Oberhausen. Über den Ansturm auf die Grundschulen wurde vieldiskutiert. Nun liegen neue Zahlen für das neue Schuljahr vor – mit einer Überraschung.

Soeben hat die Stadtverwaltung im Eilverfahren den Bau von Containern an Oberhausener Grundschulen in die Wege geleitet, da liegen neue Anmelde-Zahlen für das kommende Schuljahr vor. Zum Schulstart im August 2023 haben die Eltern 2122 Erstklässler an den 29 Grundschulen angemeldet. Die Zahl erreicht damit einen Höchststand, nachdem in den vergangenen drei Jahren die Anmeldungen jeweils unter der 2000er Marke lagen. Die Zahl der Eingangsklassen steigt von 80 auf 86.

In allen Bezirken liegen die Anmeldezahlen über denenen des Vorjahres. Den größten Sprung verzeichnet Sterkrade. 734 Erstklässler wurden für das neue Schuljahr angemeldet, 2022 waren es noch 679. Die Zahlen könnten durch Zuzüge und die Aufnahme geflüchteter Kinder noch steigen, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Schulausschuss am 1. Juni.

Anstieg der Schülerzahlen setzt Oberhausener Stadtverwaltung unter Druck

Der Anstieg setzt die Oberhausener Schulen und die Verwaltung unter Druck. Sie muss Platz schaffen. An mehreren Schulen wird deshalb die Zügigkeit erhöht. Außerdem werden an den Sterkrader Schulen Melanchthonschule, Schwarze-Heide-Schule und Königschule sowie an den Osterfelder Schulen Jacobischule und Overbergschule kurzfristig Container aufgestellt. Die Overbergschule hat beispielsweise 14 Anmeldungen mehr als im vergangenen Jahr (75/61).

Interessant: Nach jetziger Darstellung der Schulverwaltung gibt es sogar noch Platz. Nach Bildung der Klassen stehen theoretisch noch 127 freie Plätze zur Verfügung. Die Kastellschule in Sterkrade, die Schule am Siedlerweg in Osterfeld und die Wunderschule in Lirich haben jeweils rund zwanzig Plätze frei.

Allerdings hatten Schulvertreter zuletzt Alarm geschlagen und auf den Qualitätsverlust des Unterrichts bei zu vielen Schülern in den Klassenräumen hingewiesen. Auch aus der Politik gibt es Kritik an den vollen Klassen. Die Linke Liste hat deshalb die Wiedereröffnung beziehungsweise den Neubau von Grundschulen vorgeschlagen.