Mülheim. Erster Öffnungstag der Mülheimer Drive-in-Bäckerei mit Café. Viele testen die moderne Filiale: Fußgänger, Autofahrer, Radler. So läuft es.
Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr, Marktcenter Styrum, jetzt mit Drive-in-Bäckerei. Der Pavillon von Horsthemke auf dem Parkplatz ist seit drei Stunden in Betrieb, drinnen wimmelt’s. Die schmale Einbahnspur, die dicht an den Außenschalter heranführt, ist momentan leer. Einmal herangefahren, das Autofenster heruntergekurbelt, der Blick fällt auf die Brötchensorten hinter Glas, die Brotvariationen im Regal. Eine Mitarbeiterin schaut durchs Fenster, sehr freundlich: „Moment, ich bin gleich für Sie da.“ Sie hat noch auf der anderen Seite der Theke zu tun und verschwindet.
Der Moment dehnt sich nur etwas, zwei, drei Minuten. Warten mit laufendem Motor an der Drive-in-Filiale, nur wenige Schritte entfernt gibt es zig freie Parkplätze. Das macht keinen Sinn und soll auch nicht so bleiben. Die Mitarbeiterin erscheint wieder, entschuldigt sich für die Verzögerung: „Das geht ab morgen schneller. Wir müssen uns erst mal etwas einspielen.“ Wie sich wenig später herausstellt, ist sie die zuständige Bezirksleiterin von Horsthemke, die das Mülheimer Team am Eröffnungstag unterstützt.
Erste Mülheimer Drive-in-Bäckerei hat eröffnet
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Zurück zum Außenschalter. „Zwei Kürbiskernbrötchen bitte und ein normales.“ Um die gefüllte Tüte ohne Verrenkungen gegen Geld tauschen zu können, gibt es eine verschiebbare Ablagefläche. Praktisch. „Vielen Dank“, heißt es zum Abschied. „Bis morgen.“
Früh um sechs hat Mülheims erste Drive-in-Bäckerei eröffnet, da hätten die ersten Kundinnen und Kunden schon vor der Ladentür gestanden, berichtet die Bezirksleiterin, und die ersten Autofahrer rollten aufs Gelände, um den neuen Service zu testen. Ihr Eindruck: „Die Leute finden’s total toll. Einer hat aus Spaß einen Big Mac bestellt.“ Den bekommt man hier nicht, aber wie wär’s mit dem „Snack des Monats“ für 4,50 Euro? Geschmacklich abgestimmt aufs Oktoberfest: helles Brötchen mit Haxe, Krautsalat, Remoulade, Lollo Bianca. Die Theke am Drive-in-Schalter werde über den Tag unterschiedlich bestückt, erklärt die Bezirksleiterin: „Morgens Brötchen, später Teilchen und Kuchen.“
Radsportler stoppt auf seiner Tour, um Brötchen zu kaufen
Draußen leuchtet es jetzt in hellem Orange. Gravelbikefahrer Heiko Bötzel stoppt am Außenschalter, bestellt zwei Laugenbrötchen. Er sei auf Tour, sagt der Radsportler, kaufe seit Jahren am Horsthemke-Drive-in in Oberhausen, heute erstmals in Mülheim-Styrum. Vorteil für ihn: Er muss sein teures Bike nicht abschließen, kein wuchtiges Schloss mitnehmen: „Das Schloss wiegt mehr als das Rad.“
Für das Team sei der zusätzliche Verkaufsschalter neben der langen Verkaufstheke eine Herausforderung, sagt die Filialleiterin des Oberhausener Drive-in, die momentan ebenfalls in Mülheim mitarbeitet, um den Start abzufedern. „Man muss genügend Leute haben, die aber auch vernünftig verteilt sind, damit der Schalter immer besetzt ist und draußen keine Wartezeiten entstehen.“
Neue Horsthemke-Filiale mit größerem Snack-Angebot
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Denn auch im Inneren der neuen, mehr als 300 qm großen Filiale ist reichlich zu tun. Neben dem Sortiment, das es auch in der alten Filiale im Marktcenter gab, sei die Snack-Theke deutlich vergrößert worden, erklärt Fabian Schlegel, Marketingmanager im Familienunternehmen Horsthemke. Die Bezirksleiterin ergänzt: „Es gibt Pizza, Panini, Salat, Rührei, Spiegelei, man kann hier vielfältig und ausgiebig frühstücken.“
Ein Paar aus Mülheim beziehungsweise Oberhausen sitzt gerade im Café am üppig gedeckten Tisch, auch sie sind mit Rädern gekommen. Zum Frühstücken hätten sie verschiedene Anlaufstellen, berichten die beiden. Das alte Horsthemke-Café im Marktcenter mochten sie nicht: „Das war zu dunkel und überhaupt nicht gemütlich. Hier ist es schön hell. Wir werden jetzt bestimmt öfter kommen.“ Das sagen auch zwei Männer, Arbeitskollegen, die bei mildem Frühherbstwetter im Freien frühstücken: Viel schöner sei die moderne Filiale.
Café bietet auch Plätze zum mobilen Arbeiten
Marketingmanager Fabian Schlegel freut sich über so viel positives Feedback. Auch darüber, wie gut besucht das neue Mülheimer Café schon ist, das dabei keineswegs eng und überfüllt wirkt, weil die Tische relativ weit auseinanderstehen. Der junge Mann weist noch auf einige Details hin, die den Standort auszeichnen. So gibt es jetzt an der Theke einen Brühbalken: „Jede Tasse Filterkaffee wird frisch aufgebrüht, in Bio- und Fairtrade-Qualität.“ Im hinteren Teil der Filiale wurden geräumige Sanitäranlagen eingerichtet und mittendrin gibt es jetzt eine Bar mit Hockern und Steckdosen, geeignet zum mobilen Arbeiten am Laptop. Wlan sei selbstverständlich verfügbar, ergänzt Schlegel.
Am Außenschalter fährt gerade der nächste Kunde vor, fast lautlos im E-Auto. Ein frisches Baguette wird durchs Fenster gereicht. Ohne Wartezeit. Es läuft.
Öffnungszeiten der Horsthemke-Filiale am Marktcenter Styrum sind: montags bis freitags von 6 bis 18.30 Uhr, samstags von 6 bis 17 Uhr, sonntags von 7 bis 17 Uhr.