Mülheim. Für seine diversen Currysaucen bekannt, muss Gastronom Timo Winter zumindest beruflich seine Heimat verlassen. Der Grund für das spontane Aus.

„Sehr schade“, „oh weh“, „es tut mir so leid für euch“ - das sind nur einige der Reaktionen, die das Aus des „Ruhrfeuer“-Imbiss in den sozialen Medien hervorgerufen hat. Nach etwas mehr als zwei Jahren musste Gastronom Timo Winter sein Lokal an der Zeppelinstraße schließen und das, wie er sagt, eher unfreiwillig.

Im Gespräch erklärt der Herr über das Geheimrezept für eine besonders schmackhafte Currysauce, dass die Ursache für die Schließung Mitte Mai bereits im April ihren Lauf nahm. „Wir wollten eine neue Lüftungsanlage einbauen“, schildert Winter. Bei etlichen Kilos an Pommes, die tagtäglich frittiert werden, sollte die dafür sorgen, dass der starke Geruch nicht allzu sehr in die Kleidung einzieht und durch den Altbau an der Zeppelinstraße zieht.

Im Imbiss „Ruhrfeuer“ an der Zeppelinstraße ruht der Betrieb.
Im Imbiss „Ruhrfeuer“ an der Zeppelinstraße ruht der Betrieb. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

In Mülheimer Wohngegend war es nicht ideal für die Produktion

Dann aber die Ernüchterung: Aufgrund baulicher Gegebenheiten waren die Pläne in Holthausen so nicht umsetzbar. „Der Schornstein, der zum Gebäude gehört, ist offenbar zu klein, um das notwendige Edelstahlrohr fassen zu können“, so der Unternehmer. Was mit dem Wunsch nach einer Verbesserung für Personal und Kundschaft startete, endete mit einer Kündigung durch den Vermieter. „Er hat uns die Erlaubnis für den Imbiss-Betrieb versagt“, berichtet Winter. „Er hat brandschutztechnische Gründe angeführt.“

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Der Vermieter, ein Rentner, der an dieser Stelle anonym bleiben möchte, stellt die Ereignisse etwas anders dar. „Die Location war für das Vorhaben von Herrn Winter nicht passend“, so der gebürtige Mülheimer, der mittlerweile seit Jahrzehnten woanders lebt. Durch den Vormieter habe es bereits eine Küche sowie eine Lüftungsanlage gegeben - für die Produktion von „Ruhrfeuer“, für die wöchentlich 300 bis 400 Kilo Kartoffeln verarbeitet wurden, war das wohl nicht ausreichend.

Mülheimer Gastronom blickt nach vorne, will kein böses Blut

„Ich habe Beschwerden erhalten, wegen des Geruchs. In eine Wohngegend passt das nicht“, so der Vermieter. „Als Dependance wäre das ok, aber nicht als Produktionsstätte.“ Wer auf „Ruhrfeuer“ folgt, stehe noch längst nicht fest. „Mal schauen, eine Gastronomie wird es aber nicht. Vielleicht ein anderer Dienstleister.“ Mehr Details wolle der Rentner nicht nennen, „keine schmutzige Wäsche waschen“.

Nachtreten wolle auch Timo Winter nicht, erst recht kein böses Blut. Er nehme die Dinge nun so, wie sie sind und will nach vorne blicken. Dennoch: „Wir haben hier viel Geld in den Standort investiert und hatten noch viel vor.“ Mehrere Wasserschäden hätten die Zeit in Mülheim dann doch etwas getrübt, aller schönen Erinnerungen zum Trotz. „Altbau ist eben Altbau.“

Von Mülheim nach Bochum: „Freuen uns total“

Bitter - dabei setzt der Gastronom viel lieber auf fruchtige Schärfe. Die Suche nach einem neuen Standort für eine Gastronomie gestaltete sich indes schwierig. „Wir wären gerne geblieben. Aber in Mülheim ist es wirklich schwierig, was Geeignetes zu finden.“ Nur schweren Herzens, so der gebürtige Mülheimer, habe er die Suche über die Stadtgrenzen hinaus ausgeweitet und sei schließlich in Bochum fündig geworden.

„Ruhrfeuer“ ist mit seinen Foodtrucks oft auf Events unterwegs, verkauft aber auch eigene Produkte, wie etwa die berühmte Currysauce im Lokal und auf Veranstaltungen.
„Ruhrfeuer“ ist mit seinen Foodtrucks oft auf Events unterwegs, verkauft aber auch eigene Produkte, wie etwa die berühmte Currysauce im Lokal und auf Veranstaltungen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Wir freuen uns total auf den neuen Standort“, gerät Timo Winter fast schon ins Schwärmen. Das „Ruhrfeuer“ geht im Bochumer Pumpenhaus an der Jahrhunderthalle an den Start, Mitte Juni soll es so weit sein. „Es ist wirklich ein wunderschöner Laden!“ Auf rund 300 Quadratmetern soll die Erfolgsgeschichte des regional bekannten Restaurants und Unternehmens nun fortgeschrieben werden. „Man merkt einen gewaltigen Unterschied, alles ist viel moderner“, so der Gastronom. Die Küche sei mit einer Lüftungsdecke ausgestattet, die letzte Sanierung liege noch nicht allzu lange zurück.

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„Ruhrfeuer“ will sein Angebot noch etwas erweitern

Der neue Vermieter, die städtische Veranstaltungsgesellschaft Bochums, „hat Bock auf uns“. Es scheint also alles zu passen und sich doch noch zum Guten gewendet zu haben. Ein Wermutstropfen bleibt: „Von unseren 13 Angestellten kommen nur fünf mit nach Bochum.“ Für den Chef absolut verständlich - „die Strecke Mülheim-Bochum würde ich mir natürlich auch lieber sparen“. Nun fehlt es also bis zum Start in rund drei Wochen noch an Personal. Sowohl in der Küche als auch im Service- und Eventbereich werden Kräfte gesucht. Bewerbungen können per Mail an info@ruhrfeuer.de gerichtet werden.

„Wir wollen unsere Speisekarte noch etwas erweitern“, macht der Gastronom gespannt auf das, was noch kommt. Mehr hin zu Restaurant, etwas weg vom Imbiss, ohne an Charme einzubüßen.

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