Mülheim. Bei einer Kundgebung anlässlich des Todes von Ibrahima Barry kamen rund 80 Menschen zusammen. Für sie ist der Fall noch nicht abgeschlossen.

„Wenn einer unter diesen Umständen stirbt, dann müssen wir Gerechtigkeit und Aufklärung fordern, das ist unsere Aufgabe“, sagt Aïssatou Chérif Baldé. Die 1. Vorsitzende der Guinée-Solidaire-Organisation mit Sitz in Hamburg hat am Samstagmittag. 27. Januar, zu einer Kundgebung in Gedenken an den Verstorbenen Ibrahima Barry aufgerufen. Der junge Guineer war nach einem Polizeieinsatz, bei dem Taser genutzt worden waren, in einem Krankenhaus verstorben.

Gemeinsam mit ihrer Organisation hat Baldé die Überführung des Leichnams nach Guinea organisiert und fordert nun, wie bereits unmittelbar nach dem Tod des jungen Mannes, eine lückenlose Aufklärung der Todesursache. Etwa 80 Menschen sind laut polizeilicher Schätzung an diesem Nachmittag auf dem Kurt-Schumacher-Platz zusammengekommen. „Ich bin froh, dass viele junge Leute hier sind“, wendet sich Aïssatou Chérif Baldé an die Menge. „Viele von uns fragen sich: Wie geht es jetzt weiter?“

Auf dem Kurt-Schumacher-Platz versammelten sich rund 80 Menschen in Gedenken an Ibrahima Barry.
Auf dem Kurt-Schumacher-Platz versammelten sich rund 80 Menschen in Gedenken an Ibrahima Barry. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Mülheimer Kundgebung mit mehr als 80 Teilnehmenden

Immer wieder, so Baldé, höre sie im Rahmen ihrer Vereinsarbeit von rassistischen Vorfällen, denen Menschen mit afrikanischer Herkunft zum Opfer fallen. „Polizeigewalt und Rassismus sind für uns omnipräsent. Alltagsrassismus sieht man, institutionellen Rassismus aber nicht.“ Die guinieisch-afrikanische Community in Deutschland verlange eine lückenlose Aufklärung im Todesfall Ibrahima Barry. „Leider ist er unter dramatischen Umständen ums Leben gekommen. Die Todesursache ist noch nicht bekannt. Aber wir vertrauen auf den Rechtsstaat.“

Erst kürzlich hatte die Stadt auf Nachfrage mehr Details zu Barrys Leben in Mülheim preisgegeben. Demnach war der junge Mann bereits seit 2017 ausreisepflichtig und mehrfach in psychologischer Behandlung gewesen. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Duisburg hatte zudem nähere Angaben zum körperlichen Gesundheitszustand des Verstorbenen gemacht: „Festgestellt wurde eine COPD-Erkrankung und eine rechtsseitig muskelkräftige Belastung des Herzens.“ Eine erste toxikologische Untersuchung des Blutes hatte zudem ergeben, dass Ibrahima Barry „massiv unter dem Einfluss von Kokain gestanden hat“.

Der Tod des Guineers in Mülheim – so berichteten wir

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