Oberhausen. . Im ehemaligen Trickfilmstudio HDO wird auf Hochtouren gearbeitet. Ab Mai sollen Azubis aus dem Baugewerbe hier überbetrieblich ausgebildet werden

Auf dem Vorplatz ist noch schweres Gerät unterwegs, um den Untergrund des zukünftigen Campus herzurichten. Links daneben entstehen gerade 60 neue Parkplätze: Auf dem Osterfelder HDO-Außengelände und im Inneren des Gebäudes sind an diesem Mittag rund 70 bis 80 Handwerker im Einsatz, um aus dem ehemaligen Trickfilmstudios ein modernes Ausbildungszentrum der Bauindustrie werden zu lassen.

Am 6. Mai beginnt für die Bau-Azubis des zweiten Ausbildungsjahrs ein Blockseminar überbetrieblicher Ausbildung – und das soll statt bislang in Essen dann schon hier in Oberhausen passieren: „So ist die Planung. Und es sieht ganz gut aus“, sagt Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW. Ein Baustellen-Rundgang.

Betonbauer gestalten Außenmöbel

Freie Sicht nach draußen gibt’s zukünftig aus der Mensa, die auch öffentlich zugänglich sein wird.
Freie Sicht nach draußen gibt’s zukünftig aus der Mensa, die auch öffentlich zugänglich sein wird. © Kerstin Bögeholz

Gut, im Foyer braucht’s schon noch ein bisschen Fantasie, um sich einen Empfangstresen vorzustellen, wo im Moment auf blankem Estrich noch Dutzende von Türzargen gelagert sind. Aber schon ein paar Meter weiter, in dem großen, hellen Saal mit ungehindertem Rundumblick, ist schon sehr schön vorstellbar, dass dort die Mensa einziehen wird.

Der Bereich für die Essensausgabe hat bereits Gestalt angenommen und in Essen sind derzeit Betonbauer-Azubis in einem Projekt damit beschäftigt, Außenmöbel für die Terrasse zu gestalten und zu bauen. Die Mensa soll auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein – in erster Linie aber werden hier angehende Maurer, Straßen- und Gleisbauer und Co. verköstigt: „Und die haben alle Kohldampf“, sagt Garstka lachend. Dementsprechend sind im Küchenbereich schon drei riesige Kühlschränke installiert.

Indoor-Sandkasten im Erdgeschoss

Ein Sandkasten mit  750 Quadratmetern Fläche: Hier können Kanal- und Straßenbauarbeiter künftig üben.
Ein Sandkasten mit 750 Quadratmetern Fläche: Hier können Kanal- und Straßenbauarbeiter künftig üben. © Kerstin Bögeholz

Ebenfalls im Erdgeschoss nimmt ein Herzstück der Baumaschinentechnik-Ausbildung Formen an: „wahrscheinlich der größte Indoor-Sandkasten Europas“, sagt Dirk Grünewald, Präsident des Bauindustrieverbandes NRW.

Auf 750 Quadratmetern wurde dafür die Bodenplatte aufgeschnitten, tonnenweise Sand und Splitt eingefüllt. Durch die riesigen Durchfahrten, die dereinst für die Anlieferung von Filmkulissen vorgesehen waren, rollen derzeit Bagger mit Baumaterial in die Halle. Dachluken sorgen für das nötige Tageslicht, wo die Filmindustrie es früher gern dunkel hatte. Straßen- und Kanalbauer können in dem „Sandkasten“ zukünftig Verkehrsinseln bauen, Parkplätze, Kanäle oder Hausanschlüsse anlegen, erklärt Projektleiter Jens Waldoch. An einer Längsseite bieten die „Meisterboxen“ einen guten Blick aufs Geschehen.

Azubi-Räume teils schon gestrichen

In den oberen Etagen, da, wo Azubis, die von weiter her kommen, während der Blockseminare wohnen, sieht alles schon sehr viel weiter fortgeschritten aus: In den Fluren sind vielfach die Wände schon verputzt, zum Teil schon farbig gestrichen: Hier und da gibt’s große Ausschnitte im Putz, die den Blick auf ein Stück Mauerwerk freigeben. Im Inneren Bereich der Etage entstehen die Schulungsräume, die durch Dachausschnitte von oben belichtet werden.

Mitte April endet der aktuelle Ausbildungslehrgang in Essen. Dann soll’s losgehen mit dem Umzug, bei dem noch einiges Mobiliar nach Oberhausen wechselt. Ab Mai wird dann in Oberhausen gebüffelt – und gebaggert.

>>> Eröffnung mit großem Sommerfest

Ursprünglich hatte man schon im Januar weitgehend fertig sein wollen. Aber dann waren noch Künstliche Mineralfasern (kein Asbest!) gefunden worden, die entsorgt werden mussten. „Das hat uns zwei Monate gekostet“, so Garstka.

Am 28. Juni wird offiziell Eröffnung gefeiert – mit einem Sommerfest, zu dem auch alle Osterfelder willkommen sind.

Fotostrecke im Internet

Weitere Fotos von der Baustelle finden Sie unter www.nrz.de/oberhausen.