Mülheim. Bernskötter in Mülheim baut um – nicht nur wegen der schweren Unwetterschäden. Das Möbelhaus will gegenüber Onlineshops konkurrenzfähig bleiben.
„Ihr Glück - unser Pech!“ Ein Schild vor dem Eingang zum Möbelhaus Bernskötter in Heißen erinnert an die folgenschwere Überschwemmung vor nunmehr dreieinhalb Wochen. Der „Total-Räumungsverkauf wegen Wasserschaden“ ist nun aber fast vorbei. Beim Unwetter am 9. Juli war das Untergeschoss vollgelaufen, die gesamte Abteilung „Junges Wohnen“ ging baden. Geschäftsführerin Janine Bernskötter bezifferte den Schaden auf etwa eine Million Euro, allerdings wird wohl die Versicherung des Familienunternehmens einspringen.
Von „Pech“ darf man dennoch sprechen, denn die untere Etage benötigt neue Böden und frische Wände. Wer sie betritt, riecht noch Feuchtigkeit. Größere Flächen sind abgehängt. Zum Glück wiederum für Bernskötter hat die Kundschaft in den vergangenen Wochen offenbar kräftig zugegriffen. Der Parkplatz ist gut gefüllt, der betroffene Bereich nahezu leer. Vereinzelte Stücke warten noch auf der Fläche, Couchtisch, Kleiderschrank, Stühle, die Preise wurden teils schon drei Mal mit Rotstift durchgestrichen, gesenkt. Eine Kundin steigt die Treppe hinunter, blickt sich um, klingt enttäuscht: „Hier ist ja gar nichts mehr.“
Mülheimer Möbelhaus Bernskötter renoviert bis in den Herbst hinein
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Der „große Umbau“, mit dem Bernskötter momentan offensiv wirbt, hat jedoch mit dem Unwetter nichts zu tun. Er betrifft das gesamte Erdgeschoss. „Wir hatten eigentlich in diesem Sommer einen Großumbau unserer Fachsortimentsabteilung geplant“, berichtet die Geschäftsführerin – der Abteilung etwa für Wohnaccessoires, Bett- und Haushaltswaren. „Das Unwetter ist uns dazwischengekommen. Jetzt müssen wir auch das Kellergeschoss komplett renovieren.“
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Im Erdgeschoss baumeln zahlreiche rot-weiße Sonderangebotsschilder, vieles kostet im Abverkauf nur noch die Hälfte. Geplant sei, die einzelnen Marken optisch moderner zu präsentieren, mehr Platz zu schaffen und auch neue Marken ins Sortiment zu nehmen, kündigt Janine Bernskötter an. „So wollen wir gegenüber dem Onlinehandel konkurrenzfähig bleiben.“ Die Aufteilung und Wegeführung im Erdgeschoss werde man verändern. Geplant sei, die Arbeiten bis Oktober abzuschließen. „Wenn wir Glück haben, ist dann auch das Kellergeschoss wieder fertig. Die Möbel sind weitgehend abverkauft, Handwerker schon im Haus.“