Mülheim. Wohl weil es zu einer thermischen Reaktion kam, geriet ein Akku in Brand. Wegen des Gefahrenpotenzials erhielt Mülheimer Feuerwehr Unterstützung.
Lithium-Ionen-Akkus waren auf dem Gelände eines Entsorgungsbetriebes an der Pilgerstraße in Brand geraten. Die Feuerwehr meldet ein besonderes Gefahrenpotenzial und forderte von einer benachbarten Werkfeuerwehr Unterstützung an. In dem Sonderabfall-Zwischenlager der Firma war es am Montagmittag vermutlich zu einer thermischen Reaktion gekommen: Gelagerte Akkus hatten sich in einem speziellen Metall-Sammelbehälter für defekte Lithium-Ionen-Akkus entzündet.
Als die Brandmeldeanlage des Betriebs um 12.40 Uhr Alarm schlug, wurden aufgrund des besonderen Gefahrenpotenzials der Löschzug der Wache Broich inklusive eines Sonderfahrzeugs mit Sonderlöschmittel entsandt. Parallel wurden auch Einsatzkräfte des Brandschutzes der benachbarten Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH alarmiert, was das Einsatzkonzept für dieses Lager vorsieht, wie Feuerwehrsprecher Florian Lappe auf Nachfrage erklärt: „Aufgrund der räumlichen Nähe sind die Kollegen schnell vor Ort.“
Akku brennt: Verpuffung auf Gelände des Mülheimer Entsorgungsbetriebes
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Bereits nach kurzer Zeit erhielten die anrückenden Kräfte der Berufsfeuerwehr so eine Rückmeldung über den Brand der Lithium-Ionen Akkumulatoren in dem Sammelbehälter auf einer Freifläche. Der brennende Behälter wurde umgehend von zwei Löschtrupps unter Atemschutz mit Wasser geflutet. So konnte der Brand innerhalb kürzester Zeit eingedämmt werden, schildert der Feuerwehrsprecher.
Zuvor hatte sich in dem Sammelbehälter Druck aufgebaut, es war zu einer Verpuffung gekommen, wodurch der Deckel abgeflogen war, so Lappe.
Gefahr durch Akkus, die in der elektrischen Zahnbürste oder im E-Bike
Mit der Wärmebildkamera untersuchten und kontrollierten Einsatzkräfte den Brandbehälter und drei weitere in der Nähe stehenden Behälter. Nach Abschluss der Löscharbeiten musste eine Lagerhalle mit einem Hochleistungslüfter vom Brandrauch befreit werden. Nach etwa anderthalb Stunden konnten die Einsatzkräfte von Werk- und Berufsfeuerwehr wieder einrücken.
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Die Feuerwehr informiert über Akkus, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind und etwa in der elektrischen Zahnbürste, im Akkuschrauber oder im Elektrofahrrad stecken: Im Normalfall und bei richtiger Handhabung gehe von ihnen keine Gefahr aus. Sollte es aber zu Erschütterungen, Sturz, Überladung oder Erhitzung durch einen Brand oder Sonneneinstrahlung kommen, können sie gefährlich werden.
Mülheimer Feuerwehr mahnt: Akkus nicht über den Hausmüll entsorgen
Hier könne es zu einem thermischen Durchgehen kommen. Dabei erhitze sich der Akku und gibt die gespeicherte Energie schlagartig und unkontrolliert ab. Dabei entstehen laut Feuerwehr sehr hohe Temperaturen, die schnell zu einer Brandausbreitung führen können. Defekte Akkumulatoren sollten nicht über die Restmülltonne entsorgt, sondern zu den speziellen Sammelstellen gebracht werden.
Erst am Sonntagmorgen war es zu einem Großbrand in einer Halle der Mülheimer MEG an der Pilgerstraße gekommen: Die Feuerwehr musste dort rund 40 Tonnen Müll löschen.