Kamp-Lintfort. Die Schützenbruderschaft Kloster Kamp richtete das Landesbezirksschützenfest aus. Schützinnen und Schützen aus sieben Bezirken waren zu Gast.
Frauen in langen Abendkleidern und Männer in mit Abzeichen versehenen Uniformen bevölkern den Abteiplatz vor dem Kloster Kamp. Gelegentlich übertönen Schüsse die fröhlich plaudernde Menge und die Musik. Grund dafür: Vor dem Kamp-Lintforter Kloster wird an diesem Sonntag der Landesbezirksschützenkönig im Rahmen des 21. Landesbezirksschützenfestes gesucht.
Rund 130 Bruderschaften aus den sieben zugehörigen Bezirken Geldern, Rees, Wachtendonk, Straelen, Moers, Kleve und Kevelaer waren im Vorfeld zum Fest der Schützenvereine am Niederrhein eingeladen worden. „Über 40 Bruderschaften nehmen heute mit über 1000 angemeldeten Schützen und Fahnenschwenkern teil“, weiß Bettina Bachus, Pressesprecherin der St. Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp e.V., die vor 575 Jahren gegründet wurde. Beim Festmarsch vom Sportplatz Alemannia Kamp, auf dem zuvor das Schau-Fahnenschwenken stattgefunden hat, hinauf zum Vorplatz des Klosters, reihen sich die teilnehmenden Bruderschaften, die nach Bezirken geordnet sind, aneinander. Die Kamp-Lintforter Schützenbruderschaft bildet den Abschluss samt neuem Königspaar bildet den Abschluss des Festmarschs.
Neuer Schützenkönig aus Kam-Lintfort tritt gegen Schützenkönig vom Niederrhein an
Am Tag zuvor wurden Christian und Marina Hanke zum neuen Königspaar der Bruderschaft ernannt. Das 1. Ministerpaar bilden Andreas und Renate Kustermann. Christa und Franz-Josef Aldenhoff von Haaren sind nun das 2. Ministerpaar. Zu den weiteren neuen Thronmitgliedern zählen Stefan und Ramona Hanke, Christa und Peter Brümmer, Angelika und Joachim Bremenkamp sowie Sonja Schwahn-Kirscht und ihr Mann Steffen Kirscht. Im Wettbewerb um den Titel des Landesbezirksschützenkönigs muss der frisch inthronisierte Schützenkönig aus Kamp-Lintfort sich in heimischer Umgebung mit 30 weiteren Königen aus der Region messen.
Darüber hinaus findet zeitgleich zum Königsschießen auf dem Abteiplatz an einem Vogelflachstand das Vogelschießen der Schüler im Alter von 12 bis 15 Jahren sowie der Jugend, an dem die 16- bis 24-jährigen Schützinnen und Schützen teilnehmen können, statt. Zudem wird in Kleingruppen im Paradiesgarten des Kloster Kamps das sogenannte Wertungsschwenken durchgeführt. „Da wird dann genau auf Takt, Gefühl und Schwung geachtet“, weiß Bachus. Das Schwenken der Fahne stelle die Fesselung und Entfesselung des Heiligen Sebastians dar, wie die Pressesprecherin erklärt. „Ein sehr schönes Spektakel“, meint sie.
Das Miteinander der Bruderschaften beim Landesbezirksschützenfest begeistert
Die Veranstaltung findet auch Anklang bei den gastierenden Bruderschaften. Yanik Gefers und Ronja Adams sind als Jugendbetreuer der St. Lambertus Schützenbruderschaft Appeldorn angereist. Seit etwa 15 Jahren seien sie im Verein, seit 10 Jahren gehören sie dem Jugendvorstand an. „Bei uns im Dorf gibt es die Alternativen Fußballverein, Tanzgarde oder Schützenverein“, erklärt Gefers lachend, wie er dazu gekommen sei, in den örtlichen Schützenverein einzutreten. Der Appeldorner Schützenbruderschaft sei mit einer Schülerprinzessin und einem Jugendprinzen angereist, berichtet er. „Das Treffen der vielen Vereine vom ganzen Niederrhein – die Gemeinschaft macht das hier einfach aus“, hebt Gefers die Besonderheit des Landesbezirksschützenfestes hervor.
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Das sehen Andreas Witte und sein Vater Klaus ähnlich. Die beiden Mitglieder der St. Antonius Bruderschaft Twisteden 1672 aus dem Bezirk Kevelaer finden: „Das Miteinander der verschiedenen Schützenbruderschaften aus den vielen verschiedenen Bezirken macht die Veranstaltung heute so besonders.“ „Und wenn man hier unter allen teilnehmenden Schützenkönigen was gewinnt, das ist dann schon was ganz Besonderes“, sagt Andreas Witte.
Ausrichtung des Landesbezirksschützenfests ist „ein ganz schönes Beinausreißen“
Damit eine solch große Veranstaltung möglichst reibungslos abläuft, und jeder mit Grillwurst, Pommes, Kuchen oder Bier versorgt ist, bedarf es viel Einsatz der Mitgliedschaft der gastgebenden Bruderschaft. Die St. Josef Schützenbruderschaft ist in diesem zum ersten Mal Gastgeber des Landesbezirksschützenfests. „Es ist für die Mitglieder der Bruderschaft ein ganz schönes Beinausreißen“, betont Bettina Bachus, die an diesem Nachmittag selbst permanent von einem Ort zum anderen eilt, um zu helfen. Aber die Freude und das Zelebrieren langjähriger Tradition sei den Aufwand wert. Die ausgelassene Atmosphäre auf dem Abteiplatz spricht dafür.