Mülheim. In Eickelborn sitzen psychisch kranke Täter ein. Auch ein Mülheimer wurde nun dorthin geschickt. Er soll einen Mann getötet haben. Die Details.

Der 42-jährige Mülheimer, der am späten Samstagabend in einer psychiatrischen Klinik in Dortmund einen Mann (67) getötet haben soll, befindet sich mittlerweile in der bekannten, großen Forensik in Lippstadt-Eickelborn. Dort sind viele psychisch kranke Straftäter untergebracht. Auch der Mülheimer sitzt nun zumindest vorübergehend dort ein: „Ein Sachverständiger hat ihm Gefährlichkeit bescheinigt“, so der zuständige Dortmunder Oberstaatsanwalt Carsten Dombert. „Ohne Behandlung seien Straftaten von ihm zu befürchten.“

Das 67-jährige Opfer - ein aus Lünen stammender Mitpatient des Mülheimers - sei schon während der Tat ins Koma gefallen, berichtete Dombert auf Nachfrage dieser Redaktion. Als Pfleger kurz vor Mitternacht auf das Geschehen aufmerksam wurden, habe der Mülheimer auf dem Brustkorb des Lüners gekniet. Man habe den Geschädigten zwar noch reanimieren können, allerdings sei er kurze Zeit später im Krankenhaus doch noch gestorben - wohl an den Folgen der Tat.

Mülheimer hielt sich „auf behördliche Anordnung“ in Dortmunder Psychiatrie auf

Was exakt vorgefallen ist, wollte Dombert zunächst nicht weiter ausführen. Er sprach lediglich von „Einwirkung auf die Atmungsorgane“. Man ermittle weiterhin, was genau sich in den Räumen der psychiatrischen Einrichtung in Dortmund-Aplerbeck abgespielt hat. Der Mülheimer habe sich jedenfalls „auf behördliche Anordnung“ dort aufgehalten.

Die Polizei hatte ihn nach der Tat festgenommen und ein Haftrichter hatte am Mittwoch besagten Unterbringungshaftbefehl für Lippstadt-Eickelborn erlassen. Ob der Mann eines Tages vielleicht langfristig in die Forensik muss - etwa weil er schuldunfähig war -, haben im nächsten Schritt Richter zu entscheiden.

Tatverdächtiger Mülheimer soll „laut arabische Gebete von sich gegeben haben“

Zum angeblichen Motiv der Tat habe er sich bereits erklärt, so Dombert, „doch auch dazu werde ich noch nichts sagen“. Etwas aber verriet der Oberstaatsanwalt: „Vor und während der Tat hat er laut arabische Gebete von sich gegeben.“ Die Ermittler haben deshalb auch die nordrhein-westfälische Zentralstelle für Terrorismusverfolgung (ZenTer NRW) eingeschaltet. Diese ist im Jahr 2018 beim Generalstaatsanwalt in Düsseldorf eingerichtet worden und kümmert sich seither um die Verfolgung terroristischer und terroristisch motivierter Straftaten.

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