Moers. 2009 hat es zum letzten Mal das beliebte Parkfest in Moers gegeben. Seit zehn Jahren müht man sich um die Neuauflage. So sieht‘s derzeit aus.

Wird es womöglich in Moers im kommenden Jahr eine Neuauflage des beliebten Parkfestes geben? Wenn es nach Claus Peter Küster geht, wäre das wünschenswert. Die Fraktion von Die Grafschafter hatte dazu vor einem Jahr politisch erneut den Vorstoß gemacht, das Fest bis spätestens 2025 wieder zu beleben. Seit 2013 arbeitet die Fraktion kontinuierlich daran, das Fest neu zu etablieren. Bisher ohne Erfolg, muss man sagen.

Das Parkfest, das jahrzehntelang ein fester Termin im Moerser Terminkalender war, hat im Jahr 2009 zum letzten Mal Besucherinnen und Besucher in den Park gelockt. Alle zwei Jahre wurde bis dahin im Sommer im Freizeitpark zwischen Blumen und Bäumen gefeiert. Und ja, auch mit echten Krachern: 2007 hatten die Organisatoren etwa den damaligen Gewinner von „Deutschland sucht den Superstar“, Mark Medlock, für einen Auftritt auf der Bühne gewinnen können.

Die Grafschafter möchten das Parkfest in Moers

Nach dem Unglück bei der Love Parade 2010 in Duisburg war nichts mehr, wie es war. Das Moerser Parkfest wurde in der Folge 2011 kaum zwei Wochen vor dem angekündigten Veranstaltungstermin abgesagt: Das vorgelegte Sicherheitskonzept ist seinerzeit aufgrund umfangreicher Defizite nicht akzeptiert worden. Seitdem ist Stille im Park.

Das möchten die Grafschafter ändern. 2013 hatte es den ersten Prüfauftrag gegeben. Damals hieß die Fraktion noch FBG und der Bürgermeister Norbert Ballhaus. Im Jahr 2014 erging der politische Beschluss, Kirmesveranstaltungen und Tourismusförderung nicht mehr durch städtisches Personal, sondern die Moers Marketing durchführen zu lassen. Das ist insofern relevant, als dass bei den früheren Parkfesten die Mitarbeitenden der Stadt die Bänke geschleppt und zusammen mit Vereinen und Schulen die Lampions aufgehängt haben.

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In den Folgejahren, so führt es Claus Peter Küster aus den politischen Gremien auf, hat es immer wieder Gespräche gegeben, bei denen es oft um finanzielle Fragen ging, beispielsweise Ausfallbürgschaften für Einnahmeverluste bei schlechtem Wetter und dergleichen mehr. „Die AG Parkfest, die aus verschiedenen Kultur-Akteuren in Moers besteht, möchte gemeinsam mit Moers Marketing ein Fest von Moersern für Moerser auf die Beine stellen“, zitiert er ein Schreiben aus dem Jahr 2019. Im September des vergangenen Jahres ist die Moers Marketing mit einer Eventfirma in Kontakt gewesen, zu dem Zeitpunkt wurde sogar ein Fest in diesem Jahr avisiert. So geht es aus Protokollen hervor. Im November dagegen war von einem vollkommen offenen Prozess die Rede.

Wenn es niemanden gibt, der dafür brennt, scheint das aussichtslos.
Claus Peter Küster

Für Claus Peter Küster ist die Entwicklung nicht nachvollziehbar. Er verweist auf den früheren Chef der Moers Marketing GmbH, Michael Birr - der habe ein Konzept gehabt. Nun werde das Anliegen - kurz gesagt - zwischen handelnden Akteuren hin und hergeschoben. „Wenn es niemanden gibt, der dafür brennt, scheint das aussichtslos“, sagt Küster im Gespräch mit der Redaktion. Heißt unterm Strich: Offenbar wollen alle dieses Fest, nur organisieren möchte es niemand.

Und dann war da noch das Ballonglühen in Moers

Michael Kersting, Geschäftsführer bei der Moers Marketing, macht ziemlich deutlich, dass in diesem Jahr ein solches Fest „nicht tragfähig“ wäre. In der Umsetzung müsse ein solches Fest für den Veranstalter auch darstellbar sein, sagt Kersting und kündigt an: „Wir werden auch weitere Gespräche führen.“ Wünschenwert wäre aus seiner Sicht natürlich eine Beteiligung von Moerser Unternehmen. „Von Moersern für Moerser“, so nennt Michael Zajuntz den Ansatz. Er kann sich noch gut an die ersten Feste erinnern, an denen der Familienbetrieb teilgenommen hat, an die Atmosphäre, den Zuspruch. „Ich weiß, wie es gehen könnte“, sagt der Veranstaltungsgastronom. Ideen hat er, bringt auch das Ballonglühen wieder mit ins Gespräch.

Allerdings weist auch Zajuntz wie Kersting auf Restriktionen und Hürden hin. Moers Marketing hatte hier die Baustellenplanung für den Freizeitpark benannt, Logistik sowie die Infrastruktur, die ein solches Fest benötigt. Frage an die Stadt: Was ist möglich? Was geht im Park? Im Sommer 2025 gebe es keine Probleme, im Freizeitpark ein Parkfest zu veranstalten, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. Bis dahin seien die Arbeiten im Freizeitpark abgeschlossen. Vorbehaltlich des Baufortschrittes. Die anschließenden Arbeiten im Schlosspark sollen bis 2027 beendet sein. Schröder über das Parkfest: „Die Stadtverwaltung ist ein großer Fan einer solchen Veranstaltung.“ Der komplette Park sei zur IGA 2027 wieder nutzbar.