Moers. Die CDU hatte zum Bürgergespräch in die Trauerhalle des Hülsdonker Friedhofs in Moers geladen. Das soll sich in den nächsten Monaten ändern.

Reges Interesse herrscht am Vorabend des ersten Mai. Die CDU Moers hat in die Trauerhalle des Hülsdonker Friedhofs zum Bürgergespräch gerufen. Die Modernisierung und Umgestaltung der Gebäude steht bevor. Ein 3,8 Millionen-Euro-Projekt. Enni-Vorstand Lutz Hormes erläutert und beantwortet die Fragen der Hülsdonker.

Zum zweiten Mal lädt die CDU unter Federführung Mark Schäfers, sachkundiger Bürger im Rat und ebenfalls Hülsdonker Bürger, zum Gespräch über Themen des Stadtteils ein. „Das Friedhofsprojekt bewegt die Bürger“, weiß er.

Neu: Waschungsräume für muslimische Trauerfeiern

Nach und nach saniert die Stadt ihre Friedhöfe nach einem Konzept, das Enni erstellte. Jetzt sei der Hauptfriedhof an der Hülsdonker Straße an der Reihe, so Hormes. Die Trauerhalle stamme aus den 70er Jahren. Schon energetisch sei sie nicht mehr tragbar. Für die geänderten Bedürfnisse von Trauernden plane man ein modernes Nutzungskonzept beispielsweise mit hellen Abschiedsräumen, einer geräumigen Vorhalle und einem neuen Außenbereich für Trauerfeiern. Geeigneten Platz gebe es künftig für kleine und größere Trauergesellschaften. Auch neue Waschungsräume für muslimische Trauerfeiern werden geschaffen, um nur einiges zu nennen. Zudem bekomme das Personal neue Sozialräume.

Wir können sie wegen der Kosten leider nicht als Fenster erhalten. Sie werden aber in Skulpturenform im Innenraum zu sehen sein.
Lutz Hormes über die alte Bleiverglasung der Trauerhalle

Von der alten Trauerhalle bleibe beispielsweise die geschwungene Schiffsform erhalten. Statt der dunklen Bleiverglasung werde es lichtdurchlässigere Fenster geben. Auf die besorgte Frage eines Bürgers, was mit der wertvollen, alten Bleiverglasung geschehe: „Wir können sie wegen der Kosten leider nicht als Fenster erhalten. Sie werden aber in Skulpturform im Innenraum zu sehen sein.“ Auch das Mosaik-Relief an der Kopfwand bleibe erhalten.

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Hormes auf eine Bürgerfrage: „Es wird eine Wärmepumpe verbaut, auch eine Photovoltaikanlage kommt aufs Dach.“ Kritik gibt es auch. Wieso die Stadt so lange keine Sanierungen getätigt habe, bekundet ein verärgerter Bürger. Und ob die Neubauten wohl länger hielten: „Es gibt jetzt ein Konzept zum Erhalt der Infrastruktur. Dazu werden Mittel in unseren Wirtschaftsplan eingestellt“, erklärt Hormes. Man habe in früherer Zeit bei solch enormen Infrastrukturkosten die Gebäude „in nicht ausreichendem Umfang erhalten“. Moniert wird auch das Fällen von Kastanien auf dem Gelände. Dies sei leider unumgänglich gewesen, bekundet der Fachmann.

Bauarbeiten starten zum Jahresende und sollen im Herbst 2025 beendet sein

Wie sich angesichts der 3,8 Millionen Euro Baukosten die Gebühren wohl entwickelten, will eine Bürgerin wissen. Hormes: Man habe errechnet, dass beispielsweise die Gebühr für die Trauerhallennutzung von 298 Euro auf 360 Euro steigen werde.

Ob auch der Friedhof umgestaltet werde, fragt eine Hülsdonkerin. „Es wird keine grundlegende Änderung geben. Aber wir werden die Nutzung auf Dauer vom Rand her nach innen zurückziehen. Dadurch bekommen wir ein harmonisches Gesamtbild und sparen Unterhaltungskosten“, berichtet Lutz Hormes. Am Rande: Über die vier Einfamilienhäuser, die auf einer frei werdenden Friedhofsfläche entstehen könnten, habe der Rat noch nicht entschieden, sagt Hormes.

Die Bauarbeiten könnten Ende dieses Jahres starten und sollten im Herbst 2025 beendet sein. Hormes auf Nachfrage: „In dieser Zeit werden die Trauerfeiern des Ortsteils zu anderen Friedhöfen verlagert werden müssen.“