Moers. Nächste Woche soll das „Heizungsgesetz“ verabschiedet werden. In Moers bereitet eine Gruppe die Wärmeplanung vor: Wer alles mit am Tisch sitzt.

Noch ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht verabschiedet. Doch es dürfte nach wie vor manchen Immobilienbesitzerinnen und -besitzern die Schweißperlen auf die Stirn treiben – und den Kommunen. Die müssen nämlich laut Entwurf eine Wärmeplanung vorlegen – für die wenig Zeit bleibt.

Zunächst war eine solche Wärmeplanung bis 2028 vorgesehen, jetzt sollen größere Städte bereits bis 2026 vorlegen, wie die Versorgung mit Wärme künftig aussieht. „Ende 2026 steht wohl im Raum, aber ob das auch für kreisangehörige Großstädte oder nur für kreisunabhängige Großstädte und Kreise gilt, wissen wir noch nicht. Ende 2026 scheint aber so oder so ein – sagen wir – sehr sportliches Ziel zu sein“, teilt Stadtpressesprecher Thorsten Schröder auf Anfrage mit.

Nichts hat Hausbesitzer und Vermieter in den vergangenen Monaten so sehr beschäftigt wie jenes Gesetz, das kommende Woche im Bundestag verabschiedet werden soll. Viele nennen es nicht zu Unrecht Heizungsgesetz, weil es eben auf die Heizungen in privaten und öffentlichen Gebäuden abzielt. Was also tun, wenn in den kommenden Jahren ein Heizungstausch ansteht? Nach dem Willen der rot-grün-gelben Koalition in Berlin sollen die Städte und Gemeinde über die Wärmeplanung dafür den Rahmen setzen.

In Moers hat die Stadtverwaltung bereits erste Schritte unternommen. Eine Steuerungsgruppe soll zweimal jährlich tagen, am Tisch sitzen dann neben den städtischen Fachleuten unter anderem das Zentrale Gebäudemanagement, die Enni, die Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (Lineg) und die Fernwärme Niederrhein GmbH mit Sitz in Dinslaken.

Der nächste Winter kommt bestimmt irgendwann, das neue Heizungsgesetz soll schon nächste Woche verabschiedet werden.
Der nächste Winter kommt bestimmt irgendwann, das neue Heizungsgesetz soll schon nächste Woche verabschiedet werden. © dpa | Marcus Brandt

Das Ziel ist klar formuliert, wie Thorsten Schröder mitteilt: „Bei der kommunalen Wärmeplanung soll untersucht und festgelegt werden, in welchen Bereichen des Stadtgebiets aus Klimaschutzgründen welche Energieversorgung sinnvoll ist.“ Ob dabei auch ein Ausbau des Fernwärmeangebots eine Rolle spielt, ist ein Thema, das die Steuerungsgruppe diskutiert.

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Die Frage, ob und wenn ja wie das bestehende Fernwärmenetz in Moers ausgebaut werden kann, dürfte viele Immobilienbesitzerinnen und -besitzer brennend interessieren. Schließlich könnte es ja sein, dass manche Gebäude künftig neu ans Netz angeschlossen werden. In solchen Fällen könnte sich der Kauf einer neuen Heizung erübrigen.

Unabhängig von den Vorbereitungen für eine kommunale Wärmeplanung hatte die Fernwärme Niederrhein bereits im Mai einen „deutlichen Ausbau“ ihres Netzes angekündigt. Demnach erhielten „Immobilienbesitzer entlang der Mühlenstraße, Repelener Straße, Hülsdonker Straße und Fasanenstraße zwischen dem Dienstleistungszentrum an der Mühlenstraße und der Kranichstraße“, die Möglichkeit, sich ans Fernwärmenetz anzuschließen.