Moers. Geschäftsbetreiber in der Moerser Innenstadt sammeln Unterschriften gegen das Aus für ein großes Volksfest im Dezember. Das ist ihr Ziel.
Die Diskussion um den Ratsbeschluss gegen einen dritten verkaufsoffenen Sonntag in Moers geht in die nächste Runde. In der Sitzung am 15. Februar hatten die Mitglieder des Stadtrats denkbar knapp – mit 26 zu 25 Stimmen – einen Antrag von Moers Marketing abgelehnt, im Dezember 2024 erstmals die Veranstaltung „Magisches Moers“ zu veranstalten und den Moerser Händlerinnen und Händlern in diesem Zuge eine Ladenöffnung zu ermöglichen. Diese Entscheidung will Achim Reps, Vorsitzender der Immobilien Standortgemeinschaft Moers Innenstadt e.V. (kurz: ISG), nicht hinnehmen.
Der Händler, der gemeinsam mit seiner Frau Christine die „Villa Wölkchen“ in der Altstadt leitet, hat vier Tage nach dem Ratsentscheid eine Unterschriftensammlung gestartet. Gut einen Monat später zieht Reps eine erste Bilanz. „Die überwiegende Mehrheit der Geschäfte und deren Mitarbeiter finden den Beschluss völlig unverständlich. Das gilt übrigens auch für die meisten Kunden.“ Noch bis zum 30. April läuft die Petition, schon jetzt hätte ein Großteil der Händlerinnen und Händler unterschrieben. Auch der Handelsverband Niederrhein stehe hinter der Forderung der Moerser Innenstadtgemeinschaft.
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Ziel der ISG sei es, die Debatte in der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien am Mittwoch, 3. Juli, neu zu entfachen. „Wir rufen insbesondere die Politiker auf, die für dieses Ergebnis verantwortlich sind, ihre dogmatische Haltung aufzugeben und sich nicht weiterhin gegen den Handel und die Gastronomie zu stellen“, fordert Achim Reps.
ISG wirbt für verkaufsoffenen Sonntag in Moers – auch für den Tourismus
Er bezeichnet es als „Unding“, dass die Geschäftsbetreiber in der Grafenstadt nur an zwei Sonntagen im Jahr – während der Volksfeste Moerser Frühling und Moerser Herbst – ihre Ladentüren öffnen dürfen. Wehmütig denkt er an die Zeit vor der Corona-Pandemie zurück, als in Moers schon einmal verkaufsoffene Sonntage im Dezember stattfanden. In entspannter, familiärer Atmosphäre, wie sich Achim Reps erinnert. „In Xanten finden acht verkaufsoffene Sonntage pro Jahr statt, in Neukirchen-Vluyn sind es vier“, sagt der ISG-Vorsitzende mit beneidendem Blick in die kleineren Nachbarstädte. „Und jede Woche wandert Kaufkraft in die Niederlande ab. Die Leute haben das Bedürfnis, sonntags durch Geschäfte zu flanieren und im Restaurant einzukehren.“
In der aktuell angespannten Lage im Einzelhandel sei jede zusätzliche Einnahmequelle wünschenswert. Doch Reps geht es um viel mehr als nur die Extra-Umsätze: „Die Stadt kann sich an einem verkaufsoffenen Sonntag als Ziel für den Tourismus präsentieren und auch Besucher aus anderen Regionen anziehen, die möglicherweise länger bleiben und andere Aktivitäten in der Stadt unternehmen.“