Mülheim. Nachdem jahrelang um den Ausbau der A40 in Mülheim gestritten wurde, rückt der Baubeginn heran. In Heißen steigt die Sorge um ein Verkehrschaos.
Still ist die Debatte um den Ausbau der A40 geworden, nachdem die Erweiterung auf sechs Spuren noch im NRW-Wahlkampfjahr 2022 von Seiten der Grünen wie SPD hoch emotional geführt wurde. In Heißen dagegen scheint das Thema längst nicht beendet – beim jüngsten Stadtteilrundgang vernahm die SPD erneut deutliche Kritik an der unverdrossenen Planung des sechsspurigen Ausbaus und die Sorge um den Verkehrsfluss im Stadtteil.
Denn weiterhin bleibt unklar, wie das anschließende Nadelöhr an der Grenze zu Essen vermieden werden kann, wenn die ausgebaute A40 auf Höhe Essen-Frohnhausen in den vierspurigen Autobahn-Graben und anschließend im Essener Innenstadtbereich in einen Tunnel führt. Während es im ersten Teil noch technisch denkbar wäre, die Gleise der U-Bahn U18 in der Mitte so zu verlegen, dass weitere Spuren für den Autoverkehr entstehen könnten, gilt ein Ausbau des Tunnels unter der Innenstadt inzwischen als unmöglich. In der Nachbarstadt Essen werden jedoch solche Pläne aktuell nicht mehr verfolgt.
SPD in Mülheim-Heißen zur A 40: „Der Ausbau wirkt kontraproduktiv“
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Damit aber entsteht ein Trichter an der Stadtgrenze, und nicht wenige Heißener befürchten deshalb einen regelmäßigen Rückstau, der sich bis in den eigenen Stadtteil ziehen werde. Auch Daniel Mühlenfeld, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Heißen-Heimaterde und verkehrspolitischer Sprecher der SPD, zeigt sich skeptisch: „Wir sehen immer wieder, dass mehr Verkehrsfläche nicht für verbesserten Verkehrsfluss sorgt, sondern zusätzliche Verkehre anzieht. Insofern gibt es gute Gründe, davon auszugehen, dass der Ausbau kontraproduktiv wirkt.“
Doch die Zeit, die Planung zu verändern oder gar zu stoppen, wird knapp. Anzeichen, dass der Bund, der für das Bundesverkehrswegenetz und somit den Ausbau der A 40 zuständig ist, von der aktuellen Planung abweicht, gibt es aktuell nicht. Vielmehr sei der Baubeginn des Abschnittes zwischen Mülheim-Dümpten und Heißen für 2026 anvisiert, heißt es auf Anfrage der Redaktion bei der zuständigen Autobahn GmbH. Für die zweite Hälfte des kommenden Jahres wolle die Gesellschaft in Verantwortung des Bundesverkehrsministeriums den Antrag auf das Planfeststellungsverfahren stellen, danach sei das Bauen erst möglich.
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Im vergangenen Jahr ließ die Mülheimer schwarz-grüne Koalition sogar einen SPD-Antrag von der Tagesordnung nehmen, der den OB dazu aufforderte, sich bei Bund und Land gegen den Ausbau zu positionieren. „Uns fehlt dazu jetzt die Diskussionsgrundlage“, sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Christina Küsters damals. Nun wollen die Genossen den Ausbau im kommenden Mobilitätsausschuss erneut diskutieren.
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