Mülheim. Um die vom Hochwasser 2021 zerstörte Infrastruktur zu sanieren, gibt Düsseldorf Millionen Euro an Mülheim. Doch wie steht es um die Prävention?
Das Hochwasser von 2021 hat in Mülheim bis heute seine deutlichen Spuren hinterlassen, wenn die Ruhrstadt auch vergleichsweise glimpflich davonkam. Gut zweieinhalb Jahre später bringt Landesstaatssekretär Daniel Sieveke den lang erwarteten Geldkoffer ins Rathaus: 1,333 Millionen Euro Förderung für den Wiederaufbau. Das Geld ist allerdings schon längst ausgegeben.
Denn gut 540.000 Euro musste die Stadt in die Hand nehmen für die Beseitigung von Schäden im Umfeld des Wasserbahnhofs, weitere 225.000 Euro flossen in die Sanierung der Ruhrbrücken. Mit den verbleibenden Mitteln sollen weitere kleinere Schäden in der Mülheimer Infrastruktur behoben worden sein. Knackpunkte wie die Unterspülung der Schleuseninsel mit etlichen kritischen Versorgungsleitungen im Boden wurden bereits 2021 durch eine Soforthilfe von einer Million Euro behoben.
Gibt es noch Fördermittel zur Sanierung des Mülheimer Wasserbahnhofs?
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Auch wenn zeitweise die Ruhr in Mintard schwerere Schäden an und in den Häusern anrichtete und man sogar im Rathaus nasse Füße bekam, weil das Wasser durch den Kellerboden drückte: „Wir haben viel Glück gehabt“, sagt Oberbürgermeister Marc Buchholz auch mit Blick auf die katastrophalen Ereignisse im Ahrtal.
Doch der Zustand des Wasserbahnhofs macht dem OB weiter Sorgen. „Die Schleuseninsel ist Teil der DNA Mülheims. Es ist ein Ausflugsziel für die Menschen in der Region, hier legt die Weiße Flotte an ...“, bohrt Buchholz in Düsseldorf nach - ob da noch Geld im Topf ist für eine Sanierung? Die könnte wohl dem noch vor der Flut dicht gemachten Wasserbahnhof wieder auf die Beine helfen. Ob der subtile Wink allerdings beim NRW-Staatssekretär ankommt?
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Mülheims OB appelliert an Düsseldorf: Toskana an der Ruhr nicht aufgeben
Zukünftig wird Mülheim zudem weiter Geld in die Hand nehmen müssen, um präventiv weiteren Hochwasserereignissen standzuhalten: „Wir schauen strukturell auf die ganze Stadt“, versichert Umweltdezernent Felix Blasch. Kritisch könnte dabei die Lage an Mülheims Camping-Plätzen im Bereich der Mintarder Auen werden. Sieveke lässt durchblicken, dass Düsseldorf eine weitere Flickschusterei am Saarner Deich wohl nicht dulden würde: Ein Damm müsse nach Stand der Technik gebaut sein, fordert Sieveke. Oder womöglich aufgegeben werden.
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Das aber würde bedeuten, dass das Gebiet hinter dem Schutzwall zur Überflutung dienen müsste. Und möglicherweise reichte es aus Düsseldorfer Sicht dann auch nicht mehr aus, wenn dort keine festen, sondern nur noch mobile Bauten stehen würden. Denn auch Zelte und Wohnwagen könnten im Ernstfall davongespült werden und Schaden anrichten.
Buchholz indes würde lieber Augenmaß walten lassen, denn die dortigen Ruhrauen seien für ihn und viele Ruhrgebietler eine Art „Toskana an der Ruhr“. Ein möglicher Ausweg? Vielleicht Frühwarnsysteme, die die Sättigung des Bodens mit der Fließgeschwindigkeit der Ruhr abgleichen, damit Camper im Ernstfall schnell den Platz räumen können. Mülheim habe einige Experten, die Lösungen entwickeln könnten - RWW, MPI, Hochschule - appelliert Buchholz. Und hofft, in Düsseldorf gehört zu werden.
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