Moers. Obwohl Heiligabend auf Sonntag fällt, wollte ein Moerser Edeka-Markt öffnen. Warum er geschlossen bleibt – und welche Läden sonst geöffnet sind.
Wenige Stunden vor dem Festessen trübt der prüfende Blick in den Kühlschrank manch besinnliche Stimmung: Die Sahne für den Nachtisch fehlt, auch die richtige Bratensauce wurde beim Großeinkauf vergessen. Normalerweise kein Grund zur Panik. Schließlich dürfen Geschäfte laut Ladenschlussgesetz ihre Türen zwischen 6 Uhr und 14 Uhr öffnen, sofern Heiligabend an einem Werktag stattfindet. Da der 24. Dezember in diesem Jahr allerdings erstmals seit 2017 wieder auf einen Sonntag fällt, ist die Regelung etwas komplizierter.
Offenbar so kompliziert, dass einigen Händlerinnen und Händlern die Gesetzeslage nicht vollends bekannt war. So hatte der Edeka-Markt in Scherpenberg mit einer Öffnung geworben. „Wir haben in Moers an Heiligabend von 10 bis 13 Uhr für Sie geöffnet!“, hieß es zuletzt in der Ankündigung auf der ersten Seite des jüngsten Prospekts. Über diesen freiwilligen Vorstoß haben zahlreiche Moerserinnen und Moerser kontrovers diskutiert. So wurde etwa ein Beitrag in der Facebook-Gruppe „Was ist los in Moers“ innerhalb weniger Tage mit fast 300 Kommentaren versehen. Deren Bandbreite reicht von „coole Aktion“ über „Feuerwehr, Polizei, Pflege und Ärzte müssen auch an Feiertagen arbeiten, da regt sich keiner auf“ bis hin zu Solidaritätsbekundungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern á la „Ich finde es unmöglich. Als wenn die Angestellten kein Privatleben haben ...“
Einkaufen an Heiligabend 2023: Welche Geschäfte in Moers geöffnet sein dürfen
Nun dürfte sich diese Diskussion aber erübrigt haben. Simone Erkens, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Edeka Rhein-Ruhr, klärt auf: „Der Markt hatte ursprünglich eine Öffnung angedacht. Da aber anders als 2017 in NRW keine Ausnahmegenehmigung für die Sonntagsöffnung erteilt wurde, hat er von diesem Vorhaben Abstand genommen.“ Bedeutet: Der Moerser Supermarkt muss wie alle anderen Märkte im Land am 24. Dezember geschlossen bleiben.
Am Heiligen Abend 2023 dürfen laut Ladenöffnungsgesetz allein Verkaufsstellen für Blumen und Pflanzen, Zeitungen und Zeitschriften, Backwaren sowie selbst erzeugte Produkte aus der Landwirtschaft bis spätestens 14 Uhr öffnen. Zwischen 10 und 14 Uhr dürfen zudem die letzten Weihnachtsbäume verkauft werden. Frische Lebensmittel gibt es allein in Filialen an Flughäfen oder Bahnhöfen zu kaufen.
Einkaufen vor Weihnachten in Moers: Einige Märkte verlängern Öffnungszeiten am 23. Dezember
Wie Simone Erkens betont, hätte der Großteil der Märkte vor sechs Jahren bereits freiwillig auf eine Sonntags-Öffnung an Heiligabend verzichtet: „Für den Verbraucher ändert sich also kaum etwas.“ Auch vor den Feiertagen würden die Öffnungszeiten meist nicht verlängert werden, da die meisten Standorte ohnehin bis 21 oder gar 22 Uhr geöffnet seien. „Es ist zu empfehlen, den Weihnachtseinkauf am Donnerstag oder Freitag zu Randzeiten zu erledigen. Der Samstag wird ein Tag mit hoher Kundenfrequenz“, stellt die Sprecherin der Edeka-Regionalzentrale mit Sitz in Moers in Aussicht.
Der Lebensmittelhändler Rewe setzt auf ein ähnliches Modell wie Edeka, das den selbständigen Kaufleuten Freiräume bei der Wahl der Öffnungszeiten vor den Feiertagen gibt. Die Moerser Märkte an der Uerdinger Straße und in Repelen bleiben trotzdem bei der regulären Öffnungszeit zwischen 7 und 22 Uhr. Auch Aldi, Lidl, Kaufland und Penny weichen laut Information auf ihren jeweiligen Internetseiten an ihren Standorten im Moerser Stadtgebiet nicht von ihren üblichen Betriebszeiten ab. Lediglich die hiesigen Netto-Filialen bereiten sich offenbar auf einen großen Kundenandrang am 23. Dezember vor – und öffnen ihre Türen eine halbe Stunde früher als sonst, nämlich bereits um 6.30 Uhr.
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