Mülheim. . In einem 17-Millionen-Projekt baut MWB 36 Eigentumswohnungen in attraktiver Lage. Sie sind 60 bis 130 Quadratmeter groß. Alle sind verkauft.
Wie kann man Richtfest feiern, wenn das Bauwerk gar keinen hölzernen Dachstuhl hat und deshalb auch ein Zimmermann seine traditionelle Rolle gar nicht wahrnehmen kann? Es ausfallen zu lassen wäre natürlich ein schlechtes Omen, was bei einem 17-Millionen-Projekt gar nicht geht. Deshalb stieg gestern an der Brüsseler Allee die Bauleiterin Lisa Holthaus, die seit zwei Jahren für die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft als Ingenieurin arbeitet, auf das Flachdach.
Die Gartenhöfe II ist das erste Projekt, das die erst 27-Jährige betreut, das aber bislang störungsfrei verlaufen sei. Sie wünschte dem Haus Gottes Segen, kippte den Schnaps und zerschlug wie gefordert mit einem kräftigen Wurf das Glas an der Wand. Mit dem Kran schwebte dann der Richtkranz ein, der schon bei den gestrigen Windverhältnissen deutlich schwankte. Vor ein paar Tagen wäre das Richtfest dort sicherlich nicht möglich gewesen.
Auf rund 4000 qm entstehen 36 Eigentumswohnungen
In einem U-förmigen Komplex, der sich aus drei Gebäuden zusammensetzt, entstehen auf knapp 4000 Quadratmeter 36 Eigentumswohnungen mit Größen von 60 bis 130 Quadratmetern. Alle Eigentumswohnungen sind bereits verkauft.
Das gesamte Areal, auf dem bereits im vergangenen Mai mit den Erdarbeiten begonnen wurde, ist komplett unterkellert und es verfügt auch über eine Tiefgarage. Im ersten Gebäude wurden bereits die Fenster eingebaut und die Installationsarbeiten im Sanitärbereich fertiggestellt. Die ersten Eigentümer sollen zum Jahresende einziehen, bis Februar, März sollen dann alle Wohnungen bezogen sein.
Die Gestaltung hat Ähnlichkeiten zu Gartenhöfe I
Gedanklich ist dieses Projekt die Fortführung der benachbarten Gartenhöfe I, wie MWB-Vorstandsvorsitzender Frank Esser zur Begrüßung erläuterte. Die Gestaltung hat Ähnlichkeiten, aber die Nutzung ist eine andere. In dem 2015 realisierten Komplex wurde ein Mehrgenerationsprojekt realisiert, das 46 Mietwohnungen zwischen 50 und 100 Quadratmeter umfasst, was eher zum Kerngeschäft einer Wohnungsbaugenossenschaft gehöre. „Aber beides ist wichtig. Ohne die Erlöse und Einnahmen aus dem Bauträgergeschäft könnten wir solche Mehrgenerationsprojekte wie in der Nachbarschaft nicht realisieren“, erklärte Esser.
Die drei Gebäude sind mit einem roten Stein verklinkert, aus der Fassade ragt an mehreren Stellen eine weiß verputzte Fassade, die das Gebäude strukturiert. Wichtig bei der Planung waren großzügige Freiflächen, Balkone und Terrassen. Da der Komplex am Hang gebaut wird, wurden am höher gelegenen Teil nur zweieinhalb Obergeschosse realisiert. Bei den beiden anderen Gebäuden befindet sich das Staffelgeschoss eine Etage tiefer. Dadurch wird das Niveau ausgeglichen.
>> NEUE PERSPEKTIVEN AM LINDGENSAREAL
Baufortschritte sind auch bei einem anderen Großprojekt festzustellen, das die Wohnungsbaugenossenschaft mit der Immobilientochter der Sparkasse (FDL) realisiert. An dem Lindgensareal sind bereits die seit Jahren leer stehenden Wohnungen an der Düsseldorfer Straße abgerissen.
Jetzt hat man den Blick frei auf das ehemalige Grundstück der Lederfabrik, wo rund 200 Wohnungen, darunter etwa ein Drittel geförderte, entstehen sollen. Der Wettbewerb läuft. Mit dem Denkmalschutz, der Schornstein und Kesselhaus erhalten möchte, sind die Investoren noch nicht weiter.