Mülheim. Lehrer und Erzieher fehlen, Schulen sind zu klein und Schüler aggressiver: Mülheimer Gewerkschaft will mit vielen erbosten Menschen protestieren.
Es soll ein gewaltiger Aufschrei werden, ein unmissverständliches Signal für eine wichtige Botschaft: Deutschlands Bildungssystem steht kurz vor dem Kollaps! Am Samstag, 23. September, findet bundesweit der sogenannte Bildungsprotesttag mit Demonstrationen und Kundgebungen statt. Auch der Mülheimer Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft zur Teilnahme auf: Mit möglichst vielen Kräften aus Schulen und Kitas, aber auch mit reichlich Kindern, Eltern, Studierenden will man nach Köln reisen. Um 13 Uhr beginnt dort auf dem Heumarkt die zentrale Veranstaltung für NRW.
„Das neue Schuljahr ist geprägt von Lehrkräftemangel, von Mangel an Räumen und nicht zuletzt von zu wenig Geld, das für Bildung zur Verfügung gestellt wird“, heißt es im Aufruf der hiesigen Gewerkschaft. Dieser Mangel betreffe nicht nur die Schulen, „es fehlen bundesweit auch hunderttausende Kitaplätze, es gibt zu wenig Erzieher und Erzieherinnen und zu wenig Räume“.
Mülheimer GEW: „Soziale Berufe wie Lehrer oder Erzieher werden immer unattraktiver“
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Und der Missstand wachse weiter; der Personalmangel treffe auf ein veraltetes und unterfinanziertes Bildungssystem, das überdies sozial ungerecht sei. „Soziale Berufe wie Lehrer und Lehrerin oder Erzieher und Erzieherin werden immer unattraktiver, der Fachkräftemangel verstärkt sich“, so die GEW.
Die Folgen spürten Kitakinder, Schüler und Schülerinnen, Bildungsbeschäftigte in Kitas und Schulen, aber auch die Eltern, Ausbildungsbetriebe und Unis – letztlich die gesamte Gesellschaft. „Eine Wende ist mehr als überfällig, wir befinden uns mitten in einer Bildungskrise.“ Weitere Informationen zum Bildungsprotesttag gibt es unter bildungswende-jetzt.de.