Mülheim. Waldbesucher am Mülheimer MTB-Parcours müssen sich filmen lassen. Laut Mountainbike-Verein sei es anwaltlich geprüft. Stadt hat keine Einwände.

Ständig mit Kameras im Waldabschnitt am Großen Berg in Mülheim beobachtet zu werden, daran müssen sich die Spaziergänger - auch die unbescholtenen - wohl oder übel gewöhnen. Denn nach Angaben des Vereins Mountainbike Trailriders Ruhr habe man dies anwaltlich prüfen lassen. Es läge, nach dieser Einschätzung, ein berechtigtes Interesse für die Videoüberwachung vor. Die Verwaltung will es bislang dabei belassen.

Eingeweiht in diese Aktion des Vereins, dem die Stadt das öffentliche Grundstück noch bis Januar 2025 anvertraut hat, war sie allerdings nicht, wie sie auf Anfrage bestätigt. Der Verein agierte auf eigene Faust und erklärt: „Eine Genehmigung durch die Verwaltung wurde nicht eingeholt, da die rechtliche Prüfung durch eine spezialisierte Anwaltskanzlei die Rechtmäßigkeit bestätigt hat.“

Mülheimer Verwaltung lässt die Überwachung weiterlaufen

Und auch Einwände gegen eine Überwachung im bisher öffentlichen Raum des Waldes äußert die Verwaltung nicht, sondern teilt mit, was der Verein bereits in seinen Hinweisen im Wald geschrieben hat: Es gehe bei der Videoüberwachung um die Ermittlung von Tätern von Sachbeschädigung, die eine Gefahr für die körperliche Gesundheit von Nutzenden darstellen.

In den vergangenen Monaten hatten Unbekannte immer wieder die Aufbauten im sogenannten Dirt-Spot des Vereins niedergerissen. Eine Entscheidung, ob das Gelände dauerhaft von naturschutzrechtlichen Auflagen für die Mountainbike-Nutzung befreit wird, soll bis Ende 2024 auf Landesebene getroffen werden. Fällt sie negativ aus, müsste der Verein die Anlage samt Kameras wieder zurückbauen.

Mehr zum Thema