Moers. Im neuen Herzkatheterlabor im Krankenhaus Bethanien Moers werden Patienten mit modernster Technik behandelt. Was die Neuheit möglich macht.

Mit der Inbetriebnahme des neuen Herzkatheterlabors im Krankenhaus Bethanien Moers profitieren Patienten ab sofort von breitgefächerten Behandlungsmöglichkeiten. Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, sowie Dr. Hanno Sendler, Oberarzt der Klinik und Leiter des Herzkatheterlabors, betonen: „Mit der neuen Herzkatheteranlage haben wir das Therapieangebot für unsere Patienten deutlich erweitert. Wir verfügen jetzt über modernste technischen Voraussetzungen, um eine umfassende kardio­logische Therapie aus einer Hand anzubieten.“

Zu diesen neuen Voraussetzungen zählt unter anderem die elektrophysiologische Kompetenz. Mithilfe der Elektrophysiologie werden die elektrischen Rhythmen des Herzens, zum Beispiel bei (komplexen) Herzrhythmusstörungen, untersucht und können im Anschluss zielgerichtet behandelt werden. „Das Herzkatheterlabor ist eine ‚Angio Suite‘, die sich mit ihrer modernen Robotertechnik auch für gefäßchirurgische Eingriffe in der sogenannten Becken-Bein-Strombahn und für Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren eignet“, erklärt Prof. Dr. Möhlenkamp.

Patient zufrieden mit Behandlung im Herzkatheterlabors des Bethanien Moers

Eine Behandlung im neuen Herzkatheterlabor mit seinen neuen technischen Voraussetzungen hatte Andreas Becker im September. Er war eigentlich Patient im Zentrum für Schlaf- und Beatmungstherapie im Krankenhaus Bethanien, als zufällig ein Vorhofflimmern festgestellt wurde.

Wenige Tage später stand bereits ein Eingriff im neuen Labor an. Dr. Hanno Klemm, leitender Arzt Elektrophysiologie, führte eine Pulmonalvenenisolation (PVI) zur Behandlung des symptomatischen Vorhofflimmerns durch. Dabei wurde der Katheter über die Leiste eingeführt und die Lungenvenen verödet. „Der Eingriff war längst nicht so schlimm, wie gedacht“, erklärt Andreas Becker. „Es herrschte eine gute Atmosphäre im Labor. Als ich aufgewacht bin, habe ich erst gar nicht gemerkt, dass der Eingriff schon stattgefunden hatte. Ich hatte und habe keinerlei Schmerzen, weder an der Stelle, an der der Katheter eingeführt worden ist, noch innerlich an den verödeten Stellen.“

Prof. Dr. Möhlenkamp fügt hinzu: „Seit Kurzem wissen wir aus wissenschaftlichen Studien, dass wir bei entsprechenden Patienten, wie zum Beispiel Herrn Becker, mit derlei Eingriffen nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch die Lebenszeit nachweislich verlängern können.“