Mülheim. Auf dem Hof einer Mülheimer Firma an der Sandstraße wurden Elektroroller verschrottet. Was dahintersteckt, verriet Anbieter Tier.
Die Sandstraße in Mülheim-Styrum. Auf dem Hof der Firma Özkara Logistik werden mehrere Elektro-Mopeds des Anbieters vom Greifarm eines Krans zerdrückt und dann in einem großen Container-Lkw entsorgt. Was steckt dahinter?
„Ich bekomme die Bilder nicht mehr aus dem Kopf“, sagt Tim Schreiber, der die Szenerie beobachtet und in einem Video festgehalten hat. Für den Mülheimer stellte sich gleich die Frage nach der Nachhaltigkeit. „Die Roller sehen alle noch gut in Schuss aus. Selbst bei einem Defekt wären etliche Ersatzteile an den Rollern“, schreibt er per Mail an diese Redaktion.
E-Mopeds wurden bereits Ende 2022 vom Markt genommen
Den Betrieb seiner E-Moped-Flotte hatte das Unternehmen Tier bereits zum Ende des Jahres 2022 in ganz Deutschland eingestellt. „Grund hierfür waren hohe Investitionskosten in die Soft- und Hardware der Fahrzeuge, die sich für uns zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr rentiert haben“, sagte Sprecher Patrick Grundmann auf Nachfrage.
Um profitabler zu arbeiten wurde der Fokus stattdessen voll auf E-Scooter und E-Bikes gesetzt. In diesem Bereich habe Tier die Marktführerschaft in Europa ausgebaut. Auch in Mülheim zeigt sich der Anbieter zufrieden, wurde doch schon im vergangenen November nach zweieinhalb Jahren die Marke von 200.000 Fahrten durchbrochen. 370.000 Kilometer wurden per E-Scooter innerhalb der Stadt von 20.000 Nutzerinnen und Nutzern zurückgelegt.
Tier: „Wir halten uns an alle geltenden Richtlinien und Gesetze“
Zurück zu den Sitzrollern, die nach ihrem Rückzug zu hunderten auf einem Hof an der Sandstraße gelagert wurden. „Die E-Mopeds haben wir zum größten Teil an andere Unternehmen verkauft“, sagte Tier-Sprecher Grundmann auf Nachfrage.
Ein kleiner Teil der Flotte sei jedoch aufgrund technischer Mängel nicht mehr fachtüchtig gewesen. „Die defekten Teile, einschließlich der Batterien, wurden ordnungsgemäß entsorgt und, soweit möglich, recycelt“, so Grundmann, der ergänzte: „Die nicht mehr nutzbaren Teile wurden lokal gesammelt und dem lokalen Recyclingschema zugeführt. Hierbei halten wir uns an alle geltenden Richtlinien und Gesetze.“
Der deutsche Anbieter Tier hatte erst 2020 gemeinsam mit dem schwedischen Startup Voi und dem niederländischen Verleiher Dott eine Allianz für Nachhaltigkeit gegründet, nachdem Videoaufnahmen des US-Konzerns Uber Jump für unangenehme Fragen gesorgt hatten. Dort war die Entsorgung mehrerer Lkw-Ladungen mit scheinbar noch funktionstüchtigen Elektrorädern und E-Scootern zu sehen.
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