Mülheim. Wer war das? Etliche Autoreifen holte die MEG aus dem Mülheimer Witthausbusch. Ein verdächtiger Wagen wurde gesehen. Stadt bittet um Hinweise.
Schreck in der Morgenstunde: Joachim Bertz drehte am Mittwoch um kurz vor acht seine tägliche Hunderunde im Witthausbusch und entdeckte Haufen alter Autoreifen. „Ich bin fast in Ohnmacht gefallen“, sagt er. Sie lagen in Nähe der Teiche am Wegesrand, an drei Stellen. Insgesamt 30 Reifen hat der Mülheimer gezählt. Er ist sicher: „Am Dienstag waren sie noch nicht da.“ Er habe sofort bei der Bürgeragentur angerufen und den wilden Müll gemeldet.
Dort war er offenbar nicht der Einzige. Die Stadt Mülheim bestätigt, dass die Reifenstapel am 12. Juli gemeldet wurden. Einen Zeugen gibt es wohl auch schon, der ein verdächtiges Fahrzeug gesehen hat: „Ein Bürger hat im Witthausbusch einen dunkelblauen Transporter mit Recklinghäuser Kennzeichen beobachtet“, sagt Stadtsprecherin Tanja Schwarze.
Mülheimer Umweltamt bittet um Hinweise - hohes Bußgeld droht
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Das Amt für Umweltschutz habe noch am selben Tag die MEG beauftragt, den wilden Müll zu beseitigen. Am Donnerstagmorgen wurden die Reifen dann abgeholt. Jetzt ist die Frage, wer sie im Wald entsorgt hat. Die Stadt bittet um Hinweise per Mail an umweltamt@muelheim-ruhr.de. Dem Verursacher droht ein hohes Bußgeld: Es handele sich um einen „besonders groben Verstoß“, erläutert Stadtsprecher Volker Wiebels, da die Reifen im Bereich eines Naherholungsgebietes abgelegt wurden und teilweise auch sehr groß waren - offenbar waren acht Traktoren- beziehungsweise Lkw-Reifen darunter.
Herumliegender Müll ist im beliebten Freizeitgebiet Witthausbusch immer wieder ein Problem. Meist geht es dabei um überfüllte Abfalleimer oder leere Verpackungen auf der Wiese. Der aktuelle Fall hat jedoch eine andere Qualität.
Für die Reinigung im Bereich des Spielplatzes ist bislang das Amt für Grünflächenmanagement zuständig, das dafür Fremdfirmen beauftragt, für den Wald die Oberförsterei des Umweltamtes. Künftig soll hier, wie auch in anderen Bereichen Mülheims, einheitlich die MEG zuständig sein: Ein neues Konzept zur „Stadtsauberkeit aus einer Hand“ wurde Mitte Mai im Umweltausschuss beschlossen und soll im Dezember dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.
Wilde Müllkippen: Gefährliche Abfälle müssen sofort beseitigt werden
Grundsätzlich landen Meldungen über wilde Müllkippen bei der Unteren Abfallwirtschafts- und Immissionsschutzbehörde im Mülheimer Umweltamt. In der Regel würden Mitarbeitende zeitnah zur genannten Stelle fahren und die Meldung überprüfen, so Stadtsprecherin Schwarze. „Das ist wichtig, um zu klären, ob es sich um gefährliche beziehungsweise umweltschädliche Abfälle handelt wie zum Beispiel halbleere Farbeimer.“ In solchen Fällen müsse sofort gehandelt werden, es gehe nach Dringlichkeit. Darum seien einige wilde Müllkippen schon nach einem Tag verschwunden, andere nicht. Die Beseitigung übernimmt stets die MEG.