Mülheim. Auch Diakonie und Caritas Mülheim sorgen sich um die Preisentwicklung im offenen Ganztag: Worauf sich Eltern in Zukunft einstellen müssen.

Am ersten Dezember 2023 erhielt der Mülheimer Vater eines Grundschulkindes über die App SchoolFox eine beunruhigende Nachricht: Die Diakonie Mülheim erhöhte die Preise pro Mahlzeit von 4,20 auf 4,80 Euro am ersten Januar. Die steigenden Lebensmittelpreise und die daraus resultierenden Preisanstiege bei den Caterern seien der Grund für diese Preiserhöhung. „Für mich ist es wieder der Weg des geringsten Widerstandes, einfach alles an die Eltern weiterzuleiten“, kritisiert der Vater. Zuvor war er noch bei der Essensausgabe anwesend: Wegen fehlendem Betreuungspersonal mussten sich Schüler und Eltern die Mittagsmahlzeiten in Tupperboxen abholen. Zusätzlich seien die Portionen der Mahlzeiten spärlich geworden: „Ich habe gesehen, wie Kinder sich ihr Essen abholten, das war ein Klecks Reis mit Tomatensauce. Wir müssen uns hinsetzen und überlegen, wie können wir das anders machen?“

„Wir müssen uns auch den Preisen der Caterer anpassen.“

Diana Seeger-Linde von der Diakonie erklärt, dass im vergangenen Jahr auf eine Preiserhöhung verzichtet wurde, in der Hoffnung, dass sich die Lebensmittelpreise bis zum Jahresende stabilisieren würden. Da dies nicht der Fall war, stiegen die Preise für Mahlzeiten in der OGS zum Jahreswechsel: „Wir müssen uns auch den Preisen der Caterer anpassen.“

Die Träger, Diakonie und Caritas Mülheim, sind unsicher über die Entwicklung in diesem Jahr. Georg Jöres von der Caritas berichtete, dass die Caritas Mülheim bereits im vergangenen Jahr aufgrund von Inflation und Energiekosten ihre Preise von 4,20 auf 4,50 Euro erhöht hat. Zum Jahreswechsel sei bisher keine weitere Preiserhöhung bekannt. Es gäbe jedoch unterschiedliche Informationen darüber, inwieweit die Mehrwertsteuer in der Gastronomie, die in diesem Jahr von sieben auf 19 Prozent erhöht wurde, die OGS beeinflussen wird: „Wenn das die Preise für OGS-Mahlzeiten erhöht - das wäre natürlich bitter für die Familien“, berichtet Jöres. Schuldezernent David Lüngen geht nach Gesprächen mit den Tageseinrichtungen davon aus, „dass bei allen Trägern der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gilt“.

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Träger suchen nach Lösungen für Familien

Seeger-Linde betont ebenfalls, dass die Diakonie nach weiteren Lösungen suche, um weitere Preiserhöhungen zu vermeiden: „Wir lassen keine Familie im Regen stehen.“ Das Bildungs- und Teilhabepaket könne Familien in finanzieller Not unterstützen, und das Team der OGS-Träger stehe stets im offenen Dialog mit den Eltern, wobei mögliche Alternativen auch von finanziellen Ressourcen und einem Votum abhängig seien. Der Mülheimer Vater ist unzufrieden: Wie viele Eltern kontaktieren tatsächlich die OGS-Koordinatoren vor Ort, angesichts der aktuellen finanziellen Herausforderungen und der beruflichen Verpflichtungen der Eltern?

Jöres betont: „Die Preiserhöhungen belasten insbesondere Familien knapp oberhalb der Einkommensgrenze, die gerade so 100 Euro darüber sind - sonst würde das Sozialamt die Kosten übernehmen.“ Familien, die keinen Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket haben, und sich in einer ähnlich schwierigen finanziellen Situation befinden, können aber auch durch den Fördertopf „Alle Kinder essen mit“ unterstützt werden. Diese Unterstützung kann bei der Stadt beantragt werden.

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