Neukirchen-Vluyn. Das Areal am Klingerhuf soll anders genutzt werden als bisher. Teil des Konzepts ist ein Waldkindergarten. Welche Hürden noch zu überwinden sind.

Der Startschuss ist gefallen. Die Konzeption für die Nachfolgenutzung des Klingerhufs kann in die nächste Entwicklungsstufe gehen. Der Stadtrat hat dem weiteren Vorgehen am Mittwoch zugestimmt. Allerdings gab es Anlass für intensive Diskussionen über einen der Bausteine. Ergebnis: Bis nicht alle formalen Planungsphasen abgeschlossen sind, wird es – für eine Übergangsphase – keinen Waldkindergarten geben. Ein solcher bleibt jedoch Teil der Gesamtkonzeption.

Aber von vorn. Seitdem der Sportplatz in Neukirchen nicht mehr genutzt wird, ist man auf der Suche nach einer möglichst sinnvollen Folgenutzung. Nun soll der Verein Permakultur gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Waal ein Konzept für das Gelände entwickeln. Das nennt sich dann Reallabor.

Der Klingerhuf wird zum Reallabor

Im Plan sind Flächen für ein Agroforst-System, einen Dauerwald sowie einen Nahrungswald für den nachhaltigen Anbau von Nüssen, Früchten, Gemüse oder Pilzen vorgesehen. In einem Permakultur-Garten könnte zudem ein Hofladen entstehen.

Ferner werden ein Natur-Spielplatz sowie ein Barfuß- und Naturlehrpfad benannt. Das bisherige Vereinsheim soll laut der Projektskizze für das Vereinsleben und als außerschulischer Bildungsort genutzt werden können. Die Rede ist außerdem von Tiny-Houses und Tiny-Farms. Und von besagtem Waldkindergarten.

Die Kosten in Höhe von 8000 Euro, die für die folgenden Konzept-Arbeiten anfallen, waren am Mittwoch nicht das Problem. Gesprächsbedarf gab es zum Waldkindergarten. Wie CDU-Chef Markus Nacke ausführte, hatte sich nämlich unlängst eine Elterninitiative bei den Christdemokraten gemeldet, die vom Klingerhuf begeistert sei und dort möglichst bald einen Waldkindergarten gründen möchte. „Das steht auf den Gleisen und muss nur angeschoben werden“, sagte Nacke über das Projekt.

Der Waldkindergarten kann später starten

So einfach ist es aber wohl doch nicht. Man habe Standorte geprüft, sagte Bürgermeister Ralf Köpke in der Stadtratssitzung. Ergebnis: „Wir können derzeit keinen Standort anbieten.“ Zweites Problem: Die Initiative ist noch nicht als Verein eingetragen, erklärte die Erste Beigeordnete Margit Ciesielski; das sei aber eine Voraussetzung.

Einmal abgesehen von dem Unmut der anderen Fraktionen darüber, dass sie im Vorfeld keine Informationen über das aktuelle Interesse der Elterninitiative erhalten haben, wurde nach den Ausführungen der Stadtspitze deutlich, dass formale Gründe einer Einrichtung eines Waldkindergartens zum 1. August 2024 entgegenstehen. Man sollte eher das Ziel 1. August 2025 anstreben, hieß es. Der Baustein bleibe Teil des Gesamtkonzeptes.