Oberhausen. „Oberhausen hilft“ startet wieder eine Weihnachtsaktion für die Kinder in der ukrainischen Stadt Saporischschja. Es gibt eine Änderung.
Während die Augen der Weltöffentlichkeit auf Israel gerichtet sind, geht das Leid in der Ukraine unvermindert weiter. Der Verein „Oberhausen hilft“ startet deshalb wieder eine Sammelaktion zu Weihnachten. Diesmal bittet die gemeinnützige Organisation allerdings um eine Spende von mindestens 10 Euro. Von diesem Geld werden dann Süßigkeiten und Spielzeug gekauft, die in Pakete verpackt in die Oberhausener Partnerstadt Saporischschja gebracht werden. Dort werden sie an Kinder aus sozialschwachen Familien und in Krankenhäusern verteilt.
Im vergangenen Jahr gab es ein beeindruckendes Echo auf die Sammelaktion. 2400 Weihnachtspakete wurden von Oberhausenerinnen und Oberhausenern abgegeben. Die Masse stellte die Ehrenamtler des Vereins vor große Herausforderungen. „Das ist logistisch kaum machbar gewesen“, sagt Wolfgang Heitzer von Oberhausen hilft. Deshalb änderte der Verein das Konzept. Vom Spendengeld kauft er Weihnachtsgeschenke. Im vergangenen Jahr arbeitete der Verein auch mit Kindergärten zusammen, die beim Verpacken halfen. Das wird es auch diesmal geben. Die Kinder schreiben unter anderem Weihnachtsgrüße, die den Paketen beigelegt werden.
Das Geld kann bis zum 25. November 2023 überwiesen werden. Das Crowdfunding-Projekt des Energieversorgers EVO erhöht jede Spende um weitere 10 Euro, wenn ein Betrag von 4000 Euro erreicht ist. Das Geld wird auf der Internetseite www.oberhausen-crowd.de/saporishja eingesammelt.
Ukrainische Kirche löst sich von Russland: Weihnachtsfeiertag diesmal am 25. Dezember
Im vergangenen Jahr erhielten die Kinder in Saporischschja die Geschenke zum 6. Januar. Die Ukraine feierte bislang an diesem Tag wie die russisch-orthodoxe Kirche Weihnachten. Wegen des Krieges wird das Weihnachtsfest allerdings verschoben, da sich die ukrainische Kirche loslösen möchte von Russland. Der erste Weihnachtsfeiertag ist deshalb am 25. Dezember.
Der russische Angriff auf die Ukraine geht derweil weiter. „Die Situation hat sich sogar verschärft“, berichtet Wolfgang Heitzer. Der Verein steht in ständigem Kontakt mit Helfern vor Ort in Saporischschja. Jeden Tag würden Raketen abgefeuert, auch auf die Stadt, sagt Heitzer. Mitte Oktober starben zwei Menschen in der Stadt nach einem Raketenbeschuss. Die Sorge vor dem kalten Winter wächst zudem. Derzeit werde abends in der Metropole das Licht abgeschaltet, um für den Winter Energie zu sparen, sagt Heitzer.