Moers. .
So eine Pleite! Das für den 9. und 10. Juli geplante Parkfest im Moerser Schloss- und Freizeitpark fällt aus. Der Grund: Das vorgelegte Sicherheitskonzept wird von den beteiligten Verantwortlichen – insbesondere von Feuerwehr und Polizei – aufgrund umfangreicher Defizite nicht akzeptiert, teilt die Stadt am Mittwochnachmittag mit.
Ein erhebliches Risiko stellen danach besonders das Rettungswegkonzept und die Sicherheitsvorkehrungen beim Feuerwerk dar, so das einhellige Urteil. Infolge der tragischen Geschehnisse bei der Love Parade musste auch für das Parkfest erstmals ein Sicherheitskonzept erstellt werden. Ein Grundproblem ist die Einzäunung der Areale.
Einer der gravierenden Mängel ist die Räumung des Bereichs Freizeitpark mit der größten Bühne und den meisten Imbissständen im Notfall. Diese geordnete Entfluchtung wäre beispielsweise bei einem schweren Gewitter notwendig. Der Veranstalter plant mit 10 000 Besuchern, sieht jedoch nur zwei Notausgänge für insgesamt maximal 3500 Personen vor. Ein weiteres großes Problem ist der vorgesehene Rettungsweg „Übergang Freizeitpark/Schlosspark“. Dieses Nadelöhr ist dafür gänzlich ungeeignet, da es zur Stauentwicklung und nachfolgend zu Stürzen mit erheblichen gesundheitlichen Folgen kommen kann. Diese Mängel und mögliche Lösungen wurden dem Veranstalter bereits bei der Vorprüfung des ersten Sicherheitskonzeptes mitgeteilt. Außerdem hätte der geplante Abbrennort des Feuerwerks zur Folge, dass zwei Notausgänge sowie eine notwendige Feuerwehrzufahrt nicht zur Verfügung stehen. Der Sicherheitsbereich (160 Meter um den Abbrennort) läge zudem teilweise im Veranstaltungsgelände.
„Wir bedauern diese Entscheidung sehr“, erklärt Lutz Hormes, Koordinator im technischen Dezernat der Stadt Moers. „Feuerwehr und Stadtverwaltung haben umfangreiche Hilfestellungen geleistet, aber dem Veranstalter ist es leider trotzdem nicht gelungen, ein genehmigungsfähiges Sicherheitskonzept aufzustellen.“ Bereits Mitte Mai hatte die Stadt Moers dem durchführenden Veranstalter und dem Ausrichter empfohlen, den Termin zu verschieben. Die Frist zur Einreichung eines Sicherheitskonzeptes beträgt im Regelfall drei Monate. Beispiele anderer Städte haben gezeigt, dass es meist zu mehreren Nachbesserungen kommt. Außerdem müssen neben Stadt, Feuerwehr, Polizeiinspektion vor Ort auch Kreispolizei und Kreis Wesel einbezogen werden. Das erste Sicherheitskonzept lag jedoch erst gut fünf Wochen vor dem geplanten Termin vor.