Moers. Vor zwei Glascontainern in Moers stapeln sich mittlerweile zahlreiche Glasflaschen. Seit Wochen verschlimmert sich die Situation. Was ist da los?

Die Szenerie sieht grausig aus: Vor zwei Glascontainern am Übergang Hanckwitzstraße und Kastell in Moers, gegenüber der Agentur für Arbeit, stapeln sich seit Wochen zahlreiche Glasflaschen, Glaskartons und anderer Abfall. Die Container selbst sind randvoll. In sozialen Netzwerken hat sich ein Foto davon schnell verbreitet, viele Nutzer reagieren mit Wut auf den Beitrag. „Das geht doch gar nicht“, sagt auch ein Leser im Gespräch mit der Redaktion, der nach eigenen Angaben die Situation vor Ort schon mehrfach bei der Unternehmensgruppe Enni gemeldet hat. Passiert sei seither aber nichts. „Ich finde es unmöglich, dass das so lange dauert, bis so ein Problem gelöst wird.“ Was ist da los?

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Der Enni ist die Situation vor Ort bekannt, bestätigt das Unternehmen auf Anfrage. Sie selbst ist für die Leerung der Container nicht verantwortlich, steht aber in Kontakt mit der zuständigen Firma Remondis. Demnach wurden die Container zuletzt Anfang März geleert, normalerweise leert Remondis sie wöchentlich.

Baustelle in Moers: Unternehmen spricht von „Nichtbefahrbarkeit“

Hintergrund für die Verzögerungen sei eine Baustelle. „Im Rahmen des städtischen Abwasserbeseitigungskonzeptes errichtet Enni seit März im Bereich der Kreuzung Hanckwitz-/Haagstrraße als eine gesetzliche Auflage eine sogenannte Sedi-Pipe-Anlage“, erklärt Ulrich Kemkpen, Abteilungsleiter für Entsorgung bei der Enni. „Durch die wird das in dem Bereich rund um den Kastellplatz und einem Bereich der Altstadt anfallende Regenwasser zukünftig gereinigt und danach erst in den dortigen Entwässerungsgraben als dem sogenannten Vorfluter abgeleitet.“

Die Baustelle sei so eingerichtet, dass die Hanckwitzstraße für den Verkehr nicht gesperrt werden musste und als Einbahnstraße befahrbar ist. „Somit können Fahrzeuge hier von der Haagstraße einfahren, verlassen können sie die Hanckwitzstraße aber nur über eine Umleitung über die Kleine Allee.“ Seither befahren unter anderem die Baustellenfahrzeuge und auch die Enni-Entsorgungsfahrzeuge die Straße über die Umleitung. Das Problem: Die Firma Remondis habe dies mit Verweis auf „Nichtbefahrbarkeit“ abgelehnt. „Seit Auftauchen des Problems stehen wir seit Mitte März mit Remondis in Kontakt und konnten vergangene Woche nun eine Lösung vereinbaren, damit die sich mittlerweile anhäufenden Glasflaschen abgefahren werden“, kündigt Kempken an.

Glasflaschen stapeln sich in Moers: Enni kündigt jetzt eine Lösung an

Remondis möchte laut Enni die Situation jetzt „schnell entspannen“. So kündigte das Unternehmen an, sämtliche beigestellten Glasverpackungen am Dienstagmorgen, 16. April, abzuräumen sowie die beiden Container bis zum voraussichtlichen Ende der Baumaßnahme in der ersten Maiwoche einzuziehen. „Beide Container werden dann wieder aufgestellt“, sagt Kempken. Die Situation in der Hanckwitzstraße sei durch die Besonderheit der Baustelle eine Ausnahme. „Als großer Entsorgungsdienstleister hat Remondis betont, dass es bestrebt sei, ein sauberes Stadtbild zu hinterlassen. Dies können wir bestätigen.“

Zuvor hätten sich erste Kundinnen und Kunden zwar erst verzögert, dennoch schon im März sowohl bei Remondis als auch bei der Enni gemeldet und die Zustände vor Ort geschildert. Daraufhin sei die Enni dem Vorgang nachgegangen.