Mülheim. Romeo Makhoul schneidet und färbt eigentlich im Mülheimer Salon „Haarzimmer by Yeliz“. Ab und an taucht er in die Welt der arabischen Promis ein.
Als Romeo Makhoul noch ein Junge war, sah er sie im Fernsehen: Nawal Al Zoghbi, Melhem Zein, Diana Karazon und viele, viele mehr. Allesamt sind sie Sängerinnen und Sänger, die im arabischen Raum wahre Stars sind. Heute, einige Jahre – manche davon Lehrjahre – später, darf Romeo Makhoul die schillernden Promis nicht nur aus der Ferne bestaunen, sondern ist ganz nah an ihnen dran und macht ihnen die Haare.
„Ich habe nie von Erfolg geträumt, sondern dafür gearbeitet“, sagt Romeo Makhoul, während er auf einem samtbezogenen, barock anmutenden Stuhl im HeißenerSalon „Haarzimmer by Yeliz“ sitzt. Dort arbeitet der 28-Jährige als Friseur, gilt als Experte für Colorationen und festliche, besonders üppige Stylings. Dabei war Makhouls Weg in den Beruf gar nicht so einfach, der Vater hatte andere Pläne für seinen Spross. „Er wollte, dass ich Trockenbauer werde, so wie er, und wir uns gemeinsam irgendwann selbstständig machen.“
Mülheimer Friseur frisierte 2019 die erste Prominente
Obwohl der Oberhausener diesem Weg zunächst folgte, schlug er dann doch einen anderen Pfad ein. „Es war immer mein Traum, Friseur zu werden“, sagt er, die mit tätowierten Schwalben gezierten Hände im Schoß gefaltet. Bevor er im Heißener Salon bei seiner Chefin und guten Freundin Yeliz Cakir anfing, durchlief Makhoul viele Stationen, arbeitete unter anderem in Düsseldorf und Braunschweig. „Hier bin aber sehr glücklich.“ Ausgebucht sei er eigentlich immer, „ich liebe meinen Job“.
Seit geraumer Zeit hat der eine bedeutende Dimension hinzugewonnen. Über das soziale Netzwerk Instagram teilt Romeo Makhoul seine Arbeit, filmt und fotografiert das frisch geschnittene und gefärbte Haar von Kundinnen, teils auch von Bräuten mit festlichen Frisuren. „Und irgendwann, 2019 war das, hat sich dann Viviane Mrad bei mir gemeldet.“ Mrad ist eine libanesische Künstlerin und weit über die Landesgrenzen hinweg im arabischen Raum bekannt. „Sie ist in Düsseldorf aufgetreten und hat mich als Friseur angefragt.“
Friseur aus Mülheim setzt auf persönlicher Empfehlungen
Was Makhoul zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnt: Das ist der Stein, der seine Karriere als VIP-Friseur ins Rollen bringt. Denn Marketingbudget hin oder her: Die beste Werbung ist und bleibt Mund-zu-Mund-Propaganda in Form einer ehrlichen Empfehlung. „Ich teile natürlich auch selbst Fotos und Videos von den Stylings“, sagt der Friseur. „Aber die Reichweite der Promis ist viel größer.“ Über die Jahre folgen nach Viviane Mrad noch zahlreiche andere Künstlerinnen und Künstler. „Viele von ihnen geben in NRW große Konzerte und melden sich dann bei mir.“
Das Highlight für Romeo Makhoul: „An Silvester dufte ich Nawal El Zoghbi für ihren Auftritt die Haare machen. Sie ist einfach ein Traum.“ In einer fast schon theatralischen Geste greift Makhoul sich ans Herz. El Zoghbi stammt aus dem Libanon und hat allein bei Instagram 6,3 Millionen Abonennten. Und auch das ist Teil dessen, was Romeo Makhouls Erfolg ausmacht. „Ich nehme kein Geld für diese Aufträge“, erklärt er. „Ich bringe die Produkte aus dem Friseursalon mit und mache Stories, Fotos und Videos.“ Die landen dann bei Instagram, wo die Stars mit Tausenden, teils Millionen Followern sie teilen – modernes Marketing.
Von Mülheim bald in den eigenen Salon?
Irgendwann mal, sagt der 28-Jährige, möchte er sich den Traum von einem eigenen Salon erfüllen. „Am liebsten in Köln oder Düsseldorf, irgendwo zentral.“ Bis dahin, sagt er, müssten aber noch ein paar Jahre vergehen und er weiter Erfahrungen sammeln. Schon jetzt aber hat Romeo Makhoul geschafft, was er sich immer gewünscht hat. „Ich wollte nie ein Friseur sein, der einfach im Salon sitzt und auf Kundschaft wartet.“
Die Warteliste im „Haarzimmer by Yeliz“ an der Honigsberger Straße ist lang, eine Sitzung bei Romeo begehrt. „Aber das alles wäre ohne meine Chefin nicht möglich, ich bin ihr sehr dankbar.“ Yeliz Cakir hat Makhoul damals in ihren Heißener Salon geholt, nachdem eine Stelle frei wurde, „und es nie bereut“. Dass sie ihren Angestellten und guten Freund in seiner Nebenbeschäftigung unterstützt, ist für sie selbstversätndlich. „Romeo ist sehr talentiert und das will ich fördern“, sagt die 37-Jährige. „Ich weiß, wie es ist, wenn man auf sich allein gestellt ist, und was Unterstützung ausmachen kann.“
Im Mai wird Cakir heiraten. Wer ihr die Haare machen wird, steht schon längst fest. „Natürlich Romeo.“
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