Moers. In Moers plant Dienstleister Enni einen grundlegenden Umbau des Friedhofsgebäudes im Stadtteil Hülsdonk – mit Folgen für die Gebühren.
Dienstleister Enni nimmt einen neuen Anlauf, das in die Jahre gekommene Gebäude auf dem Friedhof im Stadtteil Hülsdonk zu modernisieren. Vor zwei Jahren war ein umstrittenes Konzept gescheitert, das dort ein Krematorium vorsah. Das ist jetzt nicht geplant, dafür geht die Enni an anderer Stelle neue Wege. Die Pläne wurden am Donnerstag vorgestellt.
Das 1975 errichtete Gebäude soll von Grund auf saniert werden, die Fläche soll sich von jetzt 1300 auf dann 900 Quadratmeter verringern. Unter anderem sollen die vorhanden, geschwungenen Dachträger deutlich verlängert werden, das Glockenspiel bleibt erhalten. Die Trauerhalle soll etwas kleiner werden als jetzt, und sie soll unterteilbar sein, weil, so Enni-Vorstand Lutz Hormes, die Trauergemeinden heute oft sehr klein sind.
Dazu soll es zwei völlig neu gestaltete Abschiedsräume geben. Das Besondere an den Planungen: Unweit des Gebäudes soll ein Bereich für Trauerfeiern unter freiem Himmel entstehen. „Bei gutem Wetter können hier bei Bedarf Trauerfeiern abgehalten werden“, sagt Lutz Hormes. Die Friedhofsverwaltung wird ins Erdgeschoss der Enni-Zentrale am Jostenhof verlegt.
Die Baukosten für die Sanierung liegen bei rund vier Millionen Euro. Das hat Auswirkungen auf die Gebühren. Heute fallen für die Nutzung der Trauerhalle 298 Euro an, künftig würden es 354 Euro sein. Das ist ein stolzer Preis, Hormes berichtete, dass in den umliegenden Kommunen im Durchschnitt 240 Euro anfielen. Darin enthalten sind schon mögliche Gewinne aus dem Verkauf eines Teils der Friedhofsfläche am Taxusweg, der als Bauland ausgewiesen werden könnte.
Steigen würden auch die Gebühren für die Nutzungsrechte. Eine Erdbestattung kostet zurzeit 2197 Euro, dann 2305 Euro. Beim Urnengrab steigt die Gebühr von zurzeit 1798 Euro auf dann 1886 Euro. Die ebenfalls erhobene Leichenzellengebühr steigt von 50 Euro auf 59 Euro.
Die Enni favorisiert die Sanierung des Gebäudes, hat aber auch einen Neubau berechnet. Der würde rund fünf Millionen Euro kosten und damit alle Gebühren weiter nach oben treiben. Ebenfalls berechnet hat die Enni eine kleine Sanierung für 317.000 Euro. Dann bliebe fast alles so, wie es jetzt ist, auch die große Grundfläche inklusive hohem Energieverbrauch. Und: In 30 Jahren würden fünf Millionen Euro für Sanierungen fällig.
Stimmt der Rat der Stadt Moers der umfassende Sanierung zu, könnte sie im kommenden Jahr beginnen und 2025 abgeschlossen sein.