Kamp-Lintfort. Die Veranstaltung hat am Wochenende viele Gäste nach Kamp-Lintfort gelockt. Der Currywurst-Stand eines Promis sorgte für lange Schlangen.
Das nennt man: Sich selbst erfüllende Prophezeiung. Veranstalter Mo.Event hat am Samstag zum „Sundowner im Zechenpark“ eingeladen – und schöner kann man die Sommersonne nicht untergehen sehen. Es ist eine wahre Völkerwanderung, die Menschen strömen am frühen Abend in den Park, genießen die laue Luft bei Bier, Wein und Cocktails und lassen es sich gut gehen. Der US-amerikanische Sänger und DJ „U-Jean“ verwöhnt die Gäste mit bester Musik. Ein Abend mit dem Prädikat: Besonders wertvoll.
Wie bunte Tupfer liegen Freunde, Familien und Pärchen auf der Wiese. Der Abstand zur Musik ist weit genug, dass man sich noch unterhalten kann. In ausreichendem Abstand wummern die Bässe, die Menschen lassen die Seele baumeln. „Endlich wieder mal eine tolle Veranstaltung nach so vielen Zwängen und Einschränkungen durch Corona. Das steckt uns immer noch in den Knochen. Wir genießen es hier in vollen Zügen“, sagt Ralf Bonse, Präsident des Karnevals Komitee Kolping Kamp-Lintfort 1954. Er ist mit einer Combo von 20 Männern und Frauen im Zechenpark und bester Laune. „Wir wollen als Verein so ein Event unterstützen und zeigen, dass Kamp-Lintfort etwas zu bieten hat“, erklärt er und macht gleich Werbung für seine Stadt.
Event in Kamp-Lintfort: Schlangen vor Currywurst-Wagen von Didi Schacht
Es ist richtig was los auf dem Gelände. Kinder und Jugendliche fetzen mit E-Rollern zwischen den Besuchern her. Dabei wird Rücksicht trotzdem groß geschrieben. Vor Didis Currywurst-Wagen, der dem früheren Fußballer und Kapitän von Schalke 04 Dietmar Schacht gehört, stehen Hungrige in einer langen Schlange. Das Angebot des Tages ist eine „Currywurst, Pommes mit hausgemachter Sauce mit oder ohne Mayo – 7 €“. Ein „sportliches Angebot“, das aber gerne angenommen wird.
- Weitere Nachrichten aus Kamp-Lintfort:
- Kamp-Lintfort: Brand in Mehrfamilienhaus – zehn Verletzte
- Kloster Kamp: Kirchenmauer aus dem 12. Jahrhundert entdeckt
- Kamp-Lintfort: Bio-Gemüse aus eigenem Garten – so klappt´s
Hinter einem kleinen Stand friemelt Joana Kister (18) mit anderen jungen Mädchen in Geduldsarbeit kleine Perlen auf Fäden. „Das ist unser small business“, steht auf einem handgemalten weißen Papier in Kinderschrift. „Wir versuchen, unser Taschengeld aufzufrischen.“ Das scheint gut zu klappen. Nach einer Stunde laufen viele Mädchen mit Armbändern und blinkenden Haarbändchen auf dem Zechengelände herum. Selbst der Mann neben dem DJ hinter der Musikanlage konnte sich der Verlockung nicht entziehen, es blinkt im Rhythmus aus seinen Haaren, seine Fröhlichkeit steckt an.
Sundowner im Zechenpark Kamp-Lintfort – Gäste: „Tolle Atmosphäre“
Barbara Hippert und Tochter Julia – sie sind ein Herz und eine Seele, wie sie sagen – schlendern am Fest vorbei. Sie wollen einfach nur mal gucken und erfüllen eine ganz besondere Mission. Sie kümmern sich gerade um Pflegehund Mara (4), die sich mal wieder weigert, noch einen einzigen Schritt selbst zu laufen. „Das hat sie schon mal“, sagen die beiden Pflegeeltern. Und so schleppt Julia die französische Bulldogge, eine echte Knutschkugel, auf dem Arm durch die vielen Besucher.
Auf einer bunten Decke haben es sich Margret Zenz (57) und Sabine Breitschneider (59) bequem gemacht. „Das ist absolut toll hier“, finden sie. Die unternehmungslustigen Damen haben sich viel zu erzählen, schwärmen von der Vergangenheit und träumen von der Zukunft. Denn die beiden haben sich vor vier Jahren – als sie mit ihren Ehemännern auf einer Kreuzfahrt waren – kennengelernt. Seitdem sind sie befreundet und unternehmen auch gerne mal Ausflüge ohne den männlichen Anhang. Zu viert waren sie schon auf großer Fahrt in Kap Verde, Singapur und Hongkong. Am kommenden Wochenende sind die beiden wieder alleine auf Tour. Dann geht’s zum Tegernsee. „In so toller Atmosphäre wie hier kann man viel besprechen“, sagen sie und genießen den Abend.