Mülheim. Weil Mülheim nötiges Geld nicht zusammenkratzen will, soll die Neugestaltung des Rathausmarktes kleiner ausfallen. Wie die Politik reagiert.

Weitgehend kritiklos hat Mülheims Planungspolitik die Einsparungen für die Neugestaltung des Rathausmarktes hingenommen. Für einen barrierefreien Zugang zur Tiefgarage gab es dann noch einen Vorschlag, um Kosten für einen Aufzug ganz einzusparen. Der aber war aberwitzig.

400.000 Euro zu teuer: Obwohl die Stadt bei einer angestrebten Landesförderung nur 80.000 Euro davon würde selbst tragen müssen, hat die Verwaltung bekanntlich am Konzept zur Neugestaltung des Rathausmarktes mit neuem Café (statt Kiosk-Ruine), Begrünung und Wasserspiel den Rotstift angesetzt. Das „Platzhaus“, wie der Neubau für das von Fliedner zu bewirtschaftende Café genannt wird, soll kleiner ausfallen, ein Aufzug zur Tiefgarage mit Pkw-Parkplätzen ist vorerst ganz aus der Kalkulation gestrichen.

Fliedner-Café an Mülheims Rathausmarkt soll um einiges kleiner werden

Die Entwürfe seien mit dem Architekten von Fliedner abgestimmt, sagte Baudezernent Felix Blasch nun bei der Aussprache zu den überarbeiteten Entwürfen für das Café im Planungsausschuss. Der Neubau soll nur noch über 107 statt 149 Quadratmeter verfügen. Eingespart wird etwa auch ein gläserner Umlauf auf der zum Radschnellweg hin ausgerichteten Seite. Hier soll dafür zusätzlicher Platz sein für Fahrrad-Abstellplätze.

Während die FDP in Person von Joachim vom Berg weiter bei ihrer Fundamentalkritik am Konzept blieb („für viel Geld neue Steine“, keine Markthalle), signalisierte der Rest der Politik Zustimmung auch zum abgespeckten Projekt. „Der Plan ist weiterhin gelungen“, sagte etwa Beate Uhr für die Grünen.

Mülheims Rathausmarkt: Knifflig bleibt die Aufzug-Frage

Auch interessant

Knifflig bleibt die Aufzug-Frage. Klar ist: In den Neubau wird er nicht integriert, das wäre wegen technischer Hindernisse im Bauwerk darunter zu kostspielig. Da die oberirdischen Parkplätze verschwinden sollen, ist ein barrierefreier Zugang zur Tiefgarage der Wunsch. Dafür ist nun ein Standort auf der anderen Platzseite im Gespräch, neben der Treppe in die Tiefgarage am Löhberg. Blasch vertrat im Ausschuss die Ansicht, dass der Aufzug an dieser Stelle auch mit den Mitteln, die im Haushalt verankert sind, zu realisieren sei.

CDU-Ratsherr Eckart Capitain schlug derweil vor, sich die Kosten für einen Aufzug ganz zu sparen. Rollstuhlfahrer könnten doch auch die Rampen der Ein- und Ausfahrten zur Tiefgarage nutzen. Das sei für wenig Geld zu haben: Einfach eine Säge im Baumarkt kaufen und die Schranken an den Rampen so stutzen, dass ein Rolli-Fahrer dran vorbeifahren könne, so Capitain.

Auf Capitains Einwurf sprangen dessen Politiker-Kolleginnen und -Kollegen aber nicht auf, wohl auch, weil die Rampen einerseits zu steil sein dürften und andererseits auch anderen mobilitätseingeschränkten Menschen, die trotzdem noch zu Fuß unterwegs sind, nicht geholfen sein würde.

Das Ringen um Mülheims Rathausmarkt – lesen Sie auch:

>> Bleiben Sie in Mülheim auf dem Laufenden: Weitere Nachrichten aus Mülheim lesen Sie hier. +++ Sie wollen keine Nachrichten aus Mülheim verpassen? Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter! +++ Haus, Wohnung, Grundstück - Alles zum Wohnen und Bauen in Mülheim +++ Gastronomie in Mülheim - Hier finden Sie unsere Extra-Seite dazu. +++ Einkaufen in Mülheim - Unsere Extra-Seite zum Handel +++ Hier geht es zum Mülheimer Freizeitkalender. Legen Sie sich doch einen Favoriten-Link an, um kein Event zu verpassen! +++ Blaulicht! Hier geht es zu weiteren Meldungen.+++Abonnieren Sie uns kostenlos bei Whatsapp!