Oberhausen. Die zwei Standorte der Grundschule Buschhausen sollen zusammengelegt werden. Verwaltung favorisiert Anbau. Doch das wird teuer für die Stadt.
Die Stadtverwaltung favorisiert für die Zusammenlegung der Grundschule Buschhausen einen Anbau am Standort Friesenstraße. Das Schulgebäude an der Lindnerstraße würde in diesem Fall aufgegeben werden. Allerdings hat diese Optionen ihren Preis: Nach der letzten Kalkulation im Jahr 2019 rechnete die Verwaltung mit Kosten von fast acht Millionen Euro. Die allgemeinen Preissteigerungen waren da noch nicht absehbar. Die Stadt steckt in einem Dilemma: Ein Neubau ist zu teuer, ein Anbau ebenfalls kostspielig, und beide Standorte zu erhalten, scheint angesichts der Schülerzahlen unrealistisch.
Das Thema Grundschule Buschhausen hat eine emotionale Vorgeschichte. Als die Pläne für die Aufgabe des Standortes Lindnerstraße aufkamen, formierte sich unter den Eltern breiter Widerstand. Eine Petition im Internet unterzeichneten mehr als tausend Menschen. Die betroffenen Eltern beklagen, dass sich der Schulweg für Kinder am Rand zu Lirich deutlich verlängern würde. Schulleitung und Schulaufsicht sind sich hingegen einig, dass zwei Standorte einen zu großen organisatorischen Aufwand darstellen.
Nachfrage reicht nicht aus für zwei Schulstandorte
Die Zahlen sprechen außerdem gegen einen Erhalt beider Standorte. Da die Schule rechtlich als Grundschulverbund geführt wird, müssen an beiden Standorten alle Jahrgänge einer Grundschule vorgehalten werden. Die beiden Schulen werden also parallel organisiert und sind in gewisser Weise eigenständig.
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Problem: Es gibt nicht genügend Nachfrage für dieses System. Die Grundschule Buschhausen bietet insgesamt Platz für drei Züge. Momentan wird aber an beiden Standorten jeweils nur eine Eingangsklasse eingerichtet. Die Verwaltung geht davon aus, dass sich das in Zukunft auch nicht ändert. Für das nächste Schuljahr 2024/25 rechnet sie mit insgesamt 58 Schülern, 20 davon würden die Lindnerschule besuchen. Die Prognose sieht nur eine leichte Steigerung voraus.
Stadt hält Schulweg für vertretbar
Während im gesamten Stadtgebiet die Anmeldezahlen drastisch steigen, ist die Nachfrage in Buschhausen vergleichsweise konstant. Der Betrieb zweier Grundschulen lohnt sich aus Verwaltungssicht daher nicht. Sie hält den längeren Schulweg auch für vertretbar. Beide Schulstandorte liegen 1,3 Kilometer weit auseinander. Ein Bus benötigt fünf Minuten.
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Die Stadt steht aber vor einem Dilemma: Container sind keine Option, da eine langfristige Lösung gebraucht wird. Ein Neubau scheidet auch aus. Es gibt keine geeignete Fläche, zudem sind die Kosten beträchtlich: Als die Planungen angestoßen wurden, waren die Baupreise deutlich geringer. Und schon da hätte ein Neubau 12 bis 15 Millionen Euro verschlungen. Da die Preise durch den Ukraine-Krieg rasant geklettert sind, geht die Verwaltung nun von 18 bis 21,5 Millionen Euro aus.
Anbau würde mindestens 7,7 Millionen Euro kosten
Rat der Stadt trifft Entscheidung
Die Entscheidung über das weitere Vorgehen trifft der Rat der Stadt. In den Vorberatungen des Schulausschusses votierte die CDU bereits für den Anbau an der Friesenstraße. Die SPD konnte sich noch nicht entscheiden und wollte intern diskutieren.
Als nächstes berät der Haupt- und Finanzausschuss in der Sitzung am 12. Juni darüber. Die endgültige Entscheidungtrifft der Rat der Stadt dann in seiner Sitzung am 19. Juni.
Favorisiert wird deshalb ein Anbau am Standort Friesenstraße. Die Lindnerstraße bietet nicht genug Platz für eine Erweiterung. Der Altbau an der Friesenstraße von 1911 ist geeigneter. Ein Anbau müsste mindestens fünf Klassenräume, zwei Mehrzweckräume und eine Mensa haben. Der Anbau und die Umbauarbeiten würden nach Angaben der Service-Betriebe Oberhausen mindestens 7,7 Millionen Euro kosten – das ist jedoch der Stand aus dem Jahr 2019. Es dürfte deutlich teurer werden. Erschwerend kommt hinzu, dass keine Fördergelder mehr zur Verfügung stehen. Die chronisch klamme Stadt müsste den Umbau also aus eigener Tasche bezahlen. Der früheste Baubeginn könnte 2024 erfolgen, die Fertigstellung wäre dann zum Schuljahr 2025/26.
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