Moers. Beim Initiativkreis Moers spricht Ordnungsamtsleiter Sinan Aydin über das brisante Thema Sicherheit. Welche Maßnahmen die Stadt ergreift.

Wie sicher leben wir in Moers? Zu dieser Fragestellung hatte der Initiativkreis Moers den Chef des Moerser Ordnungsamtes, Sinan Aydin, jetzt als Gastredner zu einer offenen Vorstandssitzung eingeladen. „Das Thema bewegt die Menschen in unserer Stadt sehr nachdrücklich. Wir wissen das aus vielen persönlichen Gesprächen und auch aus eigener Erfahrungen“ so Guido Lohmann, der Vorsitzende des Initiativkreises.

Aydin stellte laut einer Mitteilung des Initiativkreises vom Wochenende zunächst das Spektrum der Arbeit des Moerser Ordnungsamtes vor und verdeutlichte, dass rund dreitausend Einsätze pro Jahr seine Mitarbeiter bisweilen an persönliche Belastungsgrenzen führten. Wie gefährlich die Einsätze verlaufen können, habe Aydin bereits selbst erfahren, als er sich im Gerangel mit einem Straftäter eine schwere Schulterverletzung zugezogen habe.

Aydin zeigte laut Mitteilung Verständnis für die Forderung aus der Bevölkerung, eine ganzjährige Bestreifung der Stadt sicherzustellen. Dies sei aber mit dem vorhandenen Personalstamm von neun Mitarbeitern bei der Größe des gesamten Stadtgebietes schlichtweg nicht darstellbar. So beschränke sich die Arbeit in der Regel auf anlassbezogene Kontrollen, die nach Aydins Empfindung jedoch effektiv sei und eine große Wirkung in einschlägigen Täterkreisen hinterlasse.

Präsenz werde zudem auch zu später Stunde an kritischen Orten der Stadt gezeigt. Diese verstärkte Präsenz und eine aktive Umgestaltung der Platzanordnung bei der Moerser Kirmes hätten nach den üblen Ausschreitungen 2022 in diesem Jahr erfolgreich zur Beruhigung der Situation rund um das große Volksfest beigetragen. Da jedoch zunehmend mehr Personalaufwand für die Umsetzung erforderlicher Abschiebungen nötig sei, sieht Aydin die Notwendigkeit der personellen Aufstockung seines Bereiches auf die Verwaltung zukommen.

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Vor einigen Monaten sei Moers der Sicherheitskooperation Ruhr des Landes NRW zur Bekämpfung der Clankriminalität beigetreten. In Moers selber sieht der Ordnungsamtschef jedoch derzeit keine Clanaktivitäten oder -bedrohungen. In der anschließenden Diskussion wurden laut Mitteilung von Gästen der Veranstaltung beispielsweise die Homberger Straße und die Stadtteile Meerbeck und Repelen als Regionen besonderer Unsicherheit genannt. Ein neuer „Runder Tisch Prävention“ sei hier eine Möglichkeit, um noch erfolgreicher agieren zu können.