Moers. Julia Siebers kennt sich in der Pflege und Betreuung bestens aus – und hat ihr eigenes Bildungsinstitut eröffnet. Die Angebote im Überblick.

In der Altenpflege fehlen die Fachkräfte. Dagegen will Julia Siebers etwas unternehmen. Sie hat jetzt in Moers die „Ju-Care“ GmbH gegründet. In den Räumen in der Moerser Innenstadt können zum Beispiel neue Alltagsbegleiter:innen und Pflegehelfer:innen ausgebildet werden. Zusätzlich bietet sie Unterstützung für pflegende Angehörige an.

Julia Siebers kommt aus Moers. Sie ist examinierte Krankenschwester, Fachkrankenschwester für Gerontopsychiatrie, hat einen akademischen Abschluss im Pflegemanagement und ist ausgebildete Lehrkraft für Pflegeberufe. Im Beruf hat sie bereits als Lehrerin an einer Pflegeschule gearbeitet, bis zum vergangenen Jahr hat sie eine Senioreneinrichtung geleitet.

Es kommt also nicht von ungefähr, dass sich Siebers jetzt mit ihrem Bildungsinstitut für Pflege und Betreuung selbstständig macht. Seit diesem Juni liegen die entsprechenden Zertifizierungen für Ausbildungen für Alltagsbegleiter:innen und Pflegehelfer:innen vor. „Es gibt in der Pflege einen viel zu großen Fachkräftemangel, wobei die Nachfrage sehr hoch ist. Ich möchte das auffangen, Wissen zu vermitteln, hat mir schon immer Spaß gemacht“, sagt Siebers. Der Überblick:

Alltagshelfer:innen

Alltagshelfer:innen kümmern sich um ältere Menschen, indem sie sie ein Stück begleiten. Siebers: „Es geht hier zum Beispiel um Kommunikation, Prophylaxe, etwa um Stürze zu verhindern, aber auch den Umgang mit den Angehörigen der älteren Menschen.“ Sie bietet 200 Unterrichtseinheiten und 80 Unterrichtseinheiten im Praktikum an. Die Ausbildung kann in Vollzeit (acht Wochen inklusive zwei Wochen Praktikum) oder Teilzeit (zehn Wochen inklusive zwei Wochen Praktikum) absolviert werden.

Pflegehelfer:innen

Bei Pflegehelfer:innen geht es laut Siebers zum Beispiel um Körperpflege von älteren Menschen, Unterstützung bei der täglichen Versorgung, aber auch um Beobachtungen, um etwa Druckstellen in der Haut oder Wundliegen vorzubeugen. Die Ausbildung hat den gleichen Umfang wie bei den Alltagshelfer:innen. Durch ihre über viele Jahre aufgebauten Kontakte zu Einrichtungen in der Region sei die Vermittlung von Praktika kein Problem, sagt Siebers.

Pflegende Angehörige

Für pflegende Angehörige bietet „Ju-Care“ Schulungen an. Hier geht es zum Beispiel darum, Konzepte zu finden, die den Pflegenden gerecht werden, aber auch darum, eine Überlastung der Angehörigen zu vermeiden. „Wir gehen individuell auf die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen ein“, berichtet Siebers. Schulungen im Institut sind möglich, aber auch Gespräche vor Ort.

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Das Institut und die Kosten

„Ju Care“ bietet in der Moerser Innenstadt auf der Kirchstraße 18 in der 1. Etage Theorie- und Praxisräume, einen Konferenzraum und eine Küche an. Bis zu zwölf Teilnehmer:innen können gleichzeitig ausgebildet werden. Es gibt keine festen Startzeiten für neue Kurse, „wir haben ein rollierendes Verfahren“, sagt Jan Marke Heidel, der sich um Vertrieb und Kundenbetreuung kümmert.

Julia Siebers übernimmt die Ausbildung nicht allein, wie sie berichtet: „Wir haben einen Pool von Dozent:innen, auf die wir zugreifen können. Sie kommen alle aus der Pflegebranche.“ Die Kosten für die Kurse Alltagshelfer:innen und Pflegehelfer:innen liegen bei rund 1600 Euro, können aber von der Arbeitsagentur übernommen werden. Bei den Angeboten für pflegende Angehörige kann laut „Ju Care“ die Pflegekasse die Kosten übernehmen.

Mehr Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.ju-care.net, per E-Mail an info@ju-care.net, unter der Rufnummer 02841 / 6023611 oder in den Räumen an der Kirchstraße 18 in der Moerser Stadtmitte.