Moers. Rund zehn Flüchtlinge kommen pro Woche nach Moers. Kurios: Obwohl eine Turnhalle leer ist, wird sie seit Wochen für Sport gesperrt: Der Grund.
Etwa zehn Flüchtlinge pro Woche treffen zurzeit in Moers ein. Bei der Stadtverwaltung geht man davon aus, dass „auch in den nächsten Monaten verstärkt Personen in die Kommunen zugewiesen werden“, wie es in einer Vorlage für den Sozialausschuss am kommenden Dienstag heißt. Die Aufnahmekapazitäten der Stadt reichten bei gleich bleibenden Zuweisungen bis weit in das kommende Jahr.
Seit Mitte Juni ist die Zahl der in Deutschland Asyl suchenden Menschen enorm gestiegen, wie die Stadt weiter mitteilt. Rund 1100 Flüchtlinge, Asylbewerber und Geduldete sind nach aktuellen Angaben in Moerser Unterkünften untergergebracht, 487 davon kommen aus der Ukraine und 32 aus Russland. Der größte Teil der Kriegsflüchtlinge werde im Hotel Van der Valk untergebracht.
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Darüber hinaus hat die Stadt seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine bisher zusätzlich zum Bestand 193 Wohnungen angemietet, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Für den gleichen Zweck stehen auch die Turnhallen an der Achterathsfeldschule und an der Kirschenallee zur Verfügung. An der Kirschenallee sind zusätzlich Container aufgestellt worden.
Während am Standort Kirschenallee zurzeit Menschen leben, steht die Turnhalle Achterathsfeld derzeit leer. Der Standort Kirschenallee sei besser zur Unterbringung von Flüchtlingen geeignet, teilt die Stadt mit. Mit Blick auf möglicherweise steigende Flüchtlingszahlen werde die Turnhalle Achterathsfeld jedoch weiterhin bereitgehalten. Der Sport, der sonst an der Kirschenallee stattfand, sei in die Turnhalle „TÜV Nord“ auf der Römerstraße verlagert worden.
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Entlastung sollen im kommenden Jahr zwei geplante Unterkünfte für insgesamt 400 Flüchtlinge in Genend und Schwafheim bringen. Die Unterkunft in Genend soll im Mai oder Juni kommenden Jahres fertig sein. Die Baukosten haben sich laut Stadt von einer ersten Schätzung Anfang des Jahres über 10,3 Millionen Euro auf 13 Millionen Euro erhöht.
Auch in Schwafheim könnten die Kosten laut Stadt steigen. Eine erste Schätzung lag bei 9,4 Millionen Euro, die aktuelle Schätzung liegt bei 11 Millionen Euro. Einen Zeitraum für die Fertigstellung gibt es nicht, die Baugenehmigung liegt zurzeit nicht vor. Der Standort ist umstritten, eine Bürgerinitiative hat eine Anwältin eingeschaltet. Aus ihrer Sicht ist das Vorhaben „bauplanungsrechtlich unzulässig“. Der Sozialausschuss tagt am Dienstag, 12. September, 16 Uhr im Ratsaal.