Mülheim. Arne aus dem Siepen (37) ist ein echter Spiele-Fan. Nun hat der IT-Fachmann sein eigenes Spiel erfunden, will es vermarkten. Ein Besuch vor Ort.
Arne aus dem Siepen verdient sein Geld als ITler. In seiner Freizeit jedoch widmet sich der 37-jährige Heißener intensiv seinem Hobby Brettspiele. Im nächsten Jahr wird ein von ihm erfundenes Spiel erscheinen und international erhältlich sein. Was das Spiel zu bieten hat.
„Das ging als Kind mit ‚Die Siedler von Catan‘, ‚Bluff‘ und ‚El Grande‘ los“, erinnert aus dem Siepen sich an die ersten Spiele, mit denen er als Kind seine Freizeit verbrachte. „Mit ‚Das schwarze Auge‘ habe ich mit elf Jahren angefangen.“ Sein großer Bruder Malte habe ihn damals an diesen Klassiker gebracht und sehr schnell spielte er dann auch mit seinem Freund Fabian, den er beim CVJM kennenlernte. Neben weiteren Spiel-Kameraden ist er es, der die Begeisterung für Brettspiele teilt. Seit kurzem wohnen die beiden mit ihren Familien in sich direkt gegenüberliegenden Wohnungen. In Fabians Wohnzimmer finden sich in mehreren Schränken rund 300 verschiedene Brett- und Kartenspiele.
Inspiration holt sich Mülheimer bei Spiel-Klassikern wie „Siedler von Catan“
Die Idee zur Entwicklung eines eigenen Spiels liegt bereits weit zurück. „Ich habe damals auf einer Karte von Mittelerde aus ‚Herr der Ringe‘ die Städte verbunden und kam so auf erste Entwicklungsschritte eines möglichen Spiels.“ Das war 2010. Ihm sei vollkommen klar gewesen, dass die Lizenzierung rund um „Herr der Ringe“ viel zu schwierig gewesen wäre, und schuf deshalb etwas völlig Neues.
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In „Viele Wege führen nach Treos“ geht es darum, Güter wie Früchte, Salz, Weizen oder auch Briefe an einem Ort abzuholen und sie an einen anderen zu bringen. „Die Spielenden agieren als verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Gegner wie Räuber, Vampire, Geister oder Zombies machen ihnen dabei das Leben schwer. Dieser Spiele-Typ heißt ‚Pick up and deliver‘, also ‚Aufnehmen und zustellen‘“, erklärt der Entwickler.
Mülheimer Spiele-Entwickler kassierte zuerst Absagen von Spiele-Verlagen
Glück und Zeit waren ein entscheidender Faktor bei der Veröffentlichung des Spiels. Arne aus dem Siepens Bruder Malte, ebenfalls IT-Fachmann, veröffentlichte bereits 2007 seinerseits ein Gesellschaftsspiel. So bekam Arne Kontakt zu dessen Spiele-Verlag und erhielt sogar zweimal die Chance, sein Spiel dort vorzustellen. Nach einigen Gesprächen erfolgte aber schließlich in beiden Fällen eine Absage – 2019 und 2022. Durch Spiele-Freunde erhielt aus dem Siepen danach Kontakt zu den Ratinger Spiele-Tagen und präsentierte dort sein „Viele Wege führen nach Treos“.
Der Chef eines großen Spiele-Verlags kam vorbei, bemerkte ihn und spielte mit ihm sein Spiel. „Am nächsten Tag kamen dann andere Mitarbeitende, die auch noch mal mit mir gespielt haben und bei der Spiele-Messe im letzten Jahr gab es dann noch ein weiteres Treffen“, erinnert sich der Mülheimer Hobby-Spiele-Entwickler. „Dieses Jahr kam dann am 1. April die Zusage“, erinnert er sich genau.
Mülheimer Hobby-Spiele-Entwickler hat Ideen zur Erweiterung seines Spiels
Mit dieser Zusage war die Arbeit an dem Spiel aber keineswegs beendet. Es wird weiter fleißig getestet – im Freundeskreis, zu Hause mit Frau Manuela und auch der Verlag, der bereits seine Zusage erteilt hat, testet immer noch parallel weiter. In Ergänzung dazu kümmert sich ein Grafiker um das spätere Aussehen von Spielbrett, Figuren, Karten und Verpackung. „Laut Vertrag soll das Spiel zur Spiele-Messe im nächsten Jahr rauskommen“, sagt Arne aus dem Siepen. „Es soll auch international vermarktet werden.“
Damit ist allerdings noch lange nicht Schluss. „Das Spiel wird auf bis zu acht Personen erweiterbar sein und ich habe Ideen für drei Zusatzpacks.“ Mit solchen Erweiterungen kann das bestehende Spiel um weitere Bereiche und Inhalte ausgebaut werden. Es soll auch eine Online-Variante des Spiels geben und Arne aus dem Siepen schreibt auch an einer Roman-Reihe, die sich thematisch in der Welt des Spiels bewegt. „Das erste Buch habe ich schon fertig“, lacht das Mülheimer Multi-Talent, „aber ich suche noch einen Verlag.“ Aus dem Hause aus dem Siepen wird wohl noch einiges kommen.