Moers. Moers Frischeprodukte ist bekannt für Pudding und andere Desserts. Jetzt baut die Firma ein eigenes Logistikzentrum. Was das für Moers bedeutet.
Joghurt, Pudding oder andere Desserts. Über 800 Millionen Becher werden jährlich in dem Werk am Standort Moers-Hülsdonk produziert. Und der Standort hat Tradition. Bereits seit 1993 werden dort süße Desserts produziert. Nun wird das Werk, das einiges an Geschichte hinter sich hat, vergrößert.
Angefangen hat alles mit der Produktion der Onken-Produkte. Vor einigen Jahren wurde das Werk von Dr. Oetker übernommen; die Firma führte die Produktion von Desserts weiter – auch von den Onken-Joghurts. Einen dritten Inhaberwechsel gab es 2018, als sich Dr. Oetker mit der Molkerei Gropper mit Sitz in Süddeutschland zusammenschloss. Seither wird der Betrieb in Hülsdonk unter dem Namen „Moers Frischeprodukte“ betrieben.
Geplant wird das neue Logistikzentrum der Moerser Firma bereits seit 2019
Geplant ist einiges auf dem Werkgelände. Künftig sollen dort auf einer Gesamtfläche von 10.000 Quadratmetern ein neues Hochregallager und ein neues Kommissionierungs- und Versandgebäude entstehen. Auch ein Mitarbeiterparkplatz für 150 Fahrzeuge sowie ein Sozialgebäude mit WC-Anlagen und Duschen für die Lkw-Fahrer sollen gebaut werden. Geplant wird das Vorhaben bereits seit 2019. Seit ungefähr sechs Wochen laufen nun die ersten Bauarbeiten. Zum Spatenstich am Dienstag, 17. Oktober, ist auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer erschienen. „Ich freue mich, dass das Unternehmen Moers Frischeprodukte in der Stadt angekommen ist. Der Name ist Programm. Die Verbraucher können schon beim Kauf sehen, wo ihre Produkte herkommen.“
Moers Frischeprodukte verdoppelte die Produktionsmenge in nur fünf Jahren
Dr. Alexander Edelmann, internationale Geschäftsführung von Dr. Oetker, betont: „Für uns ist das ein besonderer historischer Moment. Das geplante Logistikzentrum zeigt erneut das erfolgreiche Wachstum des Unternehmens.“ Schon durch die Zusammenarbeit mit der Molkerei Gropper konnten neue Arbeitsplätze geschaffen und die Produktion nahezu verdoppelt werden. Während 2018 – zu Beginn der gemeinsamen Unternehmung – noch 400 Millionen Einheiten produziert wurden, umfasst die Produktion heute rund 820 Millionen Einheiten, betont der Geschäftsführer und Inhaber der Molkerei Gropper, Heinrich Gropper.
Das Moerser Unternehmen bietet allein in diesem Jahr 80 neue Arbeitsplätze an
„Durch unser bisheriges Wachstum reicht der Platz nicht mehr aus. Daher die Idee zu dem Bau eines neuen Hochregallagers“, so Edelmann von Dr. Oetker. „Gleichzeitig stärken wir dadurch die regionale Wirtschaft und Schaffen somit auch neue Arbeitsplätze.“ Während zu Beginn der Zusammenarbeit noch 400 Mitarbeiter beschäftigt wurden, sind es heute bereits fast 700, so Gropper. „Die Aufstockung der Arbeitsplätze wurde bereits mit Blick auf die Erweiterung vorgenommen“, erklärt André Feist, Geschäftsführer von Moers Frischeprodukte. „In diesem Jahr haben wir alleine 80 neue Stellen geschaffen.“ Noch seien welche frei. „Wie jede Branche haben wir auch mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Bisher haben wir aber immer neue Mitarbeiter gefunden“, so Gropper.
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Das neue Hochregallager soll 45 Meter hoch, 90 Meter lang sowie 35 Meter breit werden. „Ausgestattet wird das Dach des Gebäudes mit einer Photovoltaik-Anlage sowie einer Dachbegrünung“, erklärt Architekt Markus Ernst. Im Lager sollen bis zu 17.000 Euro-Paletten Platz finden. Der neue Mitarbeiter- und Lkw-Parkplatz soll zudem von einem Solardach mit einer Fläche von 8000 Quadratmetern überdacht werden. „Das wird eines der größten in ganz NRW“, so Ernst. Die Kosten für das Projekt beziffert er mit einem dreistelligen Millionenbetrag.
Die Moerser Firme investiert für das neue Logistikzentrum einen Millionenbetrag
Sorgen, dass durch den Ausbau des Werkes und des neuen Versandgebäudes der Verkehr in Moers dichter wird, müssen sich die Bürgerinnen und Bürger jedoch nicht: „Zum einen Schaffen wir auf dem neuen Stellplatz neben den Mitarbeiterparkplätzen auch 25 Lkw-Parkplätze, sodass sie nicht auf der Straße parken müssen“, so Feist. Und weiter: „Dadurch, dass wir ein eigenes Logistikzentrum errichten, liefern wir zudem unsere Produkte direkt in die Zentralläger der Kunden. Somit fallen die Shuttle-Fahrten in die Zwischenlager weg.“
Das Bauprojekt soll bereits Ende 2024/Anfang 2025 fertiggestellt werden. „Aktuell liegen wir auch gut im Zeitplan“, freut sich Feist von Moers Frischeprodukte.