Moers. Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Moers stieg dramatisch. Jetzt hat sich in der Grafenstadt ein neues Netzwerk gegründet. Worum es geht.
„Manchmal fragt man sich, was in der Welt los ist. Es ist dringend notwendig, dass wir uns als Gesellschaft intensiv damit auseinandersetzen.“ Und genau deshalb brauche man dieses Netzwerk Kinderschutz, sagte der Beigeordnete und Jugenddezernent Claus Arndt bei der Auftaktveranstaltung „Gemeinsam für ein sicheres Aufwachsen!“ am Mittwoch, 20. März, im Martinstift in Moers.
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Angesichts der Entwicklung der Zahlen sei dies offensichtlich. Bundesweit gab es im letzten Jahr mehr als 200.000 Hinweise auf Kindeswohlgefährdung. In Moers waren es 340, teilt die Stadtverwaltung mit. „Beides traurige Rekorde“, schreibt sie in einer Mitteilung. Hintergrund der Initiative ist das Landeskinderschutzgesetz NRW, das im Jahr 2022 als bundesweit stärkstes Kinderschutzgesetz in Kraft getreten ist. Es verpflichtet die Kommunen, interdisziplinäre Netzwerke für den Kinderschutz aufzubauen. Dadurch soll die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Systemen und Professionen gestärkt werden.
Netzwerk für Kinderschutz in Moers: rund 100 Vertreter bei Auftaktveranstaltung
Eingeladen waren alle, die mit Kindern und Jugendlichen im beruflichen Kontext in Berührung kommen. Knapp 100 Vertreterinnen und Vertreter der freien und öffentlichen Jugendhilfe, Schulen, Behörden, Polizei, der Justiz, der Gesundheitshilfe, Beratungsstellen oder des Sports waren gekommen. „Ein Erfolg für die künftige Zusammenarbeit“, bewertete Koordinatorin Senay Demir aus dem Fachdienst Förderung/Prävention der Stadt Moers.
Das Netzwerk dient dem Austausch und der Etablierung von Absprachen, damit gerade bei einem Verdacht auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung Kinderschutz systemübergreifend effektiv und schnell funktioniert. „Alle Akteurinnen und Akteure sollen wissen, was ‚im Fall der Fälle‘ zu tun ist. Darüber hinaus werden interdisziplinäre Qualifizierungsangebote bedarfsgerecht organisiert“, erklärte Senay Demir. Bei der Auftaktveranstaltung erhielten die Gäste unter anderem Informationen von Annett Volmer vom LVR-Landesjugendamt sowie von Dr. Sarah Czerwinski und Dr. Wolfgang Poss über den Kinderschutz im Krankenhaus Bethanien.