oberhausener Stadtteil Sterkrade mit Anti-Israel-Parolen beschmiert. An einer Fensterfront stand am Dienstagmorgen in großen Lettern „Murderer School“ (Mörder-Schule) und „Zionist School“ (Zionisten-Schule). Bei einem anderen Graffito war die Geste des Mittelfingers über den Lettern von Israel abgebildet. Hintergrund dürfte der Nahost-Konflikt sein. Die Schule hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich positioniert.
Schulleiter André Remy bestätigt den Vorfall gegenüber dieser Redaktion. Am Morgen habe der Hausmeister als erstes die Schmierereien bemerkt. Die Schule schaltete daraufhin die Polizei ein. Laut Aussage von André Remy ermittelt jetzt der Staatsschutz. Die Parolen wurden entfernt.
Klares Statement von Schulleiter auf Instagram
Auf Instagram hinterließ der Schulleiter eine klare Botschaft: „Wir verstehen dies als Angriff auf unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung. Wir sind sehr zuversichtlich, dass unser Rechtsstaat die Täterinnen und Täter zur Verantwortung ziehen wird. Wir unterstreichen aber auch unsere Solidarität mit den Menschen in Israel: Während wir über einige beschmierte Wände klagen, trauern die Menschen in Israel über verletzte, getötete oder verschleppte Familienangehörige, Freundinnen und Freunde. Wir als Sophie-Scholl-Gymnasium werden auch weiterhin standhaft jeglicher Form von Antisemitismus entgegentreten.“
Der Nahost-Konflikt ist in der Schule auch deshalb ein großes Thema, weil einige Schülerinnen und Schüler im vergangenen Sommer Jerusalem im Rahmen des „Multi“-Programms besucht haben. Die Schule hatte nach dem brutalen Angriff der Terror-Organisation Hamas auf Israel und der militärischen Eskalation des Konfliktes einen Kuchenverkauf organisiert. Der Erlös soll an Hilfsorganisationen in Israel und im Gaza-Streifen gehen.
Direktor Remy geht davon aus, dass die Schmierereien von Tätern außerhalb der Schulgemeinschaft verübt wurden. „Wir haben über das Thema sehr intensiv gesprochen.“ In seiner Schule spüre er großen Rückhalt für eine pro-israelische Haltung.